15 Sep
Erfahrungsbericht von Janifa B.

Ramkhamhaeng University


Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2015 bis 07/2015
Heimathochschule: Venlo Fontys HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Anfang Februar begann meine Reise nach Asien, genauer gesagt Bangkok. Dort wollte ich im Rahmen meines Auslandssemesters für ein halbes Jahr an der Ramkhamhaeng University studieren.

Wieso entschied ich mich für Südostasien bzw. Bangkok? An Asien reizte mich vor allem, dass sich die Kultur und die Einstellungen der Menschen sehr von der in Deutschland und jedem anderen Land in Europa unterscheiden.

Da ich zudem noch ein Fan von Großstädten bin, fiel meine Entscheidung schnell auf Bangkok. Keine Stadt in Südostasien ist so voller Leben, wie das bunte Bangkok.

Vorbereitung

Besucht man die Homepage der Ramkhamhaeng University, fühlt man sich schnell überfordert. Wo finde ich die Kursangebote, welche Voraussetzungen muss man erfüllen, bin ich ein full-time non-degree student oder nicht?

Tausende von Fragen schwirren im Kopf herum und die Motivation, sich als International Student an der Uni einzuschreiben, ist schnell verflogen. Durch Freunde stieß ich auf die Homepage von College Contact und ich konnte kaum glauben, dass die Mitarbeiter von CC dir kostenlos bei der Bewerbung helfen und dir stets während deines Auslandssemester zur Seite stehen.

Schnell kontaktierte ich die für Asien verantwortliche Abteilung via E-Mail und schon kurze Zeit später bekam ich von S. Jakobs eine Antwort. Von diesem Zeitpunkt an lief alles von alleine. Der komplette Bewerbungsprozess verläuft über CC und alles was man selbst machen muss, ist die nötigen Unterlagen für die Bewerbung an CC zu senden.

Schon einige Wochen nachdem ich mich bei CC das erste Mal gemeldet hatte, lag in meinem Briefkasten die Zusage der Ramkhamhaeng University. Ich war sehr froh, dass mir CC den Einstieg in mein Auslandssemester ungemein erleichterte.

Schon Fernweh bekommen?

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Visum

Für Thailand gibt es für Studenten eine Auswahl zweier Visa. Das Jahresvisum mit „Multiple Entry“ kostet in Deutschland 140€. Das Jahresvisum hingegen mit „Single Entry“ nur 60€. In vielen Erfahrungsberichten habe ich gelesen, dass es besser ist, das „Single Entry“ Visum zu beantragen, da man es in Bangkok beim Amt sehr schnell und einfach verlängern lassen kann.

Ich empfehle jedoch, sich für das „Multiple Entry“ Visum zu entscheiden, da somit in Thailand keine weiteren Probleme und bürokratischen Arbeiten auf dich warten. Wie unterscheiden sich die Visa jedoch?

Mit dem „Multiple Entry“ Visum ist es dir erlaubt, Thailand sooft zu verlassen und wieder einzureisen, wie dir lieb ist. Jedoch musst du nach 90 Tagen aus Thailand ausreisen, damit sich dein Visum nach der Einreise wieder für 90 Tage verlängert.

Dieser sogenannte „Visa Run“ kann entweder mit einem Urlaub in den umliegenden Ländern verbunden werden, oder man reist wirklich nur für einen Tag z.B. zur kambodschanischen Grenze und fährt/fliegt am selben Tag schon wieder zurück nach Thailand.

Ein „Visa Run“ ist sehr gewöhnlich, weshalb in Thailand von vielen Agenturen Visa-Run-Reisen angeboten werden.

Beim „Single Entry“ Visum musst du auch nach 90 Tagen Thailand verlassen. Der Unterschied zum „Multiple Entry“ Visum ist jedoch, dass du anschließend nicht einfach wieder in Thailand einreisen kannst, da du nur einmalig ein- und ausreisen darfst. Das „Single Entry“ Visum kann man jedoch bei der thailändischen Botschaft aufstufen lassen, so dass es dir erlaubt ist, mehrmals in Thailand ein- und auszureisen. Diese „Aufstufung“ hängt jedoch mit einem hohen Nerven- und Zeitaufwand zusammen.


