15 Jan
Erfahrungsbericht von Dominik K.

California State University San Bernardino

Stadt: San Bernardino
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Bank- und Finanzwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

So, bevor ich mit meinem eigentlichen Report und meinen Erfahrungen der letzten Monate anfange, zuerst einmal ganz ganz großes Lob an das College-Contact Team und ganz besonderen Gruß an Kristin T. (Sie war meine Kontaktperson bei CC bezüglich jeglicher Fragen).

Egal welche Fragen, ob scheinbar unwichtig, sehr wichtig oder sonst irgend welche Angelegenheiten wird euch seitens CC immer schnell, kompetent und äußerst freundlich geholfen!

Schnell noch zu meiner Wenigkeit, mein Name ist Dominik K., ich bin 22 Jahre alt und Student der Fachhochschule Köln. Mein Schwerpunkt ist Banking&Finance, wobei das Grundstudium zu 90% mit einem BWL-Grundstudium übereinstimmt und ich so die Möglichkeit hatte in Übersee Klausuren aus dem Grundstudium zu schreiben.

Ich habe mich dieses Jahr am 02. Mai dazu entschieden nach Amerika zu gehen und dort ein Auslandsemester besser gesagt ein -quarter zu absolvieren. Mein Problem, was sehr offensichtlich sein sollte, war der relativ späte Entschluss und der damit verbundene Zeitdruck. Ich hab alles Notwendige bis zum 15 Mai erledigen können, würde aber jedem empfehlen sich circa 2-3 Monate vorher zu informieren (erleichtert alles ungemein).

Wie vermutlich jeder von euch, ist die Frage der richtigen Uni sehr schwer und langwierig. Ich hab mich schlussendlich aufgrund des Preises, der sehr Zentralen Lage in Kalifornien und generell der Tatsache das die Universität in CA liegt, für die CSUSB (San Bernardino) entschieden. San Bernardino ist circa 2 Stunden östlich von Los Angeles entfernt und liegt quasi in der “Wüste”. Zur CSUSB ist zu sagen, dass ein Großteil der Gebäude ganz neu ist und der generelle Zustand durchgehen zufriedenstellend ist. Der Campus ist wirklich sehr schön, sehr groß und bietet eine Menge zur Unterhaltung (Sehr oft kleine bis große Veranstaltungen mit freiem Essen und trinken, Musik, etc.). Zu der Lage der Uni ist zusagen das sie zwar ein wenig abgelegen ist, aber da in Amerika eigentlich das ganze Land auf Autos ausgelegt ist, sehe ich das persönlich nicht als sehr dramatisch an und empfehle jedem ein Auto. Ich persönlich habe mir kein Auto gekauft, hab aber immer wieder eines gemietet und relativ früh Freunde gefunden die eines besaßen. Ob ich es noch mal genauso machen würde? Ich glaube eher das ich mir beim nächsten mal ein Auto kaufen bzw. für den entsprechenden Zeitraum mieten würde. Falls es euch nicht bekannt ist, in Amerika muss man zusätzlich zu den Mietgebühren wenn man ein Auto mietet und unter 25 ist Gebühren zahlen. Wenn ich mich recht entsinne belaufen sich die Kosten auf 15$ pro Tag. Kleiner Tip für diejenigen von euch die sich zwischendurch mal ein Auto mieten, bucht das Auto über eine Deutsche Seite. In meinem Fall heißt das konkret, dass ich mir eine Autovermietung raus gesucht habe, die es sowohl in Amerika als auch in Deutschland gibt (Hertz). Da diese Regelung in Deutschland nicht existiert entfallen die Amerikanischen Zusatzkosten wegen des Alters. Ihr zahlt zwar jetzt in Euro, aber das ist durch den Wechselkurs ja eher ein Vorteil für euch (wenn er bei euch den auch noch so gut steht akt. 1 Euro zu 1,30$). Außerdem habt ihr die Versicherungen schon inklusive und müsst diese nicht extra dazu buchen. Ich hab im Durchschnitt circa 20-30% gespart.

Aber zurück zur Universität. Zu den Vorlesungen ist zu sagen, dass das Amerikanische Universitäts System eher unserem Schulsystem ähnelt. Ihr habt meistens Verhältnismäßig kleine Kurse und je nach Professor wird auch die mündliche Leistung bewertet. Meiner Meinung nach ist das System der Amerikaner einfacher und ihr müsst euch keine großen Gedanken über gute Noten machen. Das soll aber nicht heißen das ihr weniger Arbeit habt. Ich hab viel Zeit mit Vorbereitungen und Hausaufgaben verbracht. Da eure Note sich nicht einfach aus einer Klausur am Ende des Semester zusammensetzt, sondern über das ganze Quarter durch Quizze, Projekte, Hausaufgaben und Midterms ergeben. Bevor ihr aber Klausuren schreiben könnt müsst ihr erstmal Kurse wählen. Bei der Kurswahl müsst ihr extrem aufpassen. Ich hab mir 3 Kurse raus gesucht, welche auch die einzigen waren, die mir an meiner Fh angerechnet werden. Mit meiner Ankunft kam auch die sehr ernüchternde Tatsache das ein Kurs den ich gewählt hatte nicht mehr angeboten wurde. Das Resultat war bzw. ist, dass ich zwei komplett neue und nicht hilfreiche Kurse wählen musste. (Warum direkt zwei, dass nicht mehr vorhandene Fach war ein Teil eines Teilmoduls) Genauso ging es einigen anderen deutschen Austauschstudenten die ich in SB kennen gelernt habe. Auch eine bereits vorab organisierte Zusage des jeweiligen Professors für einen Kurs ist immer noch keine 100% Sicherheit! Schlussendlich entscheiden das die entsprechenden Offices und die können einem da leicht einen Strich durch die Rechnung machen (wenn der Kurs zum Beispiel zu voll ist). Also guckt das ihr genügend Alternativen bereit haltet. Die Möglichkeiten in der Uni zu lernen oder sich vorzubereiten sind eher dreist bis mangelhaft, je nach dem wie man es betrachtet. Generell ist in Amerika von Montag-Donnerstag Zeit zu lernen. An allen anderen Tage haben die Bibliothek & die ganzen Campusgebäude nur sehr kurz offen und an sehr unpassenden Zeiten. Das drucken wird von der Uni mit etlichen Druckern unterstützt, ist aber unverschämt teuer (15 Cent pro Seite). Bei der Tatsache das ihr das ganze Semester Stoff zu erledigen habt und diese in der Regel in ausgedruckter Form vorlegen müsst, sehr teuer. Ansonsten wie gesagt solltet ihr eher Montag-Donnerstag zum lernen nutzen, wenn ihr auf die Bibliothek angewiesen seid! Das gute ist, dass fast alle Studenten Freitags frei haben und je nach dem wie man den Stundenplan legt nur 2 mal die Woche Unterricht hat. Heißt jede Menge Freizeit um die West-Coast zu erkunden. Wenn ihr Hilfe oder Anregungen für eure Trips braucht, kann ich euch die Seite www.getyourguide.com sehr empfehlen. Haben super Angebote und eine große Auswahl.

