7 Jul
Erfahrungsbericht von Katharina B.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2011 bis 07/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitungen

Generell gilt: So früh wie möglich. Ratsam ist es ca. 1 Jahr vor Reiseantritt damit zu beginnen. College Contact hat mir diesbezüglich sehr geholfen. Bei Fragen rund um das Bewerbungsverfahren und zur Uni habe ich sofort eine Antwort bekommen. Meine Entscheidung fiel auf die California State University East Bay. Die Uni überzeugte mich zum einen durch ihren guten Ruf auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften und zum anderen durch ihr Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Studiengebühren und Wohnkosten an der CSUEB sind verglichen mit anderen amerikanischen Unis erschwinglich. Außerdem war es für mich entscheidend, dass die Uni in Quartern also Trimestern lehrt, da ich an einer dualen Hochschule in Deutschland studiere.

Zu Beginn füllt man ein Anmeldeformular über Kontaktdaten, Herkunft, Kurswünsche etc. aus. Dazu muss man eine finanzielle Bestätigung von der Bank einreichen. Außerdem muss man sich ein Transcript of Records von seiner Heimatuni ausstellen lassen, was den aktuellen Notenstand widerspiegelt. Diese Unterlagen werden von College Contact auf ihre Richtigkeit überprüft und der Uni weitergeleitet. Danach bekommt man die Zusage inkl. I-20 Formular (das wird nochmal eine ganz wichtige Rolle bei eurem Vorhaben spielen). Mit diesem I-20 geht man dann zur Botschaft und lässt sich sein F1-Visum ausstellen, das man vorher online beantragt hat. Einige Tage später erhält man es mit der Post und darf dann offiziell in die USA einreisen (euer ESTA Antrag, den man sonst für Urlaubszwecke in die USA ausfüllen muss, entfällt somit). Man sollte sich außerdem so früh wie möglich um ein Stipendium bewerben. Ich habe es beim DAAD versucht, hat aber leider nicht geklappt, da immer ein sehr hoher Bewerberandrang besteht. Außerdem habe ich einen DAAD Sprachtest an meiner Uni abgelegt, der seit einem Jahr als Nachweis ausreichender Englischkenntnisse für die CSUEB genügt. So konnte ich den teuren TOEFL Test umgehen. Daneben muss man eine Auslandskrankenversicherung abschließen, die von der Uni angeboten wird. Da diese i.d.R. jedoch sehr teuer ist, bringt lieber eure eigene aus Deutschland mit. Beim Hausarzt sollte man noch checken lassen, ob alle erforderlichen Impfungen vorliegen und (wer noch keinen hat) einen internationalen Impfpass ausstellen lassen. Um einen günstigen Flug zu ergattern, ist es ebenfalls ratsam so früh wie möglich zu buchen (falls jemand Zwischenstopp am JFK in New York hat lasst euch bloß nicht einreden, dass 1,5 h Umsteigezeit ausreichend sind!). In San Francisco angekommen kann ich, für alle die sich auch einen ersten Eindruck von der Stadt verschaffen wollen, das Hotel Vertigo in der Nähe vom Union Square empfehlen. Auch hier gilt: rechtzeitig buchen. Denn nach 14 h Flug ist man froh sich nicht auf Hotelsuche begeben zu müssen. Und dann kann‘s auch schon losgehen… :-)

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Der Campus der CSUEB ist sehr gepflegt, verfügt über viele Grünflächen, Sportanlagen und, was mir persönlich am besten gefallen hat, bietet eine einmalige Sicht auf die Bay Area, da er mitten auf einem California Hill gelegen ist. Lasst es euch nicht nehmen kurz vor der Orientierungswoche (da ist der Campus wie ausgestorben) einen Rundgang zu machen um alles in Ruhe zu erkunden. Ggf. mit einem leckeren Vanilla Latte von Starbucks, der im April vor der Bibliothek eröffnet wurde. Neben Starbucks findet ihr auch Einstein Bros. Bagel, Panda Express, einen POD Markt und Jamba Juice, wo ihr eure Flex Dollars verprassen könnt. Im neuen Fitness Center (RAW) könnt ihr dann die überschüssigen Kalorien verbrennen. Eine Anmeldung lohnt sich, für $85, denn es hat alles, was das Sportlerherz begehrt. Wer dennoch lieber „outdoor“ Sport betreibt, für den verfügt die Uni über einige Tennisplätze, Baseball- und Basketballfelder, einen Outdoor Pool etc. Ich habe es mir nicht nehmen lassen morgens eine Runde um den Campus zu joggen inkl. Aussicht auf die Bay. Außerdem befinden sich ausreichend ATMs (Bankautomaten) auf dem Campus. Für größere Einkäufe ist der Campus nicht geeignet. Zwar bekommt man in dem kleinen POD Markt eine geringe Auswahl an Lebensmitteln und Beautyutensilien aber für anstehende Partys oder die erste Grundeinrichtung empfehlen sich Luckys, Walgreens, WallMart etc., die in Hayward liegen. Der Campus befindet sich leider etwas außerhalb, deshalb ist man immer auf den Shuttlebus, Taxis oder einige liebe Mitstudenten, die über ein Auto verfügen, angewiesen.


