12 Aug
Erfahrungsbericht von Jan L.

Ritsumeikan Asia Pacific University


Stadt: Beppu
Land: Japan
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 04/2015 bis 08/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum APU?

Im asiatischen Raum fasziniert Japan als hochindustrialisierter Staat mit seiner ausgeprägten Kultur, die sich in einigen Punkten deutlich von der deutschen unterscheidet. Um diese zu erleben, habe ich mich nach einer Universität umgesehen, an der ich Kurse auf Englisch belegen kann, da ich leider kein Japanisch sprechen konnte. Die Ritsumeikan Asia Pacific University (APU) ist eine der wenigen in Japan, die alle Kurse sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch anbietet und zudem ein sehr internationales Umfeld mit Studenten aus fast 100 verschiedenen Ländern bietet. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die Wahl ein Volltreffer war und es hier tatsächlich gut möglich ist nur mit Englisch klar zu kommen und trotzdem Einsicht in die japanische Kultur zu erhalten.

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Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess ist zwar relativ umfangreich, aber College Contact hat mich dabei gut unterstützt und meine Unterlagen noch einmal überprüft, bevor diese an die APU geschickt wurden. Der ganze Prozess ist zwar recht arbeitsintensiv, aber es gab bei mir keinerlei Probleme und auch das Visum wurde schnell und unkompliziert im Generalkonsulat in München ausgestellt.


Betreuung vor Ort

Vor Ort angekommen konnte ich direkt die ausgeprägte Servicekultur Japans erfahren. Von den Flughäfen Fukuoka und Oita aus organisiert die APU einen Abholservice, sodass ich mir keine Gedanken machen musste, wie ich zur Hochschule komme oder wo dort meine Wohnung sein wird. Servicekräfte empfangen einen direkt am Ausgang mit „APU-Schildern“ und lotsen bis in den richtigen Bus. Vom Bus abgeholt wurde ich anschließend von Studenten des Buddy-Programms. Jeder Austauschstudent an der APU hat einen eigenen japanischen Buddy, der einem bei allen anfänglichen Erledigungen (Einkaufstouren etc.) zur Seite steht.

Die ersten Tage in Beppu waren dann gefüllt mit Einführungsveranstaltungen zu allen erdenklichen Themen (Einschreibung in Kurse, Feueralarmübung, etc.). Außerdem gab es zwei Exchange Koordinatoren, die sich um einen gekümmert haben, sollten tatsächlich noch irgendwelche Fragen offen sein. Und sollte man doch auf Deutsch kommunizieren wollen, bleibt ja immer noch College Contact.


Unterkunft

Da das bisherige Studentenwohnheim („AP-House“), welches sich direkt am Campus befindet, zunehmend voller wird, wurden alle Austauschstudenten im Oita International House (OIH) untergebracht. Dieses befindet sich in der Stadt und ist ca. 30 min mit dem Bus von der Universität, welche in den Bergen liegt, entfernt. Zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags fahren allerdings Expressbusse, welche die Fahrtzeit auf ca. 20 min verkürzen. Das Oita International House ist einfach nur spitze, mit bester Lage direkt am Strand und heißer Quelle nebenan. Jeder Student hat hier ein Einzelzimmer mit eigenem kleinem Bad. Außerdem gibt es gut ausgestattete Gemeinschaftsküchen und Aufenthaltsräume mit großem Fernseher. Internet kann entweder kostenlos genutzt werden (dann allerdings nur für Studienzwecke) oder nach Ankunft bei einem privaten Anbieter für die Zeit des Aufenthalts gekauft werden, was ich empfehlen würde, da es deutlich schneller und stabiler ist. Der private Anbieter wirbt dafür anfangs direkt am Eingang des Wohnheimes, sodass dort in 5 min ein Vertrag geschlossen werden kann, den man einfach sofort für die Laufzeit in bar bezahlen kann und einem jegliche Kündigungen etc. erspart bleiben. Insgesamt glaube ich, dass die Unterkunft im Oita International House eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Unterkunft auf dem Campus ist.


Kurse

Die Kurse an der APU sind auf zwei Colleges (APM und APS) aufgeteilt, was jedoch für Austauschstudenten keine Rolle spielt, da sich diese in Kurse beider Colleges einschreiben können. Neben meinen Kursen, die zu meinem Bachelor in Deutschland (Wirtschaftsingenieurwesen) gehören, habe ich auch einen Japanisch-Kurs für Anfänger besucht. Hierfür wird extra ein Kurs für Austauschstudenten angeboten, der etwas langsamer als der Kurs für die internationalen Vollzeitstudenten ist. Das soll allerdings trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sprachkurse an der APU enormes Tempo haben und ich behaupten würde, dass der Japanisch-Kurs ungefähr so viel Aufwand benötigt hat wie alle 3 bzw. 4 weiteren Kurse zusammen.

Sprachkurse haben an der APU enorme Priorität. Bis auf die Sprachkurse dauern fast alle anderen Kurse nur ein Quartär, sodass ich neben dem Sprachkurs 7 weitere Kurse problemlos besuchen konnte (im ersten Quartär 3 und im zweiten 4). Das Niveau der Kurse ist sehr unterschiedlich. Allgemein sind die Kurse allerdings verschult und es gibt in den meisten Fällen Hausaufgaben, Quizze und Zwischenprüfungen, die allesamt bewertet werden und in die Abschlussnoten mit einfließen. Ich habe vor Beginn des Auslandssemester ein Learning Agreement abgeschlossen, sodass sichergestellt war, dass bestimmte Kurse, wenn ich sie dann an der APU auch belege, in Deutschland anerkannt werden.


Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Neben den fachlichen Kursen gibt es zahlreiche „Zirkel“, wie sie genannt werden, um den Freizeitinteressen nachzugehen. Ich habe an einem Soccer World Cup teilgenommen, bei denen Teams aus unterschiedlichsten Nationen ein Fußballturnier ausgetragen haben, welches sich beinahe über das gesamte Semester erstreckt hat. Absolut empfehlenswert! Außerdem gibt es an der APU interkulturelle Wochen, bei denen Studenten einer bestimmen Nation die jeweilige Kultur zelebrieren, indem sie beispielsweise traditionelle Tänze vorführen. Hierzu gibt es dann auch in der Kantine das jeweilige nationale Essen, welches daher sehr international und abwechslungsreich ist. Die Stadt Beppu ist bekannt für seine heißen Quellen („Onsens“), die es überall in der Stadt gibt. Wer sich dafür begeistern kann, wird Beppu lieben! Wer darin nicht baden gehen möchte, kann sich auch die superheißen Quellen („Jigoku Onsens“) ansehen, deren Wärme beispielsweise genutzt wird, um Krokodile zu züchten.

Für Ausflüge in andere Städte/Regionen kann ich den Flughafen in Oita empfehlen. Viele Flüge von dort aus sind erheblich günstiger als die japanischen Schnellzüge („Shinkansen“), die deutlich teurer als der ICE in Deutschland sind.


Fazit

Mein Auslandssemester an der APU in Beppu war eine durchweg super und unvergessliche Erfahrung! Die Kontakte zu Studenten aus unterschiedlichsten Ländern und die Eindrücke von Japan werden hoffentlich für immer bleiben. Vielen Dank an College Contact für die super Unterstützung!