19 Jun
Erfahrungsbericht von Dominique D.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum sollte es gerade Thailand sein? Diese Frage stellte auch ich mir, bevor ich mich beworben habe. Zum einen ist die Ramkhamhaeng Universität keine Partnerhochschule unserer Hochschule und zum anderen ist sie nicht Teil des Erasmus Studienprogramms. Man muss sich also als sogenannter Free-Mover um alles selbst kümmern. Dessen muss man sich bewusst sein. Nachdem man sich mit dem International Office der eigenen Hochschule abgesprochen hat, bewirbt man sich schriftlich bei „college-contact“ (www.college-contact.com), einem privaten Unternehmen zur Vermittlung von Studienplätzen in der ganzen Welt. Dieses geschieht völlig kostenlos! Nachdem man alle Unterlagen eingeschickt hat, heißt es warten. Nach ungefähr zwei bis drei Wochen bekommt man die Zusage der Universität in Bangkok. Jetzt heißt es Vorbereitungen treffen. Man sollte sich zügig mit seinem Hausarzt in Verbindung setzen und den Auslandsaufenthalt absprechen. Alle Schutzimpfungen sollten vorhanden sein und der Arzt sollte auf vorbeugende Maßnahmen zur Hygiene hingewiesen haben. Bevor man sich um ein Visum kümmern kann, benötigt man noch einen gültigen Hin- und Rückflug. Da es mehrere Portale und Suchmaschinen zur Flugbuchung gibt, hat man relativ freie Wahl. Es bietet sich an eine Airline aus der Golfregion zu wählen (Emirates oder Etihad), da man so 30KG Gepäck auch in der Economy Class einpacken kann. Danach kann man sich erst um das Visum kümmern. Hier muss man beachten, dass man spätestens drei Monaten nach Erhalt des Visums nach Thailand einreisen muss, sonst verliert das Visum seine Gültigkeit. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten. Entweder man schickt seine gesamten Unterlagen samt Reisepass an ein Konsulat oder man wird selbst beim Generalkonsulat (z.B. in Berlin oder Frankfurt/Main) vorstellig. Ein einjahres, „non-immigrant“ ED Visum berechtigt zum Aufenthalt von max. 90 Tagen in Thailand, wobei man alle drei Monate ausreisen muss, um das Visum zu erneuern. Dieser Vorgang kann zeitaufwendig sein. Daher bitte nach Einreise den „Eintrittsstempel“ genau anschauen.
Wenn man diese Formalitäten erst mal hinter sich hat, kann dem Auslandsaufenthalt nichts mehr im Wege stehen! Viel Spass in Bangkok!

Ankunft

Sawadee-krab in Thailand! Willkommen im Land des Lächelns. Endlich da! Am Flughafen Suvarnabhumi (spricht sich: Sùwarnabuhhm) angekommen reiht man sich als erstes in die Immigration-Schlangen ein. Dieser Vorgang kann schon mal länger dauern, denn auch hier heißt es „sabai sabai“. Was dies bedeutet folgt später im Bereich „Studieren und Leben“. Kleiner Tipp: Kurz bevor man sich in die Immigration einreiht noch Geld wechseln. Man sollte darauf verzichten schon in Deutschland Geld zu wechseln, da dies hohe Bearbeitungsgebühren mit sich zieht. Nachdem man erfolgreich „immigriert“ ist, holt man sich seinen Koffer und geht zum Taxistand. Man sollte sich nicht auf Verhandeln einlassen. ! Immer auf das Taximeter bestehen! Wenn der Taxifahrer sich nicht umstimmen lässt, einfach den nächsten fragen.

Am Anfang sollte man sich eine Woche in ein Hotel einbuchen und die Umgebung erkunden und mögliche Apartmentkomplexe anschauen. Als Hotel bietet sich das „Interplace Hotel Bangkok“ (www.bangkokinterplace.com) an. Es ist nahe an der Universität und die Preise sind nicht hoch. Als Apartment kann man „@Home Residences“ (www.athomebkk.com) sehr empfehlen. Hier habe ich fünf Monate lang sicher und sauber gewohnt.

Nachdem man sich im Hotel oder auch schon im Apartment eingemietet hat, sollte man zum IIS, dem Institut of International Studies der Universität Ramkhamhaeng begeben, um sich anzumelden und sich in die Kurse einzuschreiben. Da Thailand immer noch ein Entwicklungsland ist, muss man sich auf eine gewisse Bürokratie und Wartezeiten einstellen. Am besten, man macht es wie die Thais: Warten und Lächeln. Wenn man dann an der Reihe ist stellt man zum Erschrecken fest, dass die gewollten Kurse nicht angeboten werden. In diesem Fall muss man sich mit dem Studiengangsleiter so schnell wie möglich in

Verbindung setzen und mögliche Auswahlkurse auswählen. Ich habe folgende Kurse belegt:

  • World Civilization
  • Seminar in Finance
  • Corporate Communications
  • Information System for Multinational Business Management
  • Human Resource Management

Schon Fernweh bekommen?

