24 Jun
Erfahrungsbericht von Katharina A.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 04/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo zusammen!

Ich hab für zwei Quarter in Hayward studiert und kann das jedem anderen nur empfehlen!
Ursprünglich wollte ich sogar nur ein Quarter studieren, es war aber dann gar kein großer Umstand, einfach zu verlängern! Zu Beginn erstmal ein dickes Lob an College Contact, die Organisation ist einfach super und macht einem den großen anfänglichen Aufwand wirklich leicht. Ich bin sehr froh, diese Organisation gefunden zu haben.

Zum Aufenthalt:

Vorweg muss ich sagen, dass bei mir alles ein bisschen anders war, weil ich glücklicherweise mit meinem Freund (der dort gearbeitet hat) zeitgleich nach Kalifornien gegangen bin und damit off-campus in Union City gelebt habe. Von daher kann ich zum Studentenleben im Studentenheim wenig sagen. Ansonsten habe ich meinen BWL-Master fortgesetzt und hauptsächlich Fächer im Bereich Supply Chain Management und Marketing belegt. Am Anfang hatte ich große Bedenken, ob das Studieren evtl. sehr schwer sein könnte, aber letztendlich war alles sehr leicht machbar. Das System unterscheidet sich natürlich sehr, aber gerade für Leute, denen ein sehr trockenes Studium nicht so zusagt, ist alles sehr ansprechend: Man macht wirklich sehr viele Case Studies, Projekte, Gruppenarbeiten und Präsentationen. Auch wird im Unterricht immer sehr viel diskutiert und das Studieren macht wirklich sehr viel Spaß, weil einfach alles praxisnäher vermittelt wird. Die Professoren nehmen sich oft auch nicht so wichtig wie in Deutschland und man kommuniziert dadurch auf einer eher kumpelhaften Ebene miteinander. Zwar hat man, finde ich, genauso viel Lernaufwand wie in Deutschland, auch weil man oft Hausarbeiten etc. schreiben muss, aber das Niveau ist auf jeden Fall niedriger und dadurch ist alles sehr gut machbar.

Die Leute vom ALP-Office, v.a. Yuri, sind auch sehr nett und helfen einem jederzeit weiter, wobei sie zu Quarterbeginn oft ein wenig überlastet sind. Was ein bisschen ärgerlich ist, dass man sich als International erst später in Kurse einschreiben kann und dadurch einfach Kurse schon voll sein können. Ich hatte die Situation zweimal und leider hab ich trotz sehr großer Bemühungen, keine Chance gehabt in die jeweiligen Kurse reinzukommen. Das kann extrem nervig sein, weil sich da auch alle auf stur stellen (so war’s zumindest bei mir) und man eigtl. nur gegen Wände redet. Leider ist das ein sehr ungünstiges System. Also wenn es extrem wichtig ist, dass man bestimmte Kurse bekommt, dann lohnt es sich viell. eher, nach einer anderen Universität Ausschau zu halten.

Von der Anbindung her war mein Weg zur Uni immer ein bisschen aufwendig, aber ok. Ich bin in Union City mit der BART nach Hayward gefahren und von da aus mit dem kostenlosen Shuttle zur Uni. Für die BART hab ich bei Walmart eine Clippercard gekauft, die kann man dann immer wieder an den Schaltern vor der BART aufladen. Generell habe ich mich an der Hayward-BARThaltestelle oft sehr unwohl gefühlt und kann eigtl. jedem empfehlen, wenn es irgendwie geht, da nicht allein rumzurennen.Bei mir ließ sich das nicht vermeiden und dementsprechend bin ich auch oft sehr blöd angeredet worden, hierbei der Tipp: am besten ignorieren, wegschauen und sich auf kein Gespräch einlassen. Bei Pennern empfiehlt es sich manchmal ihnen einfach einen Dollar zu geben, auch hier hab ich’s schon erlebt, dass ein Penner absolut aggressiv wird und sich auch nicht scheut, einem 500m hinterherzurennen und einen zu verfluchen. Das sind unangenehme Erfahrungen, die kein Mensch braucht. V.a. nachts sollte man auf keinen Fall alleine von der BART aus irgendwo hingehen. Es ist dort eben krimineller und man muss einfach ein bisschen mehr als in Deutschland auf sich aufpassen.

An der Uni selber geht es sehr friedlich zu und dort habe ich auch sehr viele nette Menschen aus aller Welt kennengelernt! Man muss allerdings sagen, dass dort auch viele Deutsche studieren, die sich teilweise nur in ihren deutschen Gruppen aufhalten und dadurch den ganzen Tag mehr oder weniger deutsch reden. Das war für mich ein Grund, mich mit nicht so vielen Deutschen anzufreunden, weil ich einfach in das „American Life“ eintauchen wollte. Aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

Neben der Uni ist es natürlich absolut traumhaft, Kalifornien zu bereisen. Das ALP bietet auch Funtrips an, ich habe daran allerdings nie teilgenommen, weil wir immer auf eigene Faust losgereist sind. Dementsprechend sind wir von Nord bis Süd-Kalifornien so ziemlich überall gewesen. Welche Ausflüge ich mit am schönsten fand: Redwood National Park im Norden, Lake Tahoe, National Volcanic Park, Sequoia Park und Yosemite Park. L.A. und Las Vegas sind natürlich mal eine Reise wert, aber ich persönlich fand‘s bei weitem nicht so aufregend, wie man es sich evtl. immer vorstellt. Am Ende haben wir noch eine Woche Hawaii-Urlaub auf Maui gemacht, das kann ich auch extrem empfehlen!

Ansonsten ist Kalifornien nat. das Shoppingparadies, in Haywardnähe ist v.a. die Great Mall, besser finde ich aber die Premium Outlets in Livermore, die Gilroy-Outlets sind aber auch sehr zu empfehlen. Kulinarisch find ich war Kalifornien ein Traum! Und hat auch mein Bild, das ich davor hatte, total verändert. Natürlich kann man sehr fett und viele Burger essen (sehr zu empfehlen: Five Guys), aber da dort viele Asiaten wohnen, habe ich das beste Sushi, das beste indische Essen, das beste vietnamesische Essen etc. gegessen. In der Mensa war ich nur einmal und hätte da auch nicht öfter essen wollen, weil ich’s immer sehr spannend fand, einkaufen zu gehen (hier kann ich auch, was asiatisches Essen angeht den Marina Grocery und Bharat Bazar in Union City empfehlen) und teilweise jedes zweite Produkt nicht zu kennen und auszuprobieren.

Alles in allem kann ich ein Auslandssemester in Kalifornien sehr empfehlen, neben der Sprache lernt man so viele interessante Menschen kennen. Ich habe die Leute dort auch als sehr nette, freundliche und hilfsbereite Leute kennengelernt. Die Natur ist absolut atemberaubend und für mich waren diese 8 Monate einfach nur wahnsinnig bereichernd und eine wunderschöne Erfahrung!