21 Jan
Erfahrungsbericht von Emanuel K.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2006 bis 12/2006

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zuallererst kann ich nur sagen, dass sich ein Auslandssemester auf jeden Fall lohnt. Für mich war dies eine tolle Bereicherung meiner Lebenserfahrungen. Es war sehr interessant in einem anderen Land zu studieren und dessen Kultur kennen zu lernen.

Meine Erfahrungen insbesondere in Nova Scotia haben gezeigt, dass die Kanadier im Allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit sind. So wurde ich bereits am Flughafen von sehr netten Kanadiern bis zu meiner Unterkunft mitgenommen.

Gewohnt habe ich in der AST (Atlantic School of Theology). Organisiert habe ich mir mein Zimmer von Deutschland aus per Internet. In der AST gibt es zahlreiche Unterkünfte für Studenten aus ganz Halifax, aber auch für Berufstätige und Familien. Bevorzugt man das ruhige Wohnen und auch das eigene Kochen in einer Gemeinschaftsküche, so ist dies genau die richtige Adresse, zumal die residence direkt am Wasser des Atlantik und in unmittelbarer Nähe zum stadtgrößten Park liegt. Für mich als Großstadtmenschen aus Berlin war die Lage der Unterkunft somit mit der eines Urlaubsdomizils zu vergleichen. Zur SMU sind es gerade einmal 7-10 Laufminuten.

Es empfiehlt sich sehr, Off-Campus zu wohnen. Insbesondere 2 Punkte sprechen hierbei für sich. Zum einen ist man nicht an dem mealplan der SMU gebunden, welcher alles andere als zufriedenstellend und unverhältnismäßig teuer ist. Zum anderen ist man als deutscher Student in der Regel doch einige Jahre älter, als die im Schnitt 18-jährigen SMU-recidence-Bewohner.

Zur Uni selber lässt sich sagen, dass die SMU eine relativ kleine sehr überschaubare aber nette und gut gepflegte kanadische Universität ist. Die Dozenten sind alle sehr nett und hilfsbereit und waren mir gegenüber als ausländischem Studenten immer sehr aufgeschlossen und entgegenkommend.

Sehr zu empfehlen für alle Umweltwissenschaftler ist der Kurs Environment Science. Der Dozent ist sehr engagiert und kompetent. Zudem erhält man zusätzlich einmal pro Woche ein kostenloses LAB. Hier werden Exkursionen (z.B. zur Trinkwasseraufbereitungsanlage) und kleinere Labore angeboten.

Die Kursgrößen sind im Allgemeinen schon fast familiär und somit sehr angenehm. Die Studenten sind meist alle sehr freundlich, doch wahrscheinlich auf Grund ihres straffen Studiums nicht allzu kontaktfreudig, wenn es darum geht, auch mal privat etwas zu unternehmen. Für das Knüpfen von Kontakten zu kanadischen Studenten ist das Beitreten zu studentischen Organisationen sehr zu empfehlen. Ich hatte das Glück, in meinem Environment Science Kurs die Präsidentin der SMUES (SMU Environmental Society) kennen zu lernen, so dass ich relativ schnell kanadische Freundschaften schließen konnte und somit auch mein Englisch außerhalb der Kurse praktizieren konnte. Dies hört sich vielleicht als selbstverständlich an, denn immerhin wird in Halifax Englisch gesprochen, doch die Vielzahl deutscher Studenten erschwert dies doch ungemein. Glücklicherweise war ich als Umweltingenieursstudent ein Exot unter den zahlreichen deutschen BWL-Studenten, so dass ich zumindest in meinen Kursen keinen Kontakt zu Deutschen hatte und somit zum Englisch reden in jeder Hinsicht gezwungen war. Daher ist meine Empfehlung an alle BWL-Studenten: Wollt ihr insbesondere Euer Englisch mit dem Auslandssemester verbessern, fahrt erst im Wintersemester (Jan. – April) nach Halifax, da dann weniger Deutsche in Halifax studieren oder lernt lieber fleißig für den TOEFL und sucht Euch eine andere Universität.

Gute bis sehr gute Noten gibt es relativ schnell und leicht. Im Gegensatz zum deutschen Universitätssystem müsst Ihr hierfür allerdings jede Woche Eure assignments machen und Euch auch für Tests regelmäßig vorbereiten. Auch relativ viel, bei mir waren es pro Woche ca. 100 Seiten, muss gelesen werden. Dafür sind die regelmäßigen Tests aber auch vergleichsweise einfach.

Neben der Uni hat Halifax als Kneipenhauptstadt Kanadas auch ziemlich viel an Ausgehmöglichkeiten zu bieten.

Insbesondere die Monate September und Oktober bieten sich für Wochenendausflüge oder auch mal etwas längere Ausflüge in Nova Scotia an. Sehr zu empfehlen sind dabei der Kejimkujik National Park und die Highlands in Cape Breton. Die Dozenten an der SMU zeigen sich dabei auch sehr verständnisvoll, wenn Ihr hierfür als ausländischer Gaststudent ein paar Tage frei machen wollt. Im Grunde genommen lässt sich mit den Dozenten sehr viel auf Eure Bedürfnisse abstimmen.

Nach meiner Zeit in Halifax kann ich ein Auslandssemester an der SMU auf jeden Fall weiterempfehlen!