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Die internationalen Kurse werden von Professoren aus der ganzen Welt veranstaltet. Daher ergibt sich auch ein höherer Anspruch an die Studenten. Hier erfährt man zum ersten Mal am eigenen Leibe, was es heißt in einer anderen Kultur zu sein. Die thailändischen Kommilitonen werden aller Wahrscheinlichkeit nicht pünktlich zum Vorlesungsbeginn anwesend sein und wenn sie erst einmal angekommen sind, fallen sie eher durch innere Ruhe, anstatt strebsamen Diskussionsbeiträgen auf. Denn „der Beste sein wollen“ und „Kritisieren und Diskutieren“ sind westliche Werte, die man in Thailand nicht finden wird. Stattdessen leben die Thais nach dem Motto „sabai sabai“ – „gemütlich und leichten Herzens durch die Welt gehen“. Wenn man sich an das „sabai sabai“ gewöhnt hat, geht alles viel einfacher in Thailand. Denn Verbissenheit und Ungeduld wird wiederum von den Thais mit Ignoranz und einem gewissen Widerwillen zur Erfüllung der Anfrage „belohnt“.

Das Leben in einem Land, in dem die Sprache komplett unverständlich ist, die Autos
Linksverkehr haben und in der ein König immer irgendwo sichtbar ist, ist nicht so schlimm und schwierig wie man denkt. Mit der Hand/Fuss-Sprache, sowie auch mit Englisch kann man sich überall verständigen. Aber Achtung! Im buddhistischen Glauben ist der Fuß das Unreinste am menschlichen Körper, daher bitte niemals mit dem Fuß auf Menschen oder Gegenstände zeigen. Schon gar nicht auf Mönche, Tempel oder auf Buddha Statuen zeigen. Das Schlimmste, das man als „Farang“ (Langnase; alle Ausländer) anstellen kann, ist mit dem Fuß auf wegfliegendes Geld zu treten. Auf der Währung ist der König abgebildet, das Nationalheiligtum der Thais. Jeder kann sich denken, dass die Kombination Fuss und König keine glückliche Endung nehmen wird…

Vorankommen in Bangkok kann schnell zum Abenteuer werden. Alleine die Fahrt im Taxi, die sehr sehr günstig sind im Vergleich zu deutschen Taxis, kann zur halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch den Großstadtdschungel führen. Hier braucht man einen kühlen Kopf und ein gewisses Gespür, wann es brenzlig werden kann. Zumal es keine Sicherheitsgurte auf der Rückbank gibt…Außer Taxis gibt es noch Wasserboot-Taxis, Motorrad-Taxis, Tuk-Tuks, Minibusse, Busse, Skytrains und die Metro.
Wenn man sich in Thailand aufhält kommt man nicht drumherum sich in die kulinarischen Köstlichkeiten, die dieses Land zu bieten hat, zu stürzen. Von Fleischspießen über Kokosnusssuppe zu einem ganzen Fisch kommt alles auf den Tisch. Faustregel hier: „Peel it, cook it or forget it“. Man sollte unter keinen Umständen Rohes essen oder Lebensmittel, die in der Sonne lagen, wenn es dennoch Probleme geben sollte mit der Gesundheit: Das Gesundheitssystem in Thailand ist gut aufgebaut und hat fast westlichen Standard.


Persönliche Wertung des Aufenthaltes

Für mich war es die spannendste und aufregendste Zeit bisher in meinem Leben. Ich habe viel über kulturelle Unterschiede und das Leben in einem ost-asiatischen Land gelernt. Trotz zahlreicher Probleme, riesigen Verkehrsstaus und Kommunikationsprobleme habe ich dennoch sehr viel über Thailand lernen können. Nicht zuletzt habe ich auch etwas Thailändisch gelernt, was im alltäglichen Leben hilft. Viel habe ich auch über mich selbst erfahren in dieser Zeit. Neues an mir selbst entdeckt und auch mal über meinen Schatten gesprungen, wenn es um neue Dinge ging, die man vorher nicht kannte. Jeder, der ein kleines Abenteuer sucht und mehr über eine fremde Welt erfahren möchte, ist in Thailand an der Ramkhamhaeng Universität goldrichtig!