21 Okt
Erfahrungsbericht von Jörg W.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Meine Entscheidung für das Auslandssemester in Boston ist Ende Januar gefallen. Dank der Unterstützung von college-contact und der sehr transparenten Anmeldevoraussetzungen der Boston University hatte ich bereits Mitte Februar die Bestätigung aus den USA, dass ich in den Summer Terms 1 und 2 für die Kurse „Leadership in Management“ und „Competitive Strategies for Dynamic Environments“ angenommen und registriert bin.

Durch die frühe Anmeldung blieb ausreichend Zeit, um sich in Deutschland um die weitere Vorbereitung des USa-Aufenthaltes zu kümmern. Aufgrund der Verteilung der beiden Kurse auf insgesamt 12 Wochen war das „Touristen-Visum“ ausreichend, die zusätzliche Reise zu einer US-Botschaft sowie die Kosten für das Visum blieben mir erspart. Dennoch kann ich empfehlen, die Vorbereitungen frühzeitig anzugehen und zu planen, insbesondere die Erfüllung der Impf-Anforderungen der BU nimmt einige Zeit in Anspruch.

Das etwas veraltete Einzelappartement im BU-Housing war zwar keine Luxusherberge, mit einigen Accessoires aus dem nahegelegenen „bed, bath & beyond“ aber beinahe gemütlich und für den Aufenthalt von 3 Monaten absolut ausreichend. Das Appartement bestand aus einem Bad, einem kleinen Flur, einen geräumigen Hauptraum und einer kleinen Küche. Mit Ausnahme der Möbel und Küchengeräte ist die Wohnung leer, d.h. dass alle Dinge des täglichen Bedarfs (Bettdecke, Kissen, Geschirr, Besteck, etc.) selbst mitzubringen bzw. anzuschaffen sind. Unschlagbarer Vorteil des BU-Housing ist die Nähe zur Uni (5 Minuten Fußweg) sowie zur Innenstadt (15 Minuten Fußweg oder 7 Minuten mit der Bahn).

Die Kurse an der BU waren in meinen Fächern sehr international besetzt, die Teilnehmer kamen jeweils zu ca. 30% aus Asien, zu ca. 30% aus Europa und zu ca. 40% aus den USA bzw. Südamerika. Dies garantierte interessante Unterrichtsgespräche mit sehr unterschiedlichen Sichtweisen zu den Themen. Beide Kurse waren sehr praxisorientiert und von einem hohen Anteil an Diskussionen über Fallstudien bekannter Unternehmen geprägt. Da es sich jeweils um „graduate“-Kurse handelte, legten die Professoren weniger Wert auf die reine Vermittlung und Abfrage von theoretischen Inhalten. Die aktive Teilnahme und die Vertretung des eigenen Standpunktes waren gefragt – sowohl im Unterricht als auch in den wöchentlich zu bearbeitenden Case Studies, den Mid-Term- sowie den Final-Examinations.

Highlight des Fachs „Leadership in Management“ war der dreitägige Aufenthalt im Sargent-Center, einem Camp für Outdoor-Education der BU. Hier haben wir mit viel Spaß Erfahrungen zum Erreichen gemeinsamer Ziele und zur Führung einer internationalen Gruppe gesammelt und abschließend im Hochseilgarten unsere eigenen Grenzen ausgetestet. Insgesamt ein tolles Wochenende, Lagerfeuer und Marshmallows inklusive, was in Deutschland wohl eher selten im Lehrplan einer Uni zu finden ist.

Im Summer Term 2 stand dann „Competitive Strategies for Dynamic Environments“ auf dem Plan. Hier wurde auf Basis von Case Studies der Harvard Business School das Wettbewerbsverhalten international bekannter Unternehmen wie Wal-Mart, Porsche, Ikea und anderen analysiert und diskutiert. Alles war sehr praxisorientiert, die theoretischen Basics wurden nur am Rande eingebracht. In diesem Fach wurde es durch die internationale Zusammensetzung der Teilnehmer besonders spannend. die Hintergründe für das Scheitern von Wal-Mart in Deutschland werden von Europäern, Asiaten und Amerikanern höchst unterschiedlich bewertet…

Die Aufteilung der Kurse auf 2 Summer Terms kann ich empfehlen. So bleibt trotz der angemessenen Vorbereitung auf die Unterrichtstermine und Prüfungen noch ausreichend Zeit und Gelegenheit für die weiteren Angebote der BU. Die Uni bietet auch im Sommer viel Kultur und eine nahezu perfekte Infrastruktur für die unterschiedlichsten Sportarten. Speziell auf die Summer Terms zugeschnittene Kurse ermöglichen, neben den gängigen auch Sportarten wie Klettern, Golf, Segeln oder Rudern kennenzulernen. Zusätzlich bietet das Summer Term-Team um Yolanta eine gute Betreuung in allen Lebenslagen und organisiert gemeinsame Events der Auslandsstudierenden.

Aber auch in Boston und Umgebung selbst gibt es viel zu entdecken, die Innenstadt bietet viel Kultur, aber auch viel Entspannung und Spaß in den Parks, auf der Newbury Street, am Charles River und in den einschlägigen Restaurant- und Kneipenvierteln. Es gibt viel zu erleben. Den Bostoner Sportteams begegnet man in der Stadt nahezu an jeder Ecke, mit den Boston Bruins, den Boston Celtics, den New England Patriots und natürlich den Boston Red Sox ist man in allen Sportarten mit Top-Teams vertreten. Der Sommer wird vom Baseball dominiert und der Fenway-Park als „Home of the Boston Red Sox“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Housing der BU. Da kann man sich der „Red Sox-Nation“ kaum entziehen…

Für Kurztrips am Wochenende oder die Zeit zwischen Summer Term 1 und 2 bieten sich New York oder auch die landschaftlich reizvollen Ziele auf Cape Cod und in Maine an.

Ich habe die Zeit in Boston und an der Boston University sehr genossen und kann das Auslandsstudium trotz der damit verbundenen Kosten für die Kurse, das Lehrmaterial und die Unterbringung mit voller Überzeugung weiterempfehlen.