Housing

Als Neuankömmling ist es sicher ratsam ins I-House zu ziehen. Zum einen lernt man dort sofort viele neue Leute kennen, hat es nicht weit zu den Vorlesungen, ins Fitness oder in die Dining Commons aber vor allem verpasst man keine Party ;-) Für die Verpflegung ist auch gesorgt. Ihr könnt zwischen drei Meal Plans wählen. Variante C ist bei den meisten ausreichend. Dieser beinhaltet 11 Meals pro Woche in den Dining Commons und $250 Flex. Flex Dollars sind Guthaben auf der Bay Card mit der ihr in allen Einrichtungen auf dem Campus (ausgenommen dem Bookstore) bezahlen könnt. Die Dining Commons verfügen über eine Salat- und Obst Bar, Pizza- und Pasta Station, Dessertecke, vegetarische Speisen, Sandwichbar, Burger sowie ein wechselndes Angebot an der Bratstation. Nach vier Wochen wiederholt sich jedoch alles, sodass man zum Ende des Quarters froh ist auch mal außerhalb Essen zu gehen.

Die Apartments im I-House setzen sich aus 3 oder 4 Räumen, einem Living Room mit Gemeinschaftsküche und Balkon sowie zwei Toiletten, einer Dusche, Badewanne und zwei Waschbecken zusammen. Den Schlafraum teilt man sich mit seinem Roommate. Jeder verfügt über ein eigenes Bett, Schreibtisch, Kommode und Schrank. Eine Laundry ist für alle Studenten gegen geringe Unkosten nutzbar. Wer mit Amerikanern zusammen wohnen will, wird jedoch vom I-House enttäuscht sein. Vorwiegend wohnen dort Asiaten und eine geringe Anzahl Europäer. Auf amerikanische Studenten trifft man nur sehr selten. Diese wohnen in den Pioneer Hights. Als internationaler Student ist es jedoch schwierig dort einen Platz zu ergattern. Wer also lieber etwas abgeschiedener und ruhiger wohnen will, sollte sich selbst um eines der nahegelegenen Apartments bemühen oder eine Gastfamilie wählen.


Studieninhalte

Die CSUEB offeriert in zahlreichen Studiengängen ein breites Angebot an Kursen. Die Kurse selbst sind sehr wertvoll. Die Kursinhalte waren weder zu anspruchsvoll noch zu einfach. Die Professoren bemühten sich um eine gelungene Vorlesung und waren stets hilfsbereit. Nach zweiwöchiger Eingewöhnungsphase kann man den Kursen gut folgen. Ich persönlich habe die folgenden drei Kurse belegt:

  • Introduction to Financial Accounting
  • Marketing Principles
  • Elementary Spanish

Das Einschreibungsverfahren in die Kurse erfordert eine Menge Geduld und Ausdauer. Da die amerikanischen Studenten Vorrecht auf einen Platz haben, darf man als internationaler Student erst 2 Wochen nach Studienbeginn seine Kurse wählen. Vorher muss man alle in Betracht gezogenen Kurse besuchen. Die ersten zwei Wochen belegte ich 6 Kurse. Leider waren dann einige meiner Wunschkurse belegt und ich musste mir Alternativen suchen. Wenn man mit den Professoren spricht und ein wenig Glück hat, schafft man es trotzdem (das hängt vom Prof ab). Für die Eintragung benötigt man in jedem Fall einen Permission Code. Den erhaltet ihr vom zuständigen Sekretariat, nachdem ihr die Unterschrift vom Prof vorgelegt habt. Ohne den kann man sich nicht eintragen. Am ersten Tag der Einschreibung sollte man dann so früh wie möglich seinen MyCSUEB Account öffnen und die Codes in den Laptop hämmern. Wenn diese Hürde genommen ist, habt ihr euren Platz sicher :-)

Die meisten Kurse erfordern Homeworks (schriftlich oder online), ein bis drei Midterms und am Ende des Quarters jeweils ein Final. Meine drei Kurse waren sehr unterschiedlich. Für Marketing habe ich zwei Midterms geschrieben und konnte sogar das Final streichen, wenn ich mit den Midterm Noten zufrieden war. Accounting und Spanisch erforderten wöchentliche Hausaufgaben, drei Midterms und jeweils das Final am Ende. Der Aufwand ist deutlich höher als an einer deutschen Uni. Dafür sind die Anforderungen nicht ganz so hoch. Man kann sich mit ein bisschen Fleiß eine gute Note verdienen und es bleibt noch genügend Zeit für Ausflüge, Shopping Trips, Sport, Partys … ;-)


