22 Jul
Erfahrungsbericht von Judith D.

University of California Riverside

Stadt: California
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte, Sprachwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2009 bis 06/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Planung des Auslandsaufenthaltes mit Hilfe von College Contact war relativ einfach aber hat im Endeffekt mit allem drum und dran viel Zeit in Anspruch genommen. Ich bin mit 2 Freundinnen nach Amerika geflogen und angefangen zu planen haben wir ein Jahr bevor wir dann losgeflogen sind. Das war auch sinnvoll, da die Flüge natürlich je früher man bucht billiger sind.

Nachdem wir uns auf der Internetseite von College Contact über die Universitäten informiert hatten sind 2 von uns nach Münster gefahren und haben sich noch einmal vor Ort beraten lassen.

Die Beratung von College Contact war immer schnell und auch sehr hilfreich. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass, dadurch, dass wir immer nachfragen konnten und Post von College Contact mit den nächsten Schritten bekommen haben, wenigstens einer wusste, was genau getan werden muss. Das hat mir persönlich ein bisschen von der Angst genommen, das irgendetwas schief gehen könnten oder ich irgendetwas wichtiges vergesse.

Es gab immer irgendeinen Zettel von CC an dem man die wichtigen Sachen abhaken konnte:...was muss wann wohin geschickt werden...was brauche ich alle für den Visumsantrag in Frankfurt...usw.

Was nicht so gut daran war, dass wir uns sehr früh gekümmert haben, war, dass sich die Gebühren im Laufe des Jahres erhöht haben.

Die Unterkunft in Riverside haben wir ausgesucht aus den Möglichkeiten, die ausländischen Studenten auf der Homepage der UCR angeboten werden. Auf gar keinen Fall sollte man sich ein Zimmer im Extension Center aussuchen, auch wenn diese die billigsten sind. Das hat einen Grund! Wir haben da Gott sei Dank nie gewohnt, haben aber jede Menge schlechtes gehört.

Wir konnten dann noch zwischen dem International Village und einem Aufenthalt bei einer Familie aussuchen. Wir haben uns dann für das International Village entschieden, obwohl das sehr teuer ist.

Colege Contact hat sowohl die Anmeldung bei der Universität sowie die Bewerbung für ein Apartment für uns übernommen und alle hat super geklappt, obwohl wir mehrere Male alles geändert haben.

Das International Village wirbt damit, dass Studenten aus allen Ländern inklusive Amerikanern dort leben und man viele verschiedene Leute kennen lernen kann. Das stimmt so nicht ganz. Im großen und ganzen ist man dort gut aufgehoben, wenn man Asiat ist. Außer Chinesen, Japanern, Taiwanesen usw. haben dort nur ca. 7 Deutsche, 3 Franzosen und sehr wenige (so ca. 7) Amerikaner gewohnt. Wenn man Kontakt mit Einheimischen haben will, sollte man vielleicht das IV als erste Anlaufstelle nutzen und sich dann vor Ort nach etwas anderem zum wohnen umsehen. Uns hat es dort nicht so gut gefallen, vieles war schöner beschrieben als es im Endeffekt wirklich war und man musste am Ende für eine Grundreinigung zahlen die bis zu 200$ teuer werden kann. Viele andere Kleinigkeiten haben uns enttäuscht, wie z.B. dass ein Fernseher vorhanden sein sollte, im Endeffekt hätte man diesen aber für 30$ im Monat mieten müssen. Das konnte man vorher aber nirgends lesen. Genauso war es mit der „fully equipped kitchen“. Wir dachten, es wäre ALLES da, das muss man aber anders verstehen. Es gibt nur die Geräte, also Kühlschrank, Herd usw., alles andere wie z.B. Töpfe muss man noch selber kaufen. Besonders freundlich und hilfreich waren die Angestellten des International Village auch nicht, am Ende haben wir um unser Geld gestritten, weil die dort versuchen, soviel Geld zu machen wie möglich und vermutlich darauf spekulieren, dass die ausländischen Studenten sich wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht richtig wehren können. Da muss man aufpassen. Dazu kommen dann auch noch viele Regeln was z.B. Gäste, es ist dort eher wie in einer Jugendherberge. Ansonsten war es im IV ganz ok, aber sicher nicht das, was wir uns anfangs vorgestellt hatten.

Der Campus der University of California Riverside ist ziemlich neu, und daher auch wirklich schön. Viele Grasflächen und Bäume. Allerdings sollte man nicht darauf spekulieren, dort Menschen kennen zu lernen, sitzen tut dort kaum jemand.

