16 Jun
Erfahrungsbericht von Kathrin W.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2009 bis 06/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Spring Quarter an der CSUEB

Vorbereitungen

Als ich angefangen habe, mich um ein Auslandssemester zu bemühen und ich die gängigen Organisationen und Förderungshilfen wie z.B. ERASMUS aus verschiedenen Gründen ausschließen musste, hatte ich meine Pläne schon fast verworfen als ich durch Zufall von College Contact erfahren habe. Zusammen mit der Möglichkeit, Auslandsbafög zu beziehen, sollte dem Auslandssemester also doch noch eine Chance gegeben werden. Bei der Wahl der Universität waren letztendlich Preis, Kursangebot und Bauchgefühl entscheidend. Ich entschloss mich, erst das Spring Quarter an der CSUEB zu absolvieren und anschließend noch eine 12-wöchige Summer Session an der UCSB zu machen. Nach langem Hin und Her hat sich das Bafög Amt schließlich auch dazu bereit erklärt, diesen etwas ungewöhnlichen Zeitraum als 6-monatiges Auslandssemester anzuerkennen. An dieser Stelle möchte ich all denjenigen Mut machen, die bei der Antragsstellung verzweifeln und euch dringend raten, durchzuhalten! Es lohnt sich!
Entwarnung auch für den Visumsantrag: der gute Mann hinter dem Schalter wollte nicht eine einzige meiner tollen Bescheinigungen sehen. Geht aber natürlich trotzdem besser auf Nummer sicher!

College Contact war bei den Vorbereitungen eine große Hilfe. In den meisten Fällen habe ich noch am selben Tag eine Antwort auf meine eMail bekommen, sodass ich fast alle Fragen bequem vom Schreibtisch aus klären konnte.

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Kurswahl

Während die Mehrheit der internationalen Studenten durchweg positive Erfahrungen gemacht hat, muss ich leider zugeben, dass die Kurswahl nicht nach meiner Zufriedenheit gelaufen ist und ich letztendlich „alternative Alternativkurse“ wählen musste. Besonders schade fande ich, dass die Universität mich nicht darauf hingewiesen hat, dass meine mit den Bewerbungsunterlagen eingereichten Wunschkurse entweder auf einem außerhalb gelegenen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichbarem Campus stattfinden oder im Spring Quarter gar nicht angeboten werden. So habe ich vor Ort eine böse Überraschung erlebt, musste innerhalb kürzester Zeit neue Kurse raussuchen, hatte keine Gelegenheit mehr die Anrechenbarkeit mit dem deutschen Prüfungsamt abzuklären und zudem noch Pech, auf viel zu langen Wartelisten zu landen.
Abgesehen von diesen Komplikationen, musste ich mich vor allem an eine andere Art des „Studierens“ gewöhnen. Während ich in Deutschland das Semester erst einmal ruhig angehen lassen kann und mich dann in der Prüfungsphase zusammenreiße, stehen hier bereits ab der ersten Woche Paper und Hausaufgaben, Tests und wenig später schon die ersten Mid-Terms an. Nichtsdestotrotz war es zu keinster Zeit ein Problem, den Ansprüchen gerecht zu werden und gut mitzuhalten.



