5 Feb
Erfahrungsbericht von Joelina M.

Sonoma State University


Stadt: Rohnert Park
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sprach- und Kulturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: Berlin FU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einmal nach Amerika und mir ein eigenes Bild vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten machen. Das war schon immer mein Traum. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass ich ihn tatsächlich verwirklichen könnte. Das ist nämlich gar nicht so leicht, wie man denkt. Ohne richtige Beratung hatte ich anfangs falsche Vorstellungen und unrealistische Ziele. Aber ich wollte so schnell nicht aufgeben. Im Internet bin ich dann auf das College Contact Beratungsteam gestoßen und nachdem die nötigen Vorbereitungen erledigt waren, habe ich mich im August 2017 auf nach Nordkalifornien gemacht, um an der Sonoma State University mein Englisch-Studium zu vertiefen.

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Bewerbungs-und Vorbereitungsprozess

Wie finanziere ich das Ganze? und Wie finde ich die richtige Universität für mich? standen ganz oben auf meiner Liste an Fragen an das Beratungsteam speziell für Auslandssemester in den USA. Ich habe mich entschlossen, Auslands-BAföG zu beantragen und da der ganze Papierkram nicht leicht zu verstehen war und die Bearbeitung einige Monate gedauert hat, war ich erleichtert, als der Schritt geschafft war. Nach einem Vergleich der Unis habe ich mich letztlich für das „Semester at Sonoma“ Programm der SSU beworben und hatte nach einigen Tagen auch schon die E-Mail, dass ich angenommen wurde. Die Freude könnt ihr euch sicher vorstellen.

Mit dem I-20, das in der Post kam, bin ich zu meinem Visum-Termin in der amerikanischen Botschaft. Das Interview war wirklich nicht schlimm: Nach ein paar Fragen, u.a. zu meinem Grund des Aufenthalts, wurde der Antrag bestätigt und mein Reisepass inklusive Visum wurde mir wenige Wochen später zugeschickt.

Da ich mich über das Beratungsteam an einer Partnerhochschule beworben habe, konnte ich mich zusätzlich um ein Teilstipendium bewerben. Da ich nichts zu verlieren hatte, war es einen Versuch wert. Die erfreuliche Nachricht, dass ich als College-Contact-Stipendiatin ausgewählt wurde, gab mir weitere finanzielle Sicherheit.


Kurse und Kosten

Dadurch, dass ich Englisch im Kernfach studiere, habe ich alle Voraussetzungen erfüllt und hatte keine Schwierigkeiten bei der Wahl meiner Kurse (Linguistik, Mythologische Literatur und Kreatives Schreiben). Auf Kreatives Schreiben habe ich mich besonders gefreut, weil meine Uni in Deutschland das nicht anbietet. Leider fand der Unterricht pro Kurs nur einmal pro Woche statt und war deshalb fast vier Stunden lang (inklusive Pause). Allerdings sind die Assignments über das Semester verteilt, also verzweifelt man am Ende nicht an einem Berg von Arbeit.

Die Studiengebühren sind im Vergleich zu anderen Universitäten recht gering. Dafür sind die Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Miete, etc.) in der Gegend nicht zu unterschätzen. Aufgepasst: Die Steuern sind in den Preisen der Produkte meistens noch nicht berücksichtigt! Dadurch, dass es auf dem Campus W-LAN gibt, brauchte ich nur eine günstige Prepaid SIM Karte mit kleinem Datenvolumen für den Notfall. Einen Meal Plan für die Mensa kann ich auch empfehlen. Das ist zwar etwas teurer als selber einkaufen und kochen, aber wenn man viel zu tun hat, ist es um einiges schneller und praktischer und man kann sich so oft nachnehmen, wie man will.