Zum Thema Unterkunft kann ich nur sagen das es im groben drei verschiedene Möglichkeiten gibt.

1. Die Haus eigenen Dorms, welche ich nicht empfehlen kann, aufgrund des sehr hohen Preises ($720-750 p. Monat, ohne Essen). Der Tatsache das diese Hauptsächlich von Asiatischen Austausch Studenten bewohnt sind, was nicht rassistisch gemeint ist, sondern einfach nicht sehr angenehm, da fast alle zu Hause kochen das mit penetranten Gerüchen verbunden ist und man mit den meisten nicht sprechen kann weil diese kaum bis gar nicht englisch sprechen können. Also keine Möglichkeit sein Englisch zu verbessern.
2. Die Zweite Möglichkeit ist sich selbständig eine Wohnung zu organisieren und zu Mieten. Kann ich nicht viel zu sagen, da ich dies nicht in Anspruch genommen habe und bis auf die Amerikanischen Studenten niemanden kannte der diese Option gewählt hat. Das einzige was ich sagen kann, ist das die Apartments direkt gegenüber der Uni, wesentlich günstiger waren ($450-500 p. Monat), keine nervige Campuspolizei besitzen und mit vermutlich geringem Aufwand zu mieten ist. Wobei ich mir nicht sicher bin ob diese auch für kurzen Aufenthalt zu haben sind (3 Monate). Ihr müsstet ausserdem noch Möbel organisieren.
3. Dies war meine Option, der homestay Aufenthalt. Ich habe mich für diese Methode entschieden um mein Englisch weiter zu verbessern und die Amerikanische Kultur näher kennen zu lernen. Ich war sehr zufrieden, auch wenn ich sagen muss das es zu 95% an meiner Lage lag. Ich hab circa 12 Fussminuten vom College gewohnt. Ist absolut nicht üblich und war ein absoluter Glücksgriff! Ich hab viele Studenten kennen gelernt die circa 30 Autominuten von der Uni entfernt waren und zu 100% auf ein Auto oder die Gastfamilie angewiesen waren.

Was vermutlich noch interessant für die meisten von uns ist, ist die Organisation einer gültigen und funktionierenden Handykarte. Ich kann nur allen Smartphone Nutzer eine Prepaid karte empfehlen. Ich hab mir zu beginn eine Karte von T-Mobile geholt und hab $50 monatlich gezahlt für unbegrenztes Internet, Telefonieren und Sms schreiben. Hat sich definitiv gelohnt, vor allem die Tatsache das man sein Smartphone weiter mit Internet nutzt, hat mir sehr oft ausgeholfen. Man muss dazu sagen, dass ich nun natürlich nur eine Amerikanische Nummer hatte, was in Amerika aber eher von Vorteil ist, weil man ganz oft für Verträge jeglicher Art eine gültige Amerikanische Nummer braucht.

Was ist noch zu erwähnen… San Bernardino ist wie schon gesagt, sehr Zentral gelegen also ein perfekter Ausgangspunkt zum reisen. Ist circa 1,5 Std. von San Diego gelegen, 3 Std. von Las Vegas, 6 Std. von San Francisco und 2 Std. von Los Angeles entfernt. Ansonsten kann man San Bernardino am einfachsten von dem Flughafen Ontario aus erreichen. Dieser ist circa 30 Autominuten entfernt und ist sehr sehr klein, was den Vorteil hat das dort sehr wenig Betrieb ist und keine Langen Wartezeiten sind. Der Weg zum LA Flughafen kann unter der Woche zu den Rushhour Zeiten circa 3-4 Stunden dauern…. Ansonsten habt ihr in der Umgebung von SB sehr gute Outlet Shopping-Center und den Big-Bear-Mountain, der euch im Fall- oder Winter-Quarter Schnee und Skifahren garantiert.
Zum Schluss natürlich noch den Ratschlag an alle, dass wenn ihr irgendwie die Möglichkeit bekommt ein Auslandsemester zu machen, MACHT ES!! Die ganze Lebens- und Kulturerfahrung ist einfach unglaublich! Ich will diese Erfahrungen nicht mehr missen und bin sehr froh den "scheinbar" schweren Schritt gemacht zu haben!

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig mit meinem Erfahrungsbericht helfen.