Campus und International House

Dass Hayward keine Schönheit ist, hatte ich mir schon vor meiner Ankunft sagen lassen und da an dieser Tatsache absolut nichts zu rütteln ist, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ich von Hayward nicht mehr als den Supermarkt, das Kino und die Autovermietung gesehen habe. Hinzu kommt, dass der Campus ziemlich abgeschottet auf einem Hügel liegt und man nicht „mal eben“ in Hayward vorbeischauen kann. An manchen Abenden hätten wir uns zwar gewünscht, zu Fuß eine nette Bar erreichen zu können, aber insgesamt macht die Tatsache, dass man innerhalb einer Stunde mit Bus und BART in San Francisco ist, dies wieder wett.
Wer hofft, im International House ein typisch amerikanisches Studentenleben führen zu können, wird sicherlich enttäuscht feststellen müssen, dass 90% der Bewohner asiatischer Herkunft sind. Ein Appartement besteht aus 3 oder 4 Zimmern à 2 Bewohnern, davon etwa 1-2 Europäer.
Ich würde mich trotzdem jeder Zeit wieder für das I-House entscheiden und dafür auch in Kauf nehmen, dass Partys gut und gerne um 11 Uhr gesprengt werden. Die unmittelbare Nähe zum Campus und vor allem zu den anderen Mitstreitern ist einfach unbezahlbar. Ich habe viele tolle Leute im I-House kennengelernt und es sehr genossen, mich abends einfach eine Tür weiter auf einen gemütlichen Abend treffen zu können. Und sogar die „studyrooms“ sind in den Prüfungsphasen richtig zum Einsatz gekommen…
Gegessen haben wir in den Dining Commons, die sich direkt nebenan befinden. Dort gibt es neben Pizza und Burgern auch eine Salat- und Obsttheke, eine recht große Auswahl an Hauptgerichten und natürlich jede Menge Desserts. Nach dem „All you can eat“-Prinzip kann man sich richtig satt essen, sodass man mit seinem Meal Plan (ich empfehle „10 meals, 250 Flex Dollars“) eigentlich so auskommt, dass man keine Lebensmittel mehr einkaufen muss. Da die I-House Küche lediglich über eine Mikrowelle, nicht aber über Herd oder Backofen verfügt, ist dies eigentlich sehr praktisch.



Wochenenden und Ausflüge

Da Hayward wie gesagt nicht viel zu bieten hat, liegt es nahe, so oft wie möglich nach San Francisco zu fahren. Ich habe mich wirklich in diese Stadt verliebt und konnte gar nicht genug Zeit dort verbringen. Begebt euch einfach auf Entdeckungsjagd und erkundet die vielen verschiedenen Neighborhoods…ich verspreche euch, dass euch San Francisco nicht langweilig wird! Auch Berkeley ist recht gut zu erreichen und eine nette Alternative für einen kleinen Stadtbummel oder einen Abend in einer Bar. An den Wochenenden bietet es sich natürlich auch an, größere Ausflüge zu unternehmen. Dazu ist es dann leider erforderlich, ein Auto zu mieten. Beliebte Ziele sind zum Beispiel der Strand in Santa Cruz, der Yosemite National Park oder die Universität von Stanford. Außerdem bietet das ALP Programm an den Wochenenden sogenannte „FunTrips“ an, bei denen ihr umsonst oder für kleines Geld z.B. ins Outlet Center, zum Baseballspiel oder nach Sacramento kommt. Ein absolutes Muss ist selbstverständlich das Nachtleben in San Francisco. Egal, ob ihr euch für einen Abend im Castro Viertel oder einen guten Club entscheidet, schon allein die Skyline von San Francisco bei Nacht wird euch glücklich machen.



Kosten

Neben den Fixkosten für die Studiengebühren und das I-House (inkl. Meal Plan), hängen die Kosten, die auf euch zukommen, vor allem davon ab, wie ihr euren Auslandsaufenthalt gestalten wollt. Ich habe das meiste Geld für Ausflüge und Unternehmungen ausgegeben und bin der Meinung, dass sich jeder einzelne Dollar gelohnt hat.



Fazit

Wenn ich in meinem Bericht einige Kritikpunkte anspreche, dann tue ich das nur, weil wirklich alles andere perfekt gewesen ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Auslandsaufenthalt in jedem Falle eine der bereichernsten Erfahrungen ist, die man in seinem Leben machen kann. Ich hatte das riesige Glück, einige tolle Freundschaften schließen zu können, die diese drei Monate zu einer unglaublich schönen und mit Sicherheit unvergesslichen Zeit gemacht haben.
Wenn ihr mich also um Rat fragt: Koffer packen und los geht’s!