Freizeit

In Kalifornien kann man eine Menge unternehmen. Leider gehört Hayward selbst nicht dazu. Außer einem Kino und wenigen Bars und Clubs hat es nicht viel zu bieten. Auf dem Campus finden jedoch oft Partys statt. Diesbezüglich empfiehlt es sich doch im I-House zu wohnen. ;-) Absolutes Muss als Ausflugsziel sollte San Francisco sein. Mit dem Shuttlebus, der für Studenten kostenlos ist, gelangt man Mo-Fr zur BART Station. Von dort aus dauert es ca. 30 Minuten zur Innenstadt San Franciscos. Kostenpunkt: $10. Dort angekommen lohnt sich eine Fahrradtour vom Pier 39 bis zur Golden Gate Bridge und darüber, einmal Cable Car fahren, im Westfield Center shoppen, Little Italy und Chinatown besuchen, einen Kaffee am Union Square trinken, Russian Hill erklimmen sowie eine herrliche Aussicht vom Coit Tower genießen, Fisherman’s Wharf unsicher machen und Alcatraz erkunden. Südlich der Market Street sollte man aber doch kehrt machen (zu gefährlich!). Wenn man seine Kurse gut gewählt und somit freitags frei hat, kann man die Wochenenden perfekt für Roadtrips nutzen. Auf dem Plan sollten stehen: Santa Cruz (wunderschöne Surfer Stadt: unbedingt ein Beach House mieten!), Pismo Beach, Los Angeles, Santa Barbara, San Diego (wem das per Auto zu weit ist: Flüge gibt’s ab $90), Las Vegas, Yosemite Park, Death Valley, Stanford, Sacramento und Lake Tahoe. Wenn noch Zeit bleibt: nördlich von San Francisco Mendocino entdecken. Im Staat Oregon gibt es die Redwoods, Oregon Dunes (dort mit einem Quad auf den Dünen rumfahren ;-) ) – ist aber auch beim Pismo Beach möglich –und Whale Watching mitmachen. Es gibt viel zu erkunden und Kalifornien bietet die beste Möglichkeit innerhalb kurzer Zeit (und drei Monate können wirklich sehr schnell rumgehen) viel zu erleben. Neben den eigenen Erkundungen organisiert auch das I-House regelmäßige Fun Trips. Zum einen sollte man die San Francisco Giants im AT&T Park anfeuern, Wein im Napa Valley verkosten, Roller Coster in Great Amerika fahren und im Gilroy Outlet shoppen bis der Arzt kommt!


Do‘s and Dont’s

  • kostenloses Konto (z.B. bei der DKB) eröffnen um kostenlos Geld abheben zu können
  • vor Antritt Kursangebot (unter http://www.csueastbay.edu/ecat/current/index.html) durchlesen, das erleichtert die spätere Suche nach Alternativen
  • im Vorfeld die Anrechnung der Kurse mit den Profs an der Heimatuni besprechen
  • Wörterbuch zulegen (elektronische Dictionaries oder Apps auf Smartphones sind in den Exams nicht zugelassen)
  • Bücher in der Library ausleihen oder über Amazon bestellen (NICHT im überteuerten Bookstore)
  • insgesamt sollte man für ein Auslandssemester ca. 9000€ kalkulieren (Visum, Flüge, Studiengebühren, Wohnheim und Verpflegung, Lernutensilien, Roadtrips/Ausflüge, Kino, Bars/Clubs, Kleidung…)

Zu guter Letzt

Wenn ich auf das vergangene viertel Jahr zurückblicke, weiß ich, das war “The Time of My Life“. Ich habe viele liebe, witzige und interessante Menschen kennengelernt, meinen Englischhorizont erweitert, unbeschreiblich schöne Fleckchen Erde bewundern dürfen, unzählige Partys erlebt, den ein oder anderen Kaufrausch erlitten sowie neue Kulturen erfahren und einmalige Erfahrungen gesammelt. Ich kann wirklich jedem, der mit dem gleichen Gedanken spielt empfehlen: Study Abroad! Es bringt zwar einige Mühen und Kosten mit sich und manchmal kommen Zweifel, ob man es schafft und ob es das Richtige ist aber ich kann nur sagen, es war die richtige Entscheidung. Ich möchte keine einzige Minute und Erfahrung missen. Kalifornien hat mein Herz erobert und ich werde ganz bestimmt wieder kommen! :-)