17 Apr
Erfahrungsbericht von Joscha K.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 02/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich hatte fest vor ein Semester im Ausland zu studieren, da ich schon einmal einen längeren Auslandsaufenthalt (Work&Travel) erlebt hatte. Da ich 2006 schon einmal in Thailand Urlaub gemacht hatte (und zugegebenermaßen auch aus Kostengründen) fiel meine Wahl schließlich auf Bangkok.
Über Freunde, die bereits ein Auslandssemester absolviert hatten, wurde ich auf College Contact aufmerksam und beschloss die angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bereits nach dem ersten E-Mail-Kontakt hatte ich ein sehr gutes Gefühl und die scheinbar sehr anspruchsvollen bürokratischen Hürden stellten sich mit Hilfe von College Contact als durchaus einfach zu bewältigen heraus. Mir wurden Hilfestellung und Informationen zum gesamten Ablauf der Bewerbung zur Verfügung gestellt und der College Contact fungierte als Mittler zwischen mir und der Universität in Bangkok. Die Zusage kam sehr schnell und mit ihr alle nötigen Informationen zu den weiteren Schritten. Nachdem ich dann schließlich das Visum beantragt und den Flug gebucht hatte, konnte es auch losgehen.
Zusammen mit vier Kommilitonen machte ich mich im späten August also auf die Reise nach Bangkok, gerade rechtzeitig zur Regenzeit. ;)
Bangkok ist eine Stadt der Extreme. Wenn man aus einer eher kleinen Stadt kommt (wie es bei mir der Fall war) können einen die ersten Eindrücke schon überwältigen und sprachlos machen. Die Metropole gleicht einer Beton-Wüste, die mit Leben pulsiert. Die Straßenrände sind gepflastert mit Straßen-Köchen, die die leckersten (und mitunter eigenartigsten) Dinge zubereiten, die Straßen selbst sind voll mit Taxis, Tuk-Tuks und anderen Gefährten, die sich in Deutschland so wohl nicht schimpfen dürften. Diese Stadt schläft wirklich nie und es wird einem nur langweilig, wenn man beschließt sich zu Hause einzuschließen. Selbst am Ende meiner Zeit in Bangkok gab es immer noch Dinge die mich aufs Neue überraschten.
Wir fanden relativ schnell ein Apartment, in dem wir schließlich auch über die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes blieben. Die Mieten sind verglichen mit Deutschland lachhaft, vor allem wenn man von vorn herein für längere Zeit einzieht. Prinzipiell ist das Leben in Thailand verglichen mit Europa sehr billig, wobei das Preisniveau seit 2006 doch schon reichlich gestiegen ist. Durch meine Trips nach Laos, Kambodscha und Malaysia wurde mir auch schnell klar, dass Thailand mittlerweile eines der reichsten Länder Südostasiens ist.
Nachdem wir eingezogen waren, gingen wir zur Uni um uns einzuschreiben. Dazu sei gesagt, dass man in Thailand die deutsche Genauigkeit und Organisation vergeblich sucht. Alle Abläufe scheinen sehr chaotisch, man hat das Gefühl niemand hat so wirklich den Überblick und doch funktioniert alles auf fast magische Weise wenn es muss. Dies ist einer der vielen großen kulturellen Unterschiede zwischen Thais und Deutschen, von denen man während seinem Aufenthalt sehr viele erlebt. Das ist meiner Meinung nach einer der großen Reize und für längere Zeit nach Thailand zu gehen und eine sehr interessante, prägende Erfahrung. Während meiner gesamten Zeit stand ich mit College Contact in Kontakt und auf Fragen kamen sehr schnell auch Antworten. Der Umgang ist sehr persönlich (man war sofort beim Du) und meine Ansprechpartnerin war durchgehend darauf bedacht mir so gut wie möglich Hilfestellung zu geben. Das gibt einem ein Gefühl der Sicherheit wenn man das urdeutsche Gefühl hat, dass die Organisation ein wenig zu kurz kommt.
Abgesehen von der Uni, bietet Bangkok viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Vor allem zwei Dinge: Shoppen und Feiern. Malls prägen das Landschaftsbild, wie ich es in noch keiner Stadt gesehen habe und wenn man nachts noch zu fit ist um heimzugehen muss man den Taxifahrer einfach nur fragen was noch offen hat und siehe da, es hat noch was offen. Auch um 7 Uhr morgens. ;) Durch die international-Kurse lernt man Leute aus aller Welt kennen, die sich mit der gemeinsam in Bangkok verbrachten Zeit zum Teil zu echten Freunden entwickeln. Gemeinsame Ausflüge und Reisen runden dann das ganze ab und dank Facebook und Konsorten bleibt der Kontakt auch in der Heimat weiter bestehen.
Wenn einem schließlich der Trubel der Großstadt zu viel wird gibt es wirklich viele Möglichkeiten um dem Großstadtdschungel zu entkommen, z.B. einen richtigen Dschungel. Steht einem der Sinn mehr nach Strand, so bietet sich Koh Samet prima für einen Wochenendausfug an. Innerhalb von drei Stunden plus Bootfahrt ist man am weißesten Strand, den ich je gesehen habe und kann es nicht glauben, dass man nicht länger gebraucht hat um Bangkok zu entkommen. Ich war insgesamt drei mal auf der Insel, sie hat sich als mein absoluter Favorite entpuppt und das obwohl ich mir einige andere Inseln, die um einiges weiter weg sind auch angeschaut habe. Der Dschungel ist übrigens auch nur etwa drei Stunden Busfahrt Richtung Norden entfernt.
Prinzipiell bietet Thailand eine ganze Menge sehenswertes. Den Süden mit seinen endlosen Stränden und berüchtigten Full-Moon-Parties (die ich selbst leider nicht erlebt habe und deshalb nur vom Hörensagen sagen kann, dass sie durchaus „interessant“ sind) sowie den Norden um Chiang Mai, mit seinen Tempeln, Elefanten und malerischen Landschaften. In Chiang Mai habe ich einen fünftägigen Meditations-Retreat gemacht, eine Erfahrung, die ich allen Interessierten nur wärmstens empfehlen kann. Auch in den umliegenden Ländern ist man per Kurzstreckenflug oder Übernachtbus- bzw. bahn innerhalb kürzester Zeit und für vergleichsweise sehr wenig Geld.
Thais sind ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Volk und als „Farang“ (Thai für „Ausländer“) ist man stets ein begehrter Gesprächspartner, zumindest soweit es aufgrund weitläufig recht mangelhafter Englischkenntnisse möglich ist. Sie geben sich aber die allergrößte Mühe und im Notfall werden dann eben gemeinsam Fotos gemacht.
Alles in allem gibt es so viel zu tun und zu erleben, dass ein halbes Jahr nicht im entferntesten ausreicht um allen Angeboten gerecht zu werden aber man kann es versuchen und selbst der Bruchteil, den ich erleben durfte, war alle Anstrengungen wert.
Ich kann nur sagen, ich würde die Entscheidung nach Thailand zu gehen immer wieder treffen und kann sie euch allen von Herzen empfehlen. Diese Erfahrung gibt einem etwas, das man mit Worten nicht beschreiben kann… Findet es selbst heraus. ;)