10 Apr
Erfahrungsbericht von Elisabeth S.

Universidad de Vina del Mar

Stadt: Viña del Mar
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: Soziale Arbeit
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Man erlebt so viel, sieht so viele neue Dinge, lernt tolle Menschen kennen und dann ist das Semester plötzlich vorbei und man weiß gar nicht so recht, wo die Zeit hin ist. Und irgendwie ist es auch schwierig, etwas Allgemeines zu schreiben, weil doch jeder seine eigenen Erfahrungen macht und so viele verschiedene Faktoren die Zeit im Ausland beeinflussen.

Naja, ich hab einfach mal aufgeschrieben, was mir so eingefallen ist und hoffe, dass ihr etwas damit anfangen könnt.

College Contact und Bewerbungsprozess

Für alle, die an keine Partneruniversität ihrer Uni/Hochschule gehen können/wollen, ist CC eine super Möglichkeit. Man wird super betreut, die Mitarbeiter stehen für alle Fragen zur Verfügung und erleichtern einem den Bewerbungsprozess sehr. Es geht nur darum, die Bewerbungsunterlagen auszufüllen und CC zuzuschicken und dann kümmern diese sich um den Kontakt mit der Uni. Super easy! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an College Contact für die Unterstützung!

Schon Fernweh bekommen?

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Visum

Ich weiß nicht, ob sich das mittlerweile geändert hat, aber die UVM verlangt zum Studieren von den Intercambios kein Studentenvisum. Deswegen bin ich mit einem Touristenvisum nach Chile eingereist und dann nach 90 Tagen nach Mendoza (Argentinien) ausgereist, um es dann bei der Wiedereinreise für weitere 90 Tage verlängert zu bekommen. An sich sollte es kein Problem sein ein- und wieder auszureisen. Alle Deutschen, die mit mir studiert haben, hatten keine Probleme damit. Es kann aber natürlich sein, dass einem an der Grenze Fragen gestellt werden, was man in Chile macht. Kommt eben auf den Grenzbeamten an.


Unterkunft

Ich hab mich für die ersten Tage in Chile in einem Hostel (Che Lagarto - sehr nett) eingebucht, um dann direkt vor Ort eine Wohnung zu suchen. Ich hab mich gegen die Möglichkeit der Gastfamilie entschieden, weil ich gerne wieder (wie in Deutschland) in einer WG wohnen wollte. Bezüglich der Familien habe ich unterschiedliche Geschichten gehört. Manche haben sich sehr wohl gefühlt, als richtiger Teil der Familie. Bei anderen war es eher so, dass man eben dort gewohnt und Essen bekommen hat, aber nicht so wirklich etwas gemeinsam gemacht hat. Aber gut, das kommt eben immer auf die Familie an. Ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, das chilenische Leben näher kennen zu lernen.

Eine Wohnung zu finden, ist eigentlich kein Problem. Es gibt immer andere Austauschstudierende, die auch eine Wohnung suchen. Vieles läuft über die Facebook-Gruppe, die die Uni eingerichtet hat. Außerdem gibt es eine Art WG-gesucht-Seite, wo auch Wohnungen freigeschaltet werden (compartodepto.cl). Wenn man genug Geduld hat, um sich verschiedene Wohnungen anzugucken, ist das auf jeden Fall auch eine Möglichkeit :)


