11 Feb
Erfahrungsbericht von Kathrin K.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen:

Für mich war schon immer klar, dass ich ein Auslandssemester in Südamerika machen wollte. Da ich über meine eigene Uni keinen Studienplatz bekommen habe, entschied ich mich für eine Vermittlung über College Contact. Meine Wahl fiel auf die Universidad de Chile, da diese mit der FEN (Faculdad Economia y Negocios) zu einer der besten Wirtschaftsuniversitäten von Südamerika gehört und Chile als sicherstes Reiseland des Kontinents gilt. Zudem konnte ich hier alle Kurse auf Englisch belegen und nebenbei Spanisch lernen. Die Bewerbung verlief reibungslos und ich war dankbar, weder lästige Spanischtests noch ein Motivationsschreiben vorweisen zu müssen.
Die einzige wirkliche Verwaltungsarbeit bestand aus dem Antrag für das Auslandsbafög, wodurch ich alle Studiengebühren erstattet bekam. Man hat außerdem die Wahl mit dem kostenlosen Touristenvisum für 90 Tage einzureisen oder das offizielle Studentenvisum zu beantragen. Vorteil des Studentenvisums ist, dass man damit die chilenische Studentenkarte beantragen kann und somit billiger mit der Metro fährt oder auch Rabatte in den Nationalparks bekommt. Nachteil ist, dass der Antrag recht aufwendig und teuer ist. Deshalb habe ich mich für das Touristenvisum entschieden.

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Die Universidad de Chile ist im Vergleich zur Universität zu Köln top eingerichtet. Alles ist neu und modern, die Bibliothek ist mit zahlreichen Computern und Studienräumen ausgestattet. Es gibt ein Fitnessstudio zur kostenlosen Benutzung und es werden zahlreiche Sportkurse angeboten. Wir wurden von unseren Ansprechpartnern super betreut und man konnte wöchentlich an Filmabenden, Tanzkursen oder Exkursionen teilnehmen.
Ich habe die Fächer „International Management“, „International Business“ und „Import Export Management“ (alle entsprechen 6 ECTS) belegt und war mit meiner Wahl sehr zufrieden. Die Klassen waren mit 20-30 Studenten recht klein und die Beziehungen zu den Professoren deshalb sehr persönlich. Im Vergleich zu Deutschland ist das Studium in Chile verschulter: wir mussten oft Hausaufgaben einreichen, Präsentation halten oder Gruppenarbeiten abgeben. Sogar für die Anwesenheit, die mehr als 80% entsprechen muss, bekam man Punkte. Wenn man Reisepläne hatte, musste man den Professoren allerdings nur Bescheid sagen und mit etwas Glück wurden sogar die Prüfungen für uns verlegt.


Leben & Wohnen in Santiago:

Ich habe zusammen mit 18 Mitbewohnern aus aller Welt in dem Haus „Casa Condell“ in dem sicheren Stadtteil Providencia gewohnt. Für die Miete habe ich rund 250 Euro gezahlt und die Vermittlung folgte über das Atacama Hostel in Santiago. Auch wenn die Zimmer sehr klein waren und das Haus nicht wirklich dem deutschen Standard entsprach, so habe ich das Leben dort geliebt. Wir hatten viele Hausparties, es wurde nur Spanisch gesprochen und die Hausfrau „Tia Nelly“ sorgte für die nötige Sauberkeit. Ein weiterer Vorteil war, dass ich von dem Haus aus in nur 10 Minuten zur Uni laufen konnte.
Sowohl Einkaufen als auch Metro fahren ist in Chile sehr teuer. Besonders Käse und Wurst aus dem Supermarkt kann man sich kaum leisten. Eine günstige Alternative war daher der Wochenmarkt, auf dem ich jeden Freitag meine Obst und Gemüse Ration für die ganze Woche eingekauft habe.
Das Nachtleben spielt sich vorwiegend in Bellavista oder in Las Condes ab. Besonders beliebt bei den Austauschstudenten ist die Partyreihe „Miercoles po“, die jeden Mittwoch stattfindet. Empfehlenswert ist außerdem „after office“, eine Party, die im 8. Stock über den Dächern von Santiago stattfindet und zur Vergnügung der Mittel- und Upperclass dient. Zu den beliebtesten Drinks gehören „Pisco Sour“ und „Terremoto“.


Chile & Kultur:

Die Chilenen zählen meiner Meinung nach zu den freundlichsten Menschen Südamerikas: als ich Geld verloren hatte, ist mir ein Chilene nachgelaufen, um es mir zurück zu geben; als die Tüten im Supermarkt zu schwer waren, hat mir ein Chilene diese nach Hause getragen; als ich nach dem Weg fragte, wurde ich bis zum Ziel begleitet. Außerdem wurde immer Interesse gezeigt und die Hilfsbereitschaft hat mich zutiefst berührt.
Anstrengend waren einzig und allein die Taxifahrer. Alleine auf dem Weg zur Uni wurde man als europäisches, blondes Mädchen mehrfach anerkennend angehupt. Das kann einem nach einer gewissen Zeit ziemlich auf die Nerven gehen.


Reisen:

Zum Reisen ist Chile ein Traum. Man ist in nur 2h westlich am Meer zum Surfen oder östlich in den Anden zum Ski fahren. Während des Semesters habe ich fast das ganze Land bereisen können. Besondere Highlights waren die Atacama Wüste und Patagonien. Da das Semester in Chile sehr früh beginnt und schon Ende November aufhört, hat man danach noch genug Zeit um auch die umliegenden Länder Bolivien, Peru und Argentinien zu bereisen.


Sicherheit:

Mir selbst ist in Chile nie etwas passiert. Wenn man nachts nicht alleine durch einsame Straßen läuft , Taxis nicht alleine nimmt und das Iphone nicht stolz auf der Strasse präsentiert, dann ist man absolut sicher unterwegs.


Fazit:

Für mich gehörte die Zeit in Chile und meine abschliessende Reise durch Argentinien, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien zur schönsten Zeit meines Lebens und ich möchte keinen einzigen Tag davon missen. Ich kann euch das Auslandssemester an der UDC nur empfehlen!!