Die Aussage, ohne Auto käme man nicht weit, ist übertrieben, denn es gibt Busse, die Studierende kostenlos nehmen können, um z.B. zum Einkaufen zu fahren. Außerdem gibt es seit neustem einen Zug, den Sonoma-Marin Area Rail Transit (SMART), den habe ich zwar nie genommen, aber Freunde sind damit in die Mall in Santa Rosa gefahren, was etwas schneller geht als mit dem Bus, der auch nicht so oft kommt, wie ich es aus der Großstadt gewohnt bin. Manchmal haben wir auch einfach ein Zipcar gemietet (Carsharing Autos, die auf den Parkplätzen zur Verfügung stehen) und uns die Kosten geteilt.


Leben und Betreuung auf dem Campus

Nachdem ich so gut in Deutschland beraten und betreut wurde, ging es in Kalifornien genau so weiter. Vom Flughafen in San Francisco habe ich einen Airport Bus nach Rohnert Park genommen (Fahrt ca. 2 Stunden je nach Verkehr) und die Internationale Koordinatorin hat mich mit dem Auto abgeholt, zum Uni-Gelände gefahren und mir weitere Informationen sowie meine Schlüsselkarte für mein Apartment auf dem wunderschönen grünen Campus überreicht. Das Residential Housing ist in kleine „Dörfer“ eingeteilt mit Häusern im Suiten-Stil.

Nachdem meine fünf Mitbewohnerinnen eingezogen waren, haben sie mich ab und zu auch auf Partys mitgenommen und allgemein habe ich mich kulturell miteingebunden gefühlt, was ein großer Vorteil vom Leben auf dem Campus ist. Am besten habe ich mich jedoch mit den anderen internationalen Studierenden verstanden, da wir alle im selben Boot saßen und durch die Orientierungstage und jede Menge Aktivitäten schnell zusammengewachsen sind.


Freizeit

Das Center of International Education war immer für uns da und hat Ausflüge geplant: Wandern in den Redwoods zum Beispiel, oder einen Tagestrip nach San Francisco. Dort sind wir unter anderem am Pier 39 entlang geschlendert. Das ist eine Art Hafenpromenade mit allen möglichen Läden, Restaurants und Seelöwen. Ein anderes Wochenende haben wir in einer gemütlichen Hütte an der Grenze zu Nevada in der schönen, schneebedeckten Natur um den Lake Tahoe verbracht.

Neben den Trips vom internationalen Zentrum gab es auch ein großes Angebot an Ausflügen, Events und Aktivitäten vom Seawolf Living, wo man sich (auch viele kostenlose) Tickets holen konnte. Die sind allerdings begrenzt und werden vergeben nach dem Motto „First come, first serve“, aber man wird rechtzeitig informiert und manchmal springen Leute ab und man bekommt noch einen Platz. Leider sind auch einige abgesagt worden, weil es zu wenig Fahrer gab oder das Wetter nicht mitgespielt hat.

Da wir um Thanksgiving herum frei hatten, haben wir geplant nach Los Angeles zu gehen und konnten zum Glück bei Freunden mitfahren, die sowieso in die Nähe wollten. Dort haben wir in einem AirBnB übernachtet, waren in den Universal Studios, auf dem Hollywood Boulevard, sind am Santa Monica Pier Black Friday-Shoppen gegangen und haben das Hollywood Sign beim Wandern bewundert.

Und selbst wenn mal nichts Großes geplant war, konnte man sich nach dem Unterricht im Rec Center zum Billardspielen, Kickern oder Sport machen treffen oder einfach im Pool entspannen. Egal, ob von der Uni oder einem selbst organisiert, die Möglichkeiten was zu sehen und zu erleben sind endlos.


Fazit

Insgesamt kann ich also guten Gewissens jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu machen. Die fünf Monate an der SSU waren mit die besten und unvergesslichsten meines Lebens. Ich bin um einiges selbstständiger geworden, habe Freunde von überall auf der Welt gefunden und spreche jetzt mit höherer Sicherheit Englisch. Aber was noch viel wichtiger ist, die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein Traum manchmal gar nicht so unwahrscheinlich ist, wie er scheint.