Saint Marys University

Ich habe mein 5. Fachsemester an der St. Marys Universität in Halifax und kann es nur wärmstens weiterempfehlen. Das Leben in Halifax ist einfach großartig, man lernt ganz schnell viele neue Leute kennen und kann dort eine Menge Spaß haben. Da ich in Deutschland Wirtschaftsingenieurwesen studiere, hatte ich es mit der Fächerwahl nicht ganz so einfach, da dort nicht viele Fächer angeboten werden, die im Studienplan meiner Fachhochschule stehen. Letztendlich habe ich aber 3 Kurse gefunden (Human Resource Management für Personalmanagement, Marketing und Strategic Management für Unternehmensführung). Die Kurse sind meiner Meinung nach einfacher als bei uns, aber man muss wesentlich mehr dafür tun, z.B. viele Referate und Präsentationen halten. Die Endprüfung zählt nur etwa 30% der Gesamtnote, ein System, dass mir sehr entgegen kam. Wenn man unter dem Semester ein bisschen was tut kann man auf jeden Fall mit sehr guten Noten nach Hause gehen, in meinem Fall wurden sie alle 3 anerkannt und sind um einiges besser als ich sie in Deutschland geschrieben hätte…

Aber Halifax ist eigentlich viel mehr als Studieren: Da ich nur 3 Kurse belegt hab (wie fast alle andern Deutschen auch), hatten wir viel Zeit, dieses wunderschöne Land kennenzulernen. So haben wir uns in einer super Gruppe aus etwa 10 bis 14 Deutschen zusammengefunden, die alle genauso unternehmungslustig waren wie ich. Wir haben uns dann jedes 2. Wochenende Autos gemietet und sind quer durch die östlichen Provinzen Kanadas gefahren. Übernachtet haben wir meistens in sogenannten Chalets, kleinen Ferienhäusern für bis zu 6 Personen, die meistens sehr komfortabel ausgestattet sind und außerdem für Studenten bezahlbar sind. Gemeinsam sind wir z.B. nach Prince Edward Island, New Brunswick und den Norden von Nova Scotia (Cape Breton) gefahren und haben viele sehr schöne Wochenenden gehabt.

Gewohnt hab ich in der Loyola Residence, einem 22 stöckigen Studentenwohnheim direkt auf dem Campus. Von meinem Zimmer hatte ich einen wunderschönen Blick auf die ganze Stadt, den Hafen und das Meer, einschließlich dem Sonnenaufgang über dem Meer. Die Zimmer sind spartanisch eingerichtet (Bett, Schreibtisch, Schrank und Stuhl), verfügen aber alle über ein Telefon, von dem man kostenlos in ganz Nova Scotia telefonieren kann und außerdem über einen High Speed Internetanschluß. Mit der Zimmermiete zusammen musste ich einen Essensplan kaufen, der zwar sehr teuer war, aber letztendlich doch OK, denn so musste ich nie kochen und konnte zu fast jeder Tageszeit essen (außer Samstag und Sonntag morgen vor 11 Uhr). Das Essen wurde nach 4 Monaten etwas einseitig und langweilig, aber hat meistens gut geschmeckt.
College Contact hat mir bei der Organisation sehr geholfen, wofür ich euch sehr dankbar bin. Ohne euch wäre es wohl sehr schwierig gewesen, mich an einer ausländischen Uni einzuschreiben, und auch sonst haben wir von euch viele wertvolle Infos bekommen, nicht zuletzt bei der ganzen Organisation mit dem Bafögamt, denn ohne die finanzielle Hilfe hätte ich das Auslandssemester auf keinen Fall machen können. Ich musste zwar das ganze Geld erstmal vorschießen, aber letztendlich wurden mir die kompletten Studiengebühren, der Flug und die Krankenversicherung bezahlt. So musste ich nur noch das sehr teure Studentenwohnheim und das Leben in Halifax selber bezahlen.