13 Apr
Erfahrungsbericht von Jörn S.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaftsinformatik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hier möchte ich euch ein wenig über meinen Aufenthalt in Halifax erzählen. Ich war von September bis Dezember für ein Semester an der SMU und die Bewerbung über College Contact hat sehr schnell und einfach funktioniert. Soweit ich weiß wurde bisher jeder an der SMU angenommen, von daher macht euch keine Sorgen.

Da der Bachelor an der SMU 4 Jahre geht, konnte ich als Masterstudent zum Glück noch Kurse aus dem 7. und 8. Bachelorsemester machen und mir anerkennen lassen. Ich habe die Kurse Human Ressource Management, Marketing Management und Business Consultancy (was jedoch ein MBA Kurs ist) gemacht. Human Ressource Management war bei einer etwas verrückten, aber sehr netten Dozentin und wie Marketing Management nicht wirklich anspruchsvoll. Business Consultancy bestand nur aus Gruppenarbeit und dem Erfassen einer Marktstudie für einen realen Kunden mit Sitz in USA und Kanada. Es ging in dem Kurs darum, ein Projekt als Consultant an einem realen Kunden durchzuführen. Da ich jedoch leider sehr unfähige und faule Gruppenmitglieder hatte, habe ich den Kurs leider relativ schlecht abgeschnitten. Auch würde ich ihn nicht empfehlen, da er einfach überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch nimmt.

Überhaut unterscheidet sich die Uni in Kanada z. B. in der Klassengröße oder dem Anspruch. Unterrichtet wird wie in der Schule mit 20-30 Leuten, wobei der Dozent einen meistens mit Namen kennt. Auch das Niveau ist mit meiner Uni nicht zu vergleichen. Der behandelte Stoff war sehr einfach und obwohl einer der letzten Kurse in Marketing, habe ich dort Grundlagen gemacht, welche ich in meiner ersten Vorlesung im Bachelor bereits abgehandelt habe. Nur leider muss man wie früher in der Schule, sehr viel für die Uni machen. Man muss wöchentliche Assignments und Hausaufgaben abgeben, Bücher lesen und Tests schreiben. Dafür geht leider sehr viel zeit drauf, obwohl der Stoff an sich nicht schwer ist.

Die SMU ist sehr schön, gut gelegen (nah am Park und dem Meer) und mit Bussen gut zu erreichen. Die ganze Uni ist sehr neu, gut ausgestattet, hat ein eigenes Fitnessstudio (in dem kostenlos trainiert werden kann) und ein eigenes Footballfeld, wo regelmäßig die Spiele der Huskies stattfinden.
Gewohnt habe ich im AST, was mit $400 sehr günstig war für Halifax. Das Zimmer war von der Größe ok (ca. 10 qm), aber teilt man sich ein Badezimmer und die Küche mit den anderen Bewohnern und ist alles sehr alt (60er Jahre) und abgewohnt. Deswegen ist es leider sehr häufig dreckig gewesen, besonders die Küchen, was ein Grund war, warum ich aufwendiges Kochen vermeiden habe.

Auch waren Mäuse in der Unterkunft, was aber wohl „normal“ war, da es gerade Herbst wurde und sich diese nun warme Plätze im Inneren suchen. Dafür ist die Unterkunft aber sehr schön gelegen. Wenn man Glück hat, bekommt man ein Zimmer mit Meerblick und von der SMU sind es nur 800 Meter. Die ganze Gegend um die SMU ist sehr schön, viele sehr große Häuser und sehr grün. Eindeutig einer der besten Plätze zum Wohnen in Halifax. Einen Mealplan hatte ich nicht, was sich auch nicht gelohnt hätte. Die Speisen sind typisch Nordamerikanisch. Viel frittiert und es kam schon mal vor, dass drei von vier Tagesgerichten Burger waren. Da man auch ohne Mealplan für $10 dort Mittags essen konnte, habe ich das bei langen Unitagen in Anspruch genommen, was aufgrund des All-You-Can-Eat Konzeptes auch für den ganzen Tag gereicht hat.

Halifax ist eine schöne Stadt. Relativ gemütlich und klein, aber immer was los. Möglichkeiten zum Feiern gab es genug und auch gab es fast jeden Tag irgendwelche Specials für Studenten. Natürlich gibt es Alkohol und den Eintritt nur nach gefühltem dreimaligen Ausweisen mit verschiedenen ID’s, aber daran gewöhnt man sich auch. Holt euch aber unbedingt eine Nova Scotia ID, den offiziellen Ausweis Nova Scotias und Landesweit gültig. Denn sonst müsst ihr bereits beim Unipub immer euren Reisepass vorzeigen und mitnehmen und das überlebt der garantiert keine 4 Monate.

Die Kosten für das Semester waren recht hoch. Die Miete dort ist recht teuer, aber auch Alkohol und Eintritte. Sehr teuer sind jedoch auch Lebensmittel und natürlich von guter Nordamerikanischer „Qualität“. Auch zahlt man pro Kurs doppelt so viel wie die Einheimischen, jedoch wird einem als International auch einiges geboten und man hat eine sehr sehr gute Betreuung. Auch „muss“ man in jedem Kurs Bücher für durchschnittlich $150 hinzurechnen. In einem Fach habe ich das Buch wirklich benötigt, in dem anderen habe ich nicht einmal reingeguckt und somit da Geld umsonst ausgegeben. Wenigstens kann man die Bücher wieder für den halben Preis an den Unibuchshop der SMU verkaufen.

Die Uni hatte sehr viele internationale Studenten. Sehr viele Asiaten waren dort, aber leider auch sehr viele Deutsche. Deshalb überlegt es euch gut, ob ihr zum reinen Englischlernen an die SMU gehen wollt, denn wenn Deutsche da sind, redet man nun mal deutsch. Natürlich hat sich mein Englisch verbessert, aber leider nicht in dem Maße wie ich es mir erhofft habe. Trotz alledem kann ich Halifax nur empfehlen. Die Stadt ist super, das Land sowieso und ich habe einige sehr gute Freunde kennengelernt, mit denen ich, da sie auch deutsche sind, auch weiterhin Kontakt habe. Die Zeit möchte ich nicht missen und würde es immer wieder machen und kann nur jeden ermutigen ein Auslandssemester zumachen. Am Besten natürlich an der SMU und für ein Jahr, denn dann geht die Zeit nicht so schnell vorbei :0)