Wohnung

Die Wohnungssuche in Bangkok stellte sich als sehr einfach heraus. Wohnheime gibt es rund um die Uni, aber die wohl beliebtesten für Auslandsstudenten sind das @home, die JS Residence und das Dcondo.

Das @home liegt ca. 15 Gehminuten von der Uni entfernt und ist mit modernen Möbeln ausgestattet. Ein Zimmer kostet warm im @home umgerechnet ca. 350€ und mit einem Aufpreis kann man den Pool des Interplace Bangkok Hotels mitbenutzen.

Das Hotel liegt jedoch am anderen Ende der Straße und nicht direkt neben dem @home. Trotzdem ist man innerhalb weniger Minuten am Pool, der sich auf dem Dach des Hotels befindet.

Die JS Residence liegt direkt hinter dem @home. Von den Zimmern vom JS kann man quasi in die Zimmer des @homes schauen und andersrum. Die Zimmer im JS sind teilweise geräumiger und heller als im @home, jedoch nicht so modern eingerichtet. Das JS gleicht eher einem Ferienhaus in Spanien. Da ein Zimmer warm umgerechnet allerdings nur ca. 250€ (je nach Verbrauch noch weniger) kostet, habe ich mich für das JS entschieden und auch der Vermieter war total lieb und hilfsbereit. Ich bereue die Entscheidung auch nicht, da ich mich im JS immer sehr wohl gefühlt habe. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Leute im JS untereinander nicht sehr viel unternehmen (zumindest war dies der Fall, als ich dort wohnte). Da man von Haustür zu Haustür zum @home allerdings höchstens eine Minute braucht, habe ich die meiste Zeit mit den Bewohnern aus dem @home verbracht. Das Dcondo liegt auf der anderen Seite der Uni, direkt an der berühmten Rama IX Schnellstraße. Hier variieren die Preise je nach Vermieter, aber durchschnittlich kostet ein Zimmer auch ca. 350€ warm. Im Preis inbegriffen ist die Nutzung des Gemeinschaftspools und des Fitnessstudios. Während das @home und das JS mitten im bunten Ramkhamhaeng/Hua Mak liegen, ist das Dcondo eher ein eigenes kleines Dörfchen. 7/11, Laundry, Post Office, Pool, alles ist vorhanden. Man muss das Gelände vom Dcondo also theoretisch nicht verlassen. Ich rate jedem, sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen, da jeder Wert auf andere Aspekte bei einer Wohnung bzw. einem Zimmer legt. Aber zu allen Wohnheimen ist zu sagen, dass sie sehr sicher sind.


Universität

Die Universität, bzw. der Campus der Ramkhamhaeng ist riesig und es ist anfangs eine kleine Herausforderung, das International Office zu finden. Schon nach kurzer Zeit findet man sich jedoch schnell auf dem Gelände zurecht. Für die internationalen Studenten ist hauptsächlich Mr. Wood zuständig. Das liegt unter anderem daran, dass er einer der wenigen im IIS-Office ist, der gutes Englisch spricht. Allgemein habe ich schnell gelernt, dass man in Thailand sehr geduldig sein muss und es sehr chaotisch werden kann, wenn es sich um organisatorische Aspekte handelt.

Die Kurse an für sich können sehr interessant sein, jedoch auch sehr langweilig. Dies hängt sehr von dem jeweiligen Professor ab. Die Professoren kommen überall aus der Welt her. Amerika, Korea, Deutschland, Australien. Kein Land, aus dem die Gastprofs nicht kommen. Das Niveau des Unterrichts ist definitiv nicht mit dem in Deutschland zu vergleichen. In Thailand wird bei den meisten Professoren vor allem auf das Auswendiglernen gesetzt und nicht auf das Verständnis des Stoffes.

Den Stundenplan kann man sich selber gestalten. So habe ich all meine 5 Kurse bereits in 2 ½ Monaten absolviert und hatte so noch 3 Monate Zeit zum Reisen. Andere Studenten hingegen belegen beispielsweise nur einen Kurs pro Monat und Reisen immer mal wieder zwischendurch.


