22 Mär
Erfahrungsbericht von Kathrin W.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Als ich Mitte 2011 das Informationsschreiben meiner Hochschule erhielt, dass es die Möglichkeit gibt, ein Semester im Ausland zu studieren staunte ich nicht schlecht. Allerdings sprachen mich die Partnerhochschulen nicht wirklich an, entweder hatte ich die Städte schon gesehen oder ich war der Landessprache nicht mächtig. Doch es gab ja auch noch die Möglichkeit sich selber eine geeignete Hochschule in einem anderen Land zu suchen. Also machte ich mich auf die Suche nach einer Hochschule im englischsprachigen Ausland. Neben England und Australien zählten auch die USA zu meinen auserwählten Kandidaten. Ein Semester in England und Australien konnte ich aber nach kurzer Zeit schon wieder „ad acta“ legen, die Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten sind in diesen Ländern enorm hoch. Meine Suche fokussierte sich nun also auf die USA. Über „college-contact“ konnte ich mir die verschiedensten Hochschulen angucken. Da ich es wenn möglich umgehen wollte, noch einen TOEFL-Test oder ähnliches zu machen, kamen für mich nur drei Hochschulen in die engere Auswahl – die Boston University, die Hawaii Pacific University und die California State University East Bay. Als ich mir die verschiedenen Städte anguckte war für mich direkt klar, ich möchte nach Kalifornien. Die Cal State East Bay ist nur 30 km von San Francisco entfernt und hat auch ein sehr breites Studienangebot.
Die Planung konnte nun also beginnen. Nach dem ich mit Hilfe der Mitarbeiter von College-Contact meine Bewerbungsunterlagen zusammengestellt hatte, hieß es warten. Einen Tag vor Heiligabend 2011 bekam ich dann die glückliche Nachricht – die Cal State East Bay hatte mich als Studentin für ein Semester angenommen. Meinem Semester im Ausland stand also nichts mehr im Weg. Doch die eigentliche Organisation des Auslandssemester stand mir noch bevor.
Im Januar 2012 begann ich mit dem Buchen meiner Flüge, der Suche nach Wohnunterkünften vor Ort, dem Zusammenstellen der Unterlagen für mein Visum und der Auswahl meiner Kurse. Zu Beginn war ich noch der Meinung, dass alles schnell erledigt bekommen würde, doch die gesamte Vorbereitung zog sich über mehrere Monate hin. Allein der Visumsantrag mit einem Pflichtbesuch in der amerikanischen Botschaft in Frankfurt nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Man brauch sich aber keine Sorgen machen, die Mitarbeiter in der Botschaft stellen lediglich ein paar simple Fragen – auf Deutsch – und dann hat man sein Visum schon fast in der Hand.

Zwei Monate vor meiner Abreise in die USA, hatte ich das meiste geklärt. Während meiner Zeit in den USA würde ich im Studentenwohnheim, direkt auf dem Campus der Universität wohnen. Für ein Quarter ist dies mit die einfachste Lösung. Eine Auslandskrankenversicherung (Hanse-Merkur) hatte ich auch gefunden und meine Flüge waren gebucht. Mein Auslandssemester konnte also kommen.
Zwei Monate später, am 30. August 2012, war es wirklich soweit. Der Koffer war gepackt und ich stand nun am Flughafen in Düsseldorf und musste tatsächlich für 15 Wochen „Bye, Bye“ sagen. Doch in den USA angekommen, war das Heimweh schon wieder fast vergessen. Die Vorlesungen begannen für mich erst im September, so dass ich noch drei Wochen Zeit hatte die USA zu erkunden. Für den Einstieg war es sicherlich nicht schlecht, erst einmal das Land und die Leute kennen zu lernen, bevor es dann richtig losgeht. So hatte ich mich auch schon an die Aussprache der Amerikaner gewöhnt und hatte kaum Verständnisprobleme.

