1 Apr
Erfahrungsbericht von Jan G.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Übersicht
1. Warum CSUEB?
2. Wie war das Studieren?
3. Wie ließ es sich auf dem Campus leben?
4. Studieren, Campusleben – ist das alles?

1. Warum CSUEB?

Dafür gibt es zwei gute Gründe:

Weil die Bay Area und Kalifornien im Ganzen aus der Ferne betrachtet eine so große Faszination auslösen, die man fast schon als Mythos bezeichnen kann. Warum also nicht dort Leben und Studieren und alles selbst erleben? Wann hat man nochmal die Chance dazu?

Weil die CSUEB eine der wenigen „bezahlbaren“ Unis in den USA ist!

Schon Fernweh bekommen?

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Studieren hieß in den ersten zwei Wochen: Class-Crashing! D.h. man besuchte alle für einen persönlich in Frage kommenden Kurse und trägt sich in die Anwesenheitslisten ein und hofft, dass sich aus diesen Kursen möglichst viele amerikanische Studierende abmelden, damit noch Platz für einen selbst ist! Weil es keineswegs selbstverständlich ist, dass noch so ein Platz frei wird, sollte man auf keinen Fall zu festgelegt sein, sondern alle Kurse in Betracht ziehen, die man irgendwie an seiner Heimatuni einbringen kann. Als Masterstudent hatte ich es besonders schwer, da ich an meiner Heimatuni nur Kurse des 4. Bachelor-Jahres (4000er Kurse) und Graduate-Kurse (5000-7000er) einbringen konnte. Und da die CSUEB sehr hohe Ansprüche bei der Zulassung zu den Graduate-Kursen hatte („Gleiche Bedingungen wie für Amerikaner“, d.h. GMAT und andere (unerfüllbare) Prerequisites) blieben für mich nur die 4000er Kurse übrig. Letzten Endes habe ich in den ersten zwei Wochen sieben verschiedene Kurse besucht, in vieren waren am Ende noch Plätze frei und ich habe mich für ACC4911 Ethics, Regulation, and Financial Statement Fraud, FIN4375 International Business Finance und MGMT4500 Business Government, and Society registriert.

Die Kurse kann ich aus einer Vielzahl an Gründen weiterempfehlen: Alle Kurse waren interessant gestaltet, die Dozenten waren sehr gut. Insbesondere MGMT4500 bei Prof. Paul ist hervorzuheben, der es geschafft hat, Wirtschaftsethik nicht frontal zu unterrichten, sondern interaktiv und lebendig, mit vielen Anekdoten! Die Leistungsüberprüfung bestand in allen Fächern nicht einfach nur aus einer (Hammer-)Klausur am Semesterende, sondern war auf mehrere Säulen verteilt: In ACC4911 mussten drei Multiple-Choice-Klausuren geschrieben werden, Hausaufgaben zählten rund 15% zur Gesamtnote, in FIN4375 zählten die besten drei aus vier (einfachen) Klausuren und eine Projektarbeit und in MGMT4500 gab es einen Midterm-Case, ein finales Paper, eine Gruppenarbeit mit Präsentation und ein paar Hausaufgaben. Wer also mehr Talente hat, als nur auswendig lernen zu können, findet eine bessere Berücksichtigung seiner Fähigkeiten in seinen Noten als an vielen deutschen Unis! Insgesamt habe ich mehr Stunden für einen Kurs aufgewendet als in Deutschland, aber dafür verteilt sich die Arbeitslast gleichmäßig über das ganze Semester, was ich sehr angenehm fand! Außerdem hatte man so fast alle zwei Tage ein Assignment, dass man mit den anderen Studenten feiern konnte 

Fazit: Wer nicht zu wählerisch mit seinen Kursen ist, hat mit dem Class-Crashing kein Problem! Deshalb sollte man am besten Bachelor-Student sein, wenn man sich für die CSUEB entscheidet! Falls es dennoch mal Probleme gibt, kann man sich auch an die Studentenvertretung wenden! Die können fast alles irgendwie regeln und am Ende hat man doch einen Platz in einem eigentlich vollen Kurs. Natürlich hoffe ich, dass die CSUEB diese Praxis überdenkt! Aber wenn man seine Kurse hat, macht das Studieren Spaß!

