17 Mär
Erfahrungsbericht von Isabel S.

Dublin Business School

Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 01/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess:

Der Bewerbungsprozess war schnell und einfach. College Contact hat mich super beraten und nach kurzer Zeit hatte ich alle Unterlagen zusammen. Die Zusage kam auch recht schnell.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Studienbedingungen würde ich persönlich als relativ gut bewerten. Die Gebäude der DBS befinden sich direkt in der Innenstadt verteilt, was insbesondere in den wärmeren Monaten toll ist, da man sich zwischen den Vorlesungen in den Park setzen oder einfach eine Runde shoppen gehen kann.

Was ziemlich negativ war, waren die Klimaanalagen in den Vorlesungsräumen. Diese waren im Sommer/Herbst sehr kalt eingestellt und konnten sich oft nicht ausstellen lassen. Zudem war es nicht möglich die Fenster in vielen Räumen zu öffnen, sodass man nicht mal von draußen die „Wärme“ reinholen konnte. In den ersten paar Wochen sind die meisten Austauschstudenten krank geworden.

Die Mitarbeiter der DBS waren alle sehr bemüht und hilfsbereit. Zwar war viel durcheinander und unorganisiert, aber dies wurde durch die Freundlichkeit der Mitarbeiter in den Hintergrund gedrängt. Sogar nach meinem Aufenthalt wurde mir bei allen Fragen weitergeholfen. Wenig klappt auf Anhieb, aber im Nachhinein passt alles.
Aber man darf natürlich auch nicht vergessen, dass es sich um eine private Uni handelt und wir alle 2500€ für das Semester zahlen. Da sollte eine gute Betreuung der Studenten auch selbstverständlich sein. Dennoch hat mich die Freundlichkeit sehr überrascht.


Studieninhalte:

Die von mir belegten Kurse waren: Global Business Environment, Business Strategy, Human Resource Management, Project Planning Techniques, Issues in Leisure and Recreation, Event Planning.
In vier von diesen sechs Kursen musste ich je lediglich ein Gruppenassignment abgeben. Bei dem Kurs Project Planning Techniques musste zudem noch eine Gruppenpräsentation gehalten werden. Der Kurs Event Planning fällt komplett aus dem Rahmen. Hier haben wir in einer Gruppe von fünf Personen ein Event organisiert. Das Ziel dieses Events war es, so viel Geld wie möglich für einen wohltätigen Zweck einzunehmen. Zudem mussten auch schriftliche Dokumentationen und Pläne abgegeben werden. Dies war verhältnismäßig recht viel Aufwand, hat aber auch mehr Spaß gemacht als nur theoretisch zu arbeiten.

Für uns Bachelorstudenten bestand soweit ich das mitgekommen habe, keine Anwesenheitspflicht. Gerade zum Ende hin habe ich meine Zeit auch mehr genutzt, Irland noch besser kennenzulernen, statt in die Uni zu gehen. Dies war insbesondere möglich, da wir Austauschstudenten, die nur ein Semester an der DBS verbracht haben, keine Klausuren schreiben mussten und somit der Vorlesungsinhalt häufig nicht relevant für die Noten war. Für die Assignments wurden Zitierungen aus Wikipedia empfohlen (!) und als besonders gut angepriesen. Dies war für die Austauschstudenten gewöhnungsbedürftig, aber hat uns auch ermöglicht, mit extrem wenig Aufwand sehr gute Noten zu erreichen.

Bei manchen Dozenten hatte ich das Gefühl, dass sie über ziemlich wenig Fachwissen verfügen. Manche haben auch in verschiedensten Fachbereichen unterrichtet. Hier hatte man das Gefühl, dass kein Bereich so wirklich kompetent abgedeckt wurde. Das Niveau der Kurse war insgesamt recht niedrig. Was in Deutschland an der Uni innerhalb einer Vorlesung besprochen wird, braucht an der DBS schon mal ein eigenes Semester. Während die Iren über das Pensum gestöhnt haben, haben wir Deutschen uns oft nur gewundert. Für ein Auslandssemester ist es wahrscheinlich genau das richtige, aber ein komplettes Studium an der DBS könnte ich mir nicht vorstellen.

Die Notenumrechnungssysteme der deutschen Unis sind sehr zu unserem Vorteil. Ich habe 36 ECTS absolviert und bin viel gereist. So einfach hat man es in Deutschland nicht. Die 36 ECTS wurden mir auch als 35 ECTS an der Universität Paderborn angerechnet (bei uns gibt es nur 5er oder 10er Module). Die Noten aus Irland haben meinen Schnitt extrem nach oben gezogen.


Wohnen:

Trotz aller Warnungen habe ich im Voraus ein Zimmer in einer WG gemietet und einen Teil der Kaution bereits vorab überwiesen. Die Wohnung habe ich auf daft.ie gefunden und wurde mir via Skype von der Vermieterin gezeigt. Zudem habe mich auch über meine Vermieterin im Internet informiert. Dies war möglich, da sie durch ihren Beruf in unterschiedlichster Weise im Internet zu finden war und als ich sie „persönlich“ bei Skype gesehen habe, war ich überzeugt und habe mit ihr ausgehandelt, gegen einen Teil der Kaution das Zimmer zu reservieren. Das Zimmer hat warm und mit Internet 700€ gekostet. Dies war kein Schnäppchen, aber durch die Lage direkt in der Innenstadt in Temple Bar perfekt.

