11 Sep
Erfahrungsbericht von Benedikt B.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Ein Auslandssemester hatte ich eigentlich schon während meines gesamten Studiums im Auge gehabt, allerdings hatte ich es bis zum 6. Semester nie auf die Reihe gebracht, mich ernsthaft darum zu kümmern. Eigentlich hatte ich das Thema deswegen schon abgeschrieben, bis ich durch Zufall erfuhr, dass es an meiner Hochschule möglich ist, auch nach der Thesis noch ein Auslandssemester einzulegen. Ich habe also zunächst versucht über das Akademische Auslandssamt (AAA) meiner Hochschule ein Semester im Ausland zu organisieren. Leider erwies sich das AAA als sehr unflexibel und das Angebot an Partnerhochschulen war auch nicht gerade überzeugend. Also machte ich mich im Internet auf die Suche und stieß auf die Seite von College Contact. Nachdem ich einige Mails mit CC ausgetauscht hatte war ich überzeugt, dass mir College Contact bei der Organisation meines Auslandsaufenthalts eine große Hilfe sein würde. Im Nachhinein würde ich sagen, dass sich der Aufwand für die Vorbereitungen des selbstorganisierten Auslandsaufenthalts durch die Hilfe von College Contact tatsächlich enorm verringert hat.

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Die Kriterien mit denen ich mich in der CC Datenbank auf Uni-Suche begab waren, dass es sich bei dem Zielland um ein englischsprachiges Land handeln sollte, es möglichst weit weg von Deutschland sein sollte ;), ich in eine interessante Stadt reisen würde und das Ganze bezahlbar bleiben sollte, da ich alles selbst bezahlte und keine finanzielle Unterstützung (Bafög) erhielt. Aufgrund der hohen Studiengebühren der meisten australischen Unis standen die USA schnell als Zielland fest. Für die CSUEB entschied ich mich letztlich aufgrund des überzeugenden Preis-/Leistungsverhältnisses und der für mich günstigen Semesteranfangszeiten. Insgesamt ging die Vorbereitung des Auslandsaufenthalts zügig und relativ problemlos vonstatten. Um die Abwicklung der Bewerbung kümmerte sich College Contact und auch das bereitgestellte Informationsmaterial und die Checklisten für die Reiseplanung waren eine super Unterstützung.


Anreise in Hayward

Ende März 2012 ging es dann endlich los. Die erste Lektion, die ich in SF angekommen lernen musste war, dass (Nord-)Kalifornien nicht nur warm und sonnig, sondern -gerade im Frühjahr- auch ziemlich kalt und regnerisch sein kann. Ihr solltet also nicht den Fehler machen und nur mit T-Shirts im Koffer anreisen – eine Jacke mitzunehmen macht durchaus Sinn!
Da ich mich aus verschiedenen Gründen entschieden hatte nicht in das Studentenwohnheim zu ziehen, sondern mir eine Wohnung off-campus zu suchen, war der Plan, die erste Woche in einem Motel zu verbringen und die Zeit zu nutzen um ein Apartment zu finden. Von Deutschland aus stellte es sich als relativ unmöglich heraus, eine Unterkunft vorab zu organisieren. Ich bin an sich kein Mensch, der sich gerne unvorbereitet ins „Abenteuer“ stürzt aber ich muss sagen, es war aufgrund der zahlreichen Apartmentanlagen in Uninähe relativ problemlos möglich, vor Ort eine Wohnung zu finden (Ihr dürft euch nur nicht abwimmeln lassen, da die Vermieter eher ungern an Studenten vermieten, die nur einige wenige Monate bleiben – letztlich war es aber dann doch alles kein Problem). Empfehlen kann ich die „City View Apartments“, da sie recht nah am Campus sind, die Anlage sehr gepflegt ist und die Wohnungen wirklich schön sind. Allerdings hat das Ganze durchaus seinen Preis (ca. 2000 $ pro Monat). Es ist daher sehr empfehlenswert sich mit ein paar Leuten zusammen zu tun (idealerweise zu dritt), um so die Wohnungskoten aufteilen zu können.
In diesem Zusammenhang würde ich euch zudem dringend raten, im Voraus sicher zu stellen, dass Ihr mit Eurer Kreditkarte über genügend Bargeld verfügen könnt. Lasst euch nicht einreden, man bräuchte in den USA kein Bargeld! Leider lässt sich die Kaution und die monatliche Miete wirklich ausschließlich bar bezahlen. Da ihr außerdem höchstwahrscheinlich auch ein Auto braucht (für Einkäufe etc.), solltet Ihr auch den Kaufbetrag hierfür mit in den Bargeldbedarf einkalkulieren. Man darf darüber hinaus nicht vergessen, dass amerikanische Bankautomaten max. 500 $ pro Karte und Tag heraus rücken – zum Glück gibt es entlang der B-Street von Hayward aber eine ganze Anzahl von Bankautomaten verschiedener Banken, die man nacheinander abklappern kann.

Die ersten Tage an der Uni bestanden aus Einführungsveranstaltungen und einigen von der Uni organisierten Ausflügen u.A. nach San Francisco. Bevor es mit den Kursen los ging, stand das class crashing auf dem Plan. Hierüber könnt Ihr ja bereits einiges auf der Seite von College Contact und in anderen Erfahrungsberichten nachlesen. Leider ist der ganze Prozess tatsächlich relativ suboptimal strukturiert und man hat relativ viel Stress in dieser Zeit – insgesamt empfand ich es aber als nicht besonders schlimm und ich hatte auch keine großen Probleme meine Wunschkurse zu belegen.


