14 Jan
Erfahrungsbericht von Jan Christoph B.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wahl der CSUEB:

Meine Wahl fiel im Frühjahr auf die CSUEB in Hayward. Sicherlich war nicht Hayward selbst Grund für meine Entscheidung (mit ca. 150.000 Einwohnern eher eine Kleinstadt in der Bay Area), sondern der Hauptgrund war San Francisco. Diese Stadt im Norden Kaliforniens hatte es mir einfach angetan und so entschloss ich mich in der Nähe mein Auslandssemester zu absolvieren. Außerdem hatte ich von business Studenten bisher nur Gutes gehört bzw. gelesen, sodass dieses meinen Entschluss stärkte.

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Anders als viele entschloss ich mich nicht „on campus“ zu wohnen, sondern wollte das „typisch amerikanische Leben“ kennenlernen, sodass ich mir über die Agentur http://www.isphomestays.com/ eine Gastfamilie suchte. Das Verfahren war relativ transparent, allerdings konnte mir die Verantwortliche erst ca. 3 Wochen vor meinem Abflug mitteilen, in welcher Gastfamilie ich wohnen würde. Die Kosten betragen pro Monat $750, dieser Preis beinhaltet 2 Mahlzeiten pro Tag und einen eigenen Raum. Über alles weitere muss man selbst mit der Gastfamilie sprechen. Ich habe noch mit zwei Chinesen zusammengewohnt, hatte aber trotzdem meinen persönlichen Rückzugsraum, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Des Weiteren muss man wissen, dass in den USA frische Lebensmittel deutlich teurer sind als in Deutschland, sodass es sich von gesundheitlicher Seite auf jeden Fall ausgezahlt hat, dass ich mich nicht um den Einkauf kümmern musste (abgesehen von den finanziellen Belastungen). Das Leben in der Gastfamilie habe ich als sehr angenehm und bereichernd erlebt, da ich einen tollen Einblick in ihr Leben nehmen konnte. Außerdem konnte ich traditionelle Feste wie Thanksgiving oder die holiday season sowohl mit meinen Freunden als auch im kleinen Kreis in der Familie erleben.
Negativ zu bemerken ist jedoch, dass man nicht direkt on campus ist und somit in Gefahr läuft, bei spontanen Aktionen etwas zu verpassen. Außerdem muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass das amerikanische, öffentliche Verkehrssystem nicht zu gut ausgeprägt ist. Dies hat zur Konsequenz, dass gewisse Buslinien nur stündlich und auch nur bis 8pm fahren. Außerdem leben die meisten Gastfamilien weiter weg vom Campus. Die Organisation versichert jedoch, dass man nicht länger als eine Stunde bis zur Uni braucht, wobei jedoch u.U. die Busfahrpläne mit den Vorlesungszeiten kollidieren und man effektiv also länger wartet. Ich selbst hatte ein Fahrrad und bin mit diesem immer zur BART Station gefahren und habe dort das kostenlose CSUEB-Shuttle genommen, welches alle 30min fährt. Nichtsdestotrotz wäre die Anschaffung eines Autos sicherlich sinnvoll gewesen, da wir auch regelmäßig unterwegs waren und somit immer Mietwagen gebraucht haben.


Studium:

Tatsächlich ist das class crashing an der CSUEB alles andere als einfach. Viele Kurse sind zu Beginn des Quarters schon voll, sodass man u.U. nicht seine Wunschkurse bekommt. Allerdings wählen auch die normalen Studenten oftmals mehr Kurse als sie belegen wollen, sodass man einfach zu jedem Kurs, für den man sich interessiert, hingehen muss. Es hilft oftmals auch persönlich mit dem Professor oder dem Dozenten zu sprechen, um zumindest die eigenen Chancen zu erhöhen. Ich habe die Kurse:

  • Environmental Science
  • Financial Management
  • Introduction to Production and Operations Management
  • Seminar in Strategic Management

belegt. Für die erst genannten beiden Kurse war es relativ einfach einen Platz zu ergattern, im dritten Kurs hat es geholfen, dass ich von Anfang an hingegangen bin, sodass der Professor extra für mich einen extra Platz eingerichtet hat, den er an mich vergeben hat. Der letzte Kurs war ein capstone Kurs, d.h. für diesen Kurs hätte man alle anderen prerequisites erfüllen müssen, die sich aber natürlich nicht eins zu eins mit den deutschen decken. Auch dort waren am Ende Plätze frei, allerdings musste ich dazu mit dem head of department sprechen. Aber: Hartnäckig bleiben hilft.
Ansonsten war das quarter eher entspannt, ich musste in zwei Kursen wöchentlich online homeworks absolvieren, die in multiple choice Tests bestanden und das Wesentliche aus der Vorlesung überprüften. In jedem Fach musste ich auch ein midterm schreiben, welches auch ein multiple choice Test ist. In meinem Strategic Management Kurs musste ich zusätzlich drei paper in den 12 Semesterwochen einreichen, was auf jeden Fall machbar war.
Oftmals finden die Kurse an zwei Tagen pro Woche statt, d.h. zum Beispiel am Dienstag von 12-14 Uhr und zur gleichen Zeit am Donnerstag noch einmal. Legt man sich also die Kurse geschickt und hat ein wenig Glück, dann kann es gut sein, dass drei Tage pro Woche mit Uni gefüllt werden und vier Tage übrig bleiben zum Reisen etc.


Reisen:

Kalifornien ist wohl der schönste und abwechslungsreichste Bundestaat der USA. Es lohnt sich also ein wenig Zeit einzuplanen, um Kalifornien zu entdecken. Das ALP office (ihr lauft im american language program mit) organisiert wöchentliche „fun trips“, die zahlreiche Sehenswürdigkeiten abdecken. Da ich jedoch auch meine eigenen Erfahrungen machen wollte, bin ich viel mit Freunden gereist und habe somit viel von Kalifornien entdecken können. Absolut lohnenswert und auf jeden Fall ein must bei einem trip nach California war der Yosemite Nationalpark, ein trip auf dem highway 1 in Richtung Los Angeles, Sacramento, Santa Cruz und Lake Tahoe. Weiterhin sind wir über ein verlängertes WE nach Las Vegas gefahren auch das war unvergesslich.
Insgesamt gibt es super viel zu sehen und zu erleben in Kalifornien. San Francisco selbst bietet genug Ziele und Möglichkeiten dort mehrere Tage mit Sightseeing etc. zu verbringen. Auch die Bay Area mit Berkely und Oakland ist absolut sehenswert.
Ich möchte die Zeit in Kalifornien auf keinen Fall missen, es war eine super Erfahrung und ich habe tolle Leute kennengelernt. Auch wenn Hayward nicht der Nabel der Welt ist, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn gerade das hat es mir noch mehr ermöglicht, unvergessliche Reisen und roadtrips zu machen.
Auch für Euch könnte es bald heißen: „California, here I come.“