Viele haben ihr Zimmer erst vor Ort gesucht und die meisten sind auch innerhalb der ersten zwei Wochen fündig geworden. Allerdings gab es auch vereinzelt Austauschstudenten, die ein bis zwei Monate nach einem Zimmer gesucht haben. Dieses Risiko war mir zu groß. Vier Monate sind eine zu kurze Zeit, um diese mit einer Wohnungssuche zu verschwenden.

Ich würde mich immer wieder für meine Wohnung und diesen Weg entscheiden, hatte aber wahrscheinlich auch recht viel Glück. Wer kein Risiko eingehen möchte, aber auch nicht erst vor Ort suchen möchte, kann beispielsweise versuchen einen Wohnheimsplatz zu bekommen. Hier ist eine Vorauszahlung dann auch kein Risiko mehr. Viele von meinen Kommilitonen wohnten beispielsweise in der Griffith Hall of Residence.


Leben:

Das Leben in Dublin ist vor allem teuer. Egal ob Lebensmittel, Wohnen oder Ausgehen. Das Pint Bier kostet gut und gerne mal 6€ und Burger mit Pommes im Pub 15€. Aber wie überall auf der Welt gibt es teurere und weniger teurere Läden. Beispielsweise kann man sehr gut bei Lidl und Aldi einkaufen, statt zu Dunnes oder Tesco zu gehen. Beim Ausgehen sollte man die touristischen Gegenden meiden und einfach mal etwas abseits gucken, dann werden die Preise auch wieder humaner.

Was ich sehr schade fand, war, dass wir so viele Deutsche waren. Bereits am Flughafen in Düsseldorf waren wir zufällig (!) schon fünf Austauschstudenten, die alle zusammen nach Dublin an die DBS wollten. Dies war insbesondere in den ersten Tagen zwar toll, weil man nicht alleine war und direkt angefangen hat, gemeinsam die Stadt zu erkunden. Wir waren alle der Meinung, dass wenn erst die Uni anfängt, wir noch genug Einheimische kennenlernen. Dies war allerdings nicht einfach. In manchen Kursen waren wir ausschließlich deutschsprachig, so dass natürlich auch in den Gruppenarbeiten deutsch gesprochen wurde. Manche haben dann sogar noch in deutschsprachigen WGs gelebt, sodass sie kaum englisch gesprochen haben. Allerdings, wenn man sich bemüht Einheimische kennenzulernen, kann man dies natürlich auch bei seiner Freizeitgestaltung tun. Wie bei vielen Sachen kommt es einfach auf die eigene Einstellung an.


Freizeitgestaltung:

Dublin bietet unendlich viele Möglichkeiten, seine Freizeit interessant zu gestalten. Was mir zum Beispiel sehr gut gefallen hat, war eine Führung durch die „Government Buildings“. Hier waren wir im Büro des Taoiseachs, der irische Regierungschef. Diese Führung haben wir ganz am Anfang unseres Aufenthaltes gemacht. Hier habe ich so langsam gemerkt, dass die Iren wirklich sehr locker sind. Wir konnten uns in dem Büro frei bewegen und uns alles in Ruhe anschauen. Das hat mich sehr beeindruckt, da dies ohne Voranmeldung und Personalienüberprüfung möglich war.

Innerhalb einer halben Stunde erreicht man von Dublin aus viele wunderschöne Küstenstädte. Die Fahrt mit der Dart kostet hin und zurück circa 6€. Am besten hat mir Howth gefallen. Eine kleine Halbinsel oberhalb von Dublin mit tollen Wanderwegen entlang der Steilküste. Die Fischrestaurants hier sind unverschämt teuer, aber es gibt auch zahlreiche Fish’n’Chips Shops, die preislich okay sind.

Wenn man weiter weg möchte, kann ich eigentlich die gesamte Westküste empfehlen. Mit dem Bus Éireann kommt man für circa 20€ fast überall hin und wieder zurück. Galway ist ein toller Ausgangspunkt, um das ABC der Westküste zu entdecken. Aran Islands, Burren mit den Cliffs of Moher und den Connemara National Park. Auch die Dingle Pensinsula ist eine Reise wert. Hier würde ich einen Mietwagen empfehlen, um die Möglichkeit zu haben, überall dort zu halten, wo es einem gefällt. Und auch nur mit einem eigenen Auto kann man direkt auf den Inch Beach im Süd-Westen Irlands fahren. Richtig cool.

Nordirland ist aufgrund der geografischen Lagen auch einfach zu erreichen. Belfast beispielsweise ist eine geschichtsträchtige Stadt und sehr interessant. Das Titanic Museum war mein persönliches Highlight. Die Konfliktgebiete in Belfast waren dagegen sehr bedrückend. Ansonsten hat die Stadt nicht viel zu bieten. Den Giant’s Causeway im Norden von Nordirland fand ich persönlich nicht so spektakulär, aber wahrscheinlich nur, weil die irische Westküste einfach so unschlagbar ist.

Für unter 30€ bin ich mit Ryanair während der Reading Week im November nach England geflogen. So günstig geht das glaube ich von Deutschland aus nicht. London, Birmingham, Edinburgh und co. sind mit Ryanair alle so günstig zu erreichen.


Fazit:

Dieses Semester war für mich eine unglaublich schöne Erfahrung. Komplett auf mich selbst gestellt zu sein und meinen Alltag fernab von Zuhause zu gestalten, hat mir Spaß und mich viel selbstständiger gemacht Jetzt, 2,5 Monate nach meinem Auslandssemester würde ich am liebsten schon wieder zurück nach Irland. Ich vermisse die tolle Landschaft, die Küsten und die Menschen, die ich kennengelernt habe.