Aufenthalt an der CSUEB

Der Campus der CSUEB ist sicher nicht der größte aller amerikanischen Universitäten – man muss ihm aber lassen, dass er trotz allem nicht schlecht ausgestattet ist und vor allem aufgrund seiner Lage einen grandiosen Blick über die Bay bis nach SF ermöglicht.
Die Mensa der Uni ist für amerikanische Verhältnisse eigentlich gar nicht so schlecht (es gibt bspw. täglich eine große Obst- und Gemüseauswahl) – man muss allerdings damit leben, dass sich das Essen recht häufig widerholt und nach einer gewissen Zeit irgendwie auch alles gleich schmeckt. Wenn man -wie ich- off-campus wohnt, ist man aber in der glücklichen Lage, sich auch komplett selbst verpflegen zu können, wenn man das möchte.
Unter der Woche ist auf dem Campus immer etwas los – die Wochenenden sind hingegen u.U. etwas langweiliger, da die amerikanischen Studenten größtenteils nicht auf dem Campus wohnen. Es sind dann quasi ausschließlich die internationalen Studenten da. Wir haben die Zeit immer genutzt um Ausflüge ins Umland zu machen und gerade dafür bietet Hayward wirklich eine hervorragende Ausgangsbasis (zumindest wenn man ein Auto hat). Neben San Francisco selbst gibt es in der Bay Area und deren Umland haufenweise sehenswerte Orte und Städte zu entdecken – Das Silicon Valley, Santa Cruz, Susalito, die Sierra Nevada, der Yosemite Nationalpark, Las Vegas (es gibt günstige Flüge ab Oakland), um nur einige zu nennen. Es empfiehlt sich rechtzeitig einen Plan aufzustellen, wo man überall hin will, um nicht das Meiste zu verpassen.
Hayward selbst ist nicht gerade besonders aufregend, es gibt eine Handvoll Bars und ein recht schönes Kino. Wenn man auf Party aus ist, empfiehlt es sich aber auf jeden Fall mit der BART nach SF zu fahren. Alternativ gibt es natürlich auch immer private Partys im Studentenwohnheim oder off-campus. Ich hatte das Glück, dass während meines Aufenthalts extrem viele internationale Studenten (auch viele Deutsche) dort waren und wir schnell eine tolle Clique zusammen hatten, sodass man eigentlich immer jemanden zum Feiern, Chillen oder whatever hatte und es nie langweilig wurde.

Zwischen all den Freizeitbeschäftigungen sollte man hin und wieder natürlich auch mal die Vorlesungen besuchen (Anwesenheit ist übrigens Pflicht in den USA und wird auch mehr oder weniger kontrolliert). Die Qualität der Vorlesungen und auch der Arbeitsaufwand variiert stark. Abgesehen von den Eigenheiten der einzelnen Professoren ist hierbei im Wesentlichen die Einstufung der Kurse (erkennbar an der ersten Zahl der Kursnummer) entscheidend. Grundsätzlich sind die Masterkurse (höchste Kursnummern) deutlich arbeitsintensiver, dafür aber auch qualitativ hochwertiger. Bezüglich der Wahl von Masterkursen sollte man beachten, dass diese mit zusätzlichen Gebühren verbunden sind.
Von deutschen Vorlesungen unterscheiden sich alle amerikanischen Kurse vor allem dadurch, dass es nicht nur eine Klausur am Ende gibt, sondern zwischendurch auch immer wieder Leistungskontrollen (bspw. durch Exams, Quizzes oder benotete Homeworks). Dadurch ist der Aufwand während dem Semester schon höher, als in Deutschland. Der Vorteil ist allerdings, dass am Ende des Semesters wenigstens nicht der gesamte Stoff auf einmal wiederholt werden muss.


Fazit

Ob man sich in Hayward wohlfühlt oder nicht hängt in erster Linie von den eigenen Erwartungen ab. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Hayward nicht San Francisco ist und die Entfernung nach SF doch zu groß ist, als dass man sie jeden Tag mal eben in Kauf nehmen würde. Für mich war es letztlich vollkommen in Ordnung, Ausflüge und Clubbesuche auf das Wochenende zu verschieben und es unter der Woche in Hayward etwas ruhiger angehen zu lassen – was aber nicht bedeutet, dass es mir je langweilig geworden wäre. Man lernt so viele tolle Leute kennen, dass man es auch problemlos in Hayward krachen lassen kann - die Bierpong-Abende waren jedenfalls immer legendär ;).
Für alle, die in erster Linie daran interessiert sind, Land und Leute kennen zu lernen ist Hayward sicherlich aufgrund seiner Lage in der Bay Area eine sehr gute Wahl. Man trifft dort zwangsläufig auf extrem viele verschiedene Kulturen, eine spannende Wirtschaftsregion und hat viele tolle Städte und beeindruckende Landschaften in direkter Nachbarschaft.
Grundsätzlich kann ich jedem nur ganz dringend zu einem Auslandssemester raten – ich hatte definitiv eine extrem geile Zeit dort und man erweitert seinen Horizont ungemein. Du solltest also nicht lange zögern – just do it!