Für die Kurse an der Uni muss man sich im Extension Center (man ist nämlich kein wirklicher Student der Uni sondern nur vom Extension Center) seinen Studentenausweis erstellen lassen (nicht geeignet zum Busfahren- Extension Center Students müssen zahlen!!!) und bekommt Formulare, die man den Dozenten am ersten Uni-Tag zwecks Anmeldung für die Kurse vorlegen muss. Man kann dort leider nicht das Online-Anmeldesystem nutzten und muss sich daher den Platz in den oft schon voll belegten Kursen erkämpfen. Manchmal wird man abgewiesen, aber eigentlich sollte es laut Uni-Regeln immer einen Platz für Extension Center Studenten geben, man sollte also nicht nach einmal fragen aufgeben. Es hat für die Anmeldung auch geholfen, den jeweiligen Dozenten vorher schon mal per Email zu kontaktieren und zu fragen ob man kommen kann(die E-Mail Adressen findet man ganz einfach auf der UCR Homepage, wenn keine Antwort kommt, trotzdem hingehen!)

Man muss als Campus-Student 3 Kurse belegen und auch bestehen, das ist eine Bedingung, die das Visum stellt. Wenn man erst mal in den Kursen drin ist, sollte man sich nicht gleich entmutigen lassen. Man bekommt immer einen Plan, wo aufgelistet ist, was man lesen und tun muss und wie die Note gewichtet ist. Ich dachte zuerst ich würde das nie schaffen. Jede Woche einen Roman zu lesen und zu besprechen, darüber einen Test im Unterricht schreiben und dazu noch 2 weitere Kurse die Ähnliches verlangen. Das klang unglaublich viel, war aber wirklich machbar, wenn man nicht nur zu Party machen gekommen war. Was ich gut fand war, das es in jedem Quarter ein Mid-Term Exam und ein Final-Exam gab und man mehrere Möglichkeiten hatte, eine gute Note zu bekommen. Hinzu kommen dann ja noch Tests und gegebenenfalls eine Hausarbeit. Es ist aber am Ende sehr einfach gute Noten zu bekommen. Vor den Klausuren bekommt man Auswahlfragen, von denen in der Klausur eine Auswahl drankommt und meiner Erfahrung nach sind die Dozenten sehr hilfsbereit und lesen gerne alles, was man ihnen bringt und geben Tipps.

Was wirklich nicht so gut war, war, das es für mich sehr schwierig war, in den Kursen Leute kennen zu lernen. Viele kommen und gehen alleine und es ist nicht so wie in Deutschland an der Uni, dass man immer irgendwen in den Kursen kennt und sich alle unterhalten. Die Leute waren ziemlich uninteressiert und haben wenig geredet. Die wenigen, die wir kennen gelernt haben, haben schnell das Interesse verloren und sich einfach nicht mehr gemeldet. Viel los ist in Riverside an sich auch nicht. Man muss auf jeden Fall ein Auto haben um dort was zu unternehmen, dann ist es vielleicht auch mit den Freunden einfacher, weil die einen nicht immer abholen und nach Hause bringen müssen. Der Öffentliche Nahverkehr in Riverside ist eine Katastrophe, die Busse fahren bis 7 abends und nach L.A. kommt man auch nicht sehr leicht. Ich glaube es fährt zwei mal am Tag ein Zug. Man sollte also auf keinen Fall denken, dass die Nähe zu L.A. zu einem tollen Partyleben verhilft. Jedenfalls nicht ohne Auto. Bis nach L.A. fährt man 1 Std. mit dem Auto, öffentliche Verkehrsmittel kann man vergessen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Aufenthalt in Riverside zwar seine Probleme hatte, es aber trotzdem schön war und wir durch eine Rundreise vor dem Beginn des Semesters sehr viel gesehen haben. Gebracht hat es mir persönlich sprachlich nur recht wenig, da wir zu dritt unterwegs waren und sehr viel Deutsch gesprochen haben. Von einem Auslandsaufenthalt mit Freunden würde ich jedem abraten, da man nicht so sehr darauf angewiesen ist, neue Leute kennen zu lernen und weniger Mühe in Kauf nimmt um Einheimische kennen zu lernen, man hat ja jemanden, man ist nicht auf „neue Freunde“ angewiesen.

Das wichtigeste für Riverside ist:

  • eine vorläufige Unterkunft suchen (z.B. IV oder bei einer Familie) die man dann entweder verlängert oder sich vor Ort was neues sucht
  • ein Auto ist muss, wenn man nicht nur in Riverside hocken will
  • sich wehren, wenn man meint, es würde einem zuviel Geld aus der Tasche gezogen, weil man Ausländer ist