Uni

Ich habe mich damals für die UVM entschieden, weil sie das Angebot des Semesters auf Englisch hatte und ich wusste, dass mein Spanisch nicht ausreichen würde, um auf Spanisch zu studieren und ich mir bestimmte Kurse für Deutschland anrechnen lassen wollte. An sich ist das Semester auf Englisch auch eine gute Alternative in einem spanischsprachigen Land zu studieren, ohne ausreichende Spanischkenntnisse zu haben. Allerdings werden die Intercambios in der Einführungswoche gleich in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe der Studierenden, die Spanisch können und die andere Gruppe der Studierenden, die kein Spanisch können. Das macht auch durchaus Sinn, da ja am Anfang viele wichtige, organisatorische Sachen erklärt werden müssen. Leider finden auch alle anderen Aktivitäten der Einführungswoche getrennt statt und da sich in der ersten Woche ja meistens schon die Gruppen bilden, in denen man sich dann erstmal bewegt, macht es diese Organisation unglaublich schwierig, Anschluss an die spanischsprechenden Intercambios zu finden. Deswegen hat sich bei uns sehr schnell eine deutsche Gruppe gebildet, was schade war, weil wir eben sehr viel Deutsch geredet haben, auch wenn ich die Mädels sehr gern hatte. Zudem hatten wir unsere Kurse nicht an der richtigen Uni, sondern in einem Haus, wo nur die Intercambios Uni hatten. Man braucht nämlich ein bestimmtes Spanischlevel, um an den normalen Kursen mit den Chilenen teilzunehmen. Ab und zu liefen bei uns dann wohl auch mal ein paar Chilenen rum, aber das war eher die Ausnahme. Eigentlich gab es nur US-Amerikaner und Deutsche. Leider kam auch kein Campus-Feeling auf.

Die Kurse, die ich hatte, waren trotzdem sehr interessant und ich habe einiges gelernt. Die Kurse zum Lernen der spanischen Grammatik sind dank guter Profs wirklich hilfreich. Generell kommt es eben auch bei den Kursen (wie in Deutschland) sehr auf die Profs an. Einige wirklich gute, einige eher bescheiden bis wirklich schlecht.

Naja, im Nachhinein wäre ich lieber mit einem besseren Level an Spanisch in Chile angekommen, auch wenn es sich natürlich trotzdem verbessert hat. Ein Semester ist eben sehr kurz und als ich dann so langsam auch mal eine Konversation führen konnte, war es eigentlich fast schon wieder Zeit zu gehen. Und weil Abschiede immer sehr traurig sind, bin ich auch sehr froh, dass ich die Mädels kennengelernt habe, die ich in Deutschland wiedersehen kann und von denen ich nicht für immer Abschied nehmen muss.


Sonstiges

Chile ist teuer. Die Supermarktpreise unterscheiden sich kaum von denen in Deutschland. Käse ist sogar teurer :( Obst und Gemüse auf jeden Fall auf der lokalen Fería/Mercado kaufen! Ist viel, viel günstiger! In Viña ist jeden Mittwoch und Samstag Fería, in Valpo gibt’s einen Mercado, der jeden Tag offen hat.

Sicherheitstechnisch braucht man sich in Viña auf jeden Fall keine Sorgen machen. Das ist nicht gefährlicher als jede Stadt in Deutschland. Natürlich kann einem nachts etwas passieren oder man kann tagsüber ausgeraubt werden, aber das kann einem auch in Frankfurt oder sonst wo in Deutschland passieren. Die dunklen, einsamen Ecken sollte man überall auf der Welt meiden.
Es gibt unglaublich viele Straßenhunde, die meistens nichts machen, außer vielleicht eine Weile neben einem her laufen oder die Autos anbellen, aber während meines Semesters hier wurden auch ein paar Leute gebissen. Es gibt auf jeden Fall schöneres als Straßenhunde.

Der chilenische Winter ist kalt. Vor allem, weil es keine Heizungen in den Wohnungen gibt. Wir haben im August und September viel gefroren. Also, Winterjacke nicht vergessen und Decken zulegen :)

Sonst sind die Intercambios sehr feierfreudig. Zu wenig Möglichkeit abends wegzugehen gibt es definitiv nicht ;)

Plant Zeit zum Reisen ein, wenn ihr nicht gleich wieder nach Deutschland zurückmüsst. Südamerika ist groß und sehr schön!

Habt einfach eine gute Zeit in eurem Auslandssemester und genießt jeden Moment. Die Monate verfliegen wie sonst was!

Liebe Grüße,
Elisabeth