Ach ja: Und nicht zu voreilig Bücher kaufen, erst Recht nicht auf dem Campus! Im Internet gibt’s die günstigsten Angebote und wenn man doch ein Buch mal dringend braucht, gibt es oberhalb des Campus in einer kleinen Ladenzeile, wo auch ein Subway ist, einen günstigeren Bookstore!


3. Wie ließ es sich auf dem Campus leben?

Ich habe im I-House gewohnt und kann nur jedem empfehlen, das ebenso zu tun! Nur so kann man an den unzähligen spontanen Partys teilnehmen, sich spontan mit Freunden auf einen Kaffee treffen oder zum Sport gehen (Tennis und das brandneue, wahnsinnig große Fitnesscenter sind weiterzuempfehlen!) und man vermeidet Taxifahrten zu später Stunde.

Das I-House ist sehr spartanisch, man benötigt nicht nur eigene Bettbezüge, sondern auch Decken und Kissen und auch Besteck, Teller und Gläser muss man sich selbst zulegen! Das I-House hat wirklich nur eine Mikrowelle und einen Kühlschrank zu bieten! Ich hatte also nur ein paar Cornflakes und ein paar Notfalldosen Hühnersuppe (für den nächtlichen Hunger) in meinem Appartement und war sonst immer in den Dining Commons. Solange es dort noch Neues zu entdecken gab, hatte man seine Freude am Esse. Aber mit der Zeit konnten einem immer viel zu durchgebratenes Fleisch, Knautsch-Weißbrot, permanent Frittiertes und die langen Schlangen am einzigen Essensstand, an dem es „Vernünftiges“ gab, schon die Freude am Essen nehmen. Deshalb empfehle ich allen, den Meal-Plan mit den wenigsten Meals zu nehmen und sich von den Flexdollars den ein oder anderen Kaffee oder (leckere) Sandwiches zu gönnen oder sich bei Panda-Express eine Reservemahlzeit anzulegen, um so auch nicht ausschließlich auf die Öffnungszeiten der Dining-Commons angewiesen zu sein!

Und das ist dann auch mein einziger Kritikpunkt an den Gebühren für Unterkunft & Essen: I-House spartanisch, Essen in den DC sehr durchschnittlich, ABER MAN WOHNT AUF DEM CAMPUS! Und das ist sehr viel wert!

Tipp: Wenn man kochen kann, sollte man sich einfach ein paar amerikanische Freunde, die auf dem Campus (in weniger spartanischen Appartements) wohnen, zulegen und ihnen auf ihrem Herd was Leckeres zaubern! Sowas Leckeres werden sie noch nie gegessen haben, man schindet Eindruck, man selbst wird satt und somit entsteht eine perfekte Win-Win-Situation!


4. Studieren, Campusleben – ist das alles?

Nein! San Francisco (Geheimtipp: Mit dem Rad erkunden und über die Golden-Gate-Bridge fahren, namhafte (europäische) Bands in kleinen Clubs sehen), NBA- und NFL-Spiele, College-Football in Stanford und Berkeley, das Silicon Valley (schaut Euch mal zur Mittagszeit den Google Campus an oder schaut bei Tesla vorbei), Half-Moon-Bay, der Highway No. 1, Santa Cruz (an meinem Geburtstag haben wir dort ein Beachhouse direkt am Meer, fast ohne Nachbarn, mit Grill & Feuerstelle gemietet), der Boardwalk in Santa Cruz (unbedingt in den Giant Dipper gehen!!!), Santa Monica Beach, Los Angeles (Disney Music Hall, Hollywood), San Diego, unzählige Outlet Malls (am besten hat mir Camarillo gefallen), Las Vegas, Monument Valley, Yosemite National Park, Zion National Park, Del Mar (Küstenort bei San Diego), Redwood National Park, Grand Canyon National Park, Hubschrauberrundflüge, Fallschirmsprünge und unzählige leckere Sushi-Restaurants sind mehr als nur einen Ausflug wert! Also ruhig früher anreisen und später abreisen, auch mal eine Vorlesung ausfallen lassen und Roadtrips machen!