Leben in Bangkok

Bangkok ist eine Stadt voller Leben. Jede Minute, jede Sekunde passiert etwas Neues und man kann sehr viel erleben, wenn man sich nur darauf einlässt. In Bangkok haben mir vor allem Siam und unser Stadtteil Ramkhamhaeng sehr gut gefallen, da du dort Eindrücke fernab vom Tourismus gewinnen kannst. An Straßenständen kannst du auf Plastikstühlen an einer viel zu befahrenen Straße Green Curry essen und dich einfach treiben lassen vom bunten Getümmel auf den Straßen. Mit dem Taxi oder den Klongs bist du schnell in der Innenstadt gewesen. Wenn du mit einem Taxi fährst, achte immer darauf, dass die Fahrer das Taxi-Meter anschalten. Taxi fahren ist in Bangkok sehr günstig und bis in die Innenstadt bezahlt man je nach Uhrzeit zwischen 3 und 5 Euro.

Bangkok hat wirklich sehr viel zu bieten. Unter anderem eine riesige Anzahl an Clubs. Die wohl beliebtesten bei Austauschstudenten waren wohl das Ku De Ta, Levels und Route 66. Auch die Khao San Road war ein beliebter Treffpunkt und gemeinsam habe ich dort mit meinen Kommilitonen viele lustige Abende verbracht. Man kann Bangkok wirklich nur schwer beschreiben. Man muss es einfach selber gesehen haben. Aber ich bin nach meiner Zeit in Bangkok noch durch einige Länder in SEA gereist und ich musste immer wieder feststellen, dass Bangkok mit Abstand die wohl pulsierendste, abwechslungsreichste, interessanteste und temperamentvollste Stadt in SEA ist.


Reisen in SEA

Neben Bangkok sollte man sich natürlich auch den Süden und den Norden Thailands angucken. Die vielen Inseln in Thailand sind wunderschön und auch nicht allzu weit entfernt von Bangkok. Mit dem Nachtzug/-bus oder dem Flieger ist man schon in kurzer Zeit im Paradies. Aber auch die umliegenden Länder sind eine Reise wert. Mit dem Slowboat ist man von Chiang Rai in Thailand innerhalb 2 Tage schon mitten in Laos und erlebt eine ganz andere Kultur als in Thailand.

Von Laos aus sind es wiederum nur wenige Stunden bis nach Kambodscha mit dem Bus und auch hier gewinnst du an neuen Eindrücken. Natürlich kann man all diese Strecken auch mit dem Flieger zurücklegen. Wenn es um Flüge geht, landet wohl jeder Reisende früher oder später auf der AirAsia Homepage. Hier findet man immer wieder gute und günstige Flüge im gesamten SEA Bereich.


Fazit

Ich bin gerade erst aus Asien zurückgekommen und vermisse das Leben dort jetzt schon ungeheim. Vieles, was in Asien für dich nach einer Weile selbstverständlich ist und was du auch nicht mehr wahrgenommen hast, wird dir in Deutschland schnell wieder bewusst. In Deutschland schlagen dir keine wilden Gerüche mehr um die Nase, es laufen keine streuenden Hunde mehr herum, du wirst im 7/11 nicht mehr mit einem freundlichen Sa-Wat-Dee-Ka begrüßt und das Leben um dich herum wirkt allgemein nicht mehr so bunt.

Nach Asien zu gehen und vor allem in Bangkok zu studieren, war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich habe jede Minute meines Auslandssemesters genossen, viele Menschen kennen gelernt, die mich sehr geprägt haben und die asiatische Kultur hautnah miterlebt. Beim Reisen wirst du viele treffen, die Bangkok überhaupt nicht schön fanden und vom berühmt berüchtigten Smog überrumpelt wurden. Aber wenn man einmal dort lebt, weiß man Bangkok zu schätzen und zu lieben.

Ich werde definitiv nach Bangkok und allgemein SEA zurückkehren!