Trotzdem waren die ersten Tage an der amerikanischen Universität sehr aufregend und spannend. Bis zu meinem letzten Tag in den USA, kannte ich noch nicht alle Ecken des Campus. Aber nicht nur die Größe des Campus war für mich neu, auch die Art der Vorlesungen und der Umgang der Professoren mit den Studenten sind ganz anders, als bei uns in Deutschland. In den ersten Wochen machte vor allem das System „Open University“ alle internationalen Studenten wahnsinnig. Ich hatte mir in Deutschland zwar schon einige Kurse rausgesucht, die von den Themeninhalten her passten, doch das war keine Garantie dafür, dass ich diese Kurse auch bekommen würde. In den USA ist es nämlich üblich, dass sich die internationalen Studenten erst in die Kurse einschreiben können, wenn die amerikanischen Studenten ihre Auswahl getroffen hatten. Vor Ort hatte ich dann das Problem, dass einige Kurse die ich belegen wollte schon voll waren. Doch auch das Problem bekam ich mit Hilfe meiner Hochschule in den Griff. Nachdem ich alle Kurse bekommen hatte, ging der normale Alltag los. Neben meinen „normalen“ Kursen besuchte ich auch einige Sportkurse – das kann ich nur jedem empfehlen. Es macht einfach sehr viel Spaß neue Sportarten auszuprobieren und mit den anderen Studenten regelmäßig Sport zu treiben. Auch dem Fitnesscenters (RAW) auf dem Campus sollte man auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Das RAW ist wirklich super ausgestattet, neben zahlreichen Fitnessgeräten gibt es eine Sporthalle und zahlreiche Kurse, wie Zumba, Spinning etc..

Die normalen Vorlesungen finden in der Regel quer über den Tag verteilt statt, teilweise zweimal die Woche. An dieser Stelle noch ein Hinweis. Auch ich habe natürlich versucht mir meine Kurse so auszusuchen, dass ich nicht unbedingt Freitag Vorlesung habe. Allerdings werden in beliebten Fächern oft mehrere Kurse angeboten, so dass man häufig zu „schlechten“ Zeiten noch Plätze in den Wunschfächern findet.
In den einzelnen Kursen schreibt man in der Regel zwei Midterms und ein Final, dazu kommen häufig Quizes (eine Art Test) oder das Schreiben von essays. Für mich war das zu Beginn der ungewohnt, da wir in Deutschland meist nur am Ende des Semesters Klausuren schreiben.

Die 12 Wochen Studium gingen wie im Flug vorbei. Neben den Vorlesungen und dem Selbststudium, hatte ich an den Wochenenden zum Glück noch genug Zeit um Kalifornien zu entdecken. Nutz so oft es geht die Möglichkeit mit der BART nach San Francisco zu fahren, die Stadt ist einfach traumhaft. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten, wie der Golden Gaten Bridge, Pier 39, Fishermans Wharf und dem Union Square gibt es noch viele andere interessante Ecken die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Empfehlenswert sind auch Tagesausflüge ins Silicon Valley, nach Napa Valley zum Lake Tahoe, nach Santa Cruz, zur Half Moon Bay oder in verschiedene Shooping Malls in der Nähe.
Während der Zeit sollte man die Wochenenden auf jeden Fall dafür nutzen um den Rest Kaliforniens kennen zu lernen. Den Highway No. 1 runter fahren über Santa Barbara, LA nach San Diego. Las Vegas ist natürlich auch eine Reise wert und die zahlreichen Nationalparks ( Yosemite, Grand Canyon, Kings Canyon, Sequio et. ) muss man gesehen haben. Ich kann nur sagen, nutzt die Zeit und lernt Kalifornien kennen. Es gibt viel zu sehen.

Das Auslandssemester war für mich eine super Erfahrung, auch wenn die Organisation sehr zeitaufwendig ist. Es hat sich für mich mehr als gelohnt.