14 Nov
Erfahrungsbericht von Axel T.

National Institute of Development Administration


Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 06/2017

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wohnungssuche

In Bangkok angekommen, gilt es zuallererst eine geeignete Unterkunft zu finden. Ich habe mir für die ersten zehn Tage eine schöne Airbnb im Zentrum gesucht. Dadurch konnte ich die Stadt kennenlernen und mich gleichzeitig auf die Suche nach einer Bleibe für die nächsten sechs Monate machen.

Das Prozedere, eine Unterkunft („Condo“) zu finden, ist in Bangkok relativ simpel. In der ganzen Stadt sind etliche Hochhäuser mit vielen Eigentumswohnungen versehen. Gefällt dir eine Unterkunft aufgrund des Aussehens, der Lage und Anbindung, gehe einfach hinein und frage einen der Makler in der Lobby, ob noch eine Wohnung frei sei und was diese kostet.

Zur Wahl der Unterkunft bietet es sich an, einen geeigneten Mittelweg zwischen Nähe zum College und gute Anbindung ins Stadtzentrum zu finden, da das NIDA eher dezentral in Bangkok angesiedelt ist.

Meine persönliche Wahl fiel auf die Unterkunft „The Base Rama 9“ im Stadtteil Ramkhamhaeng. Hier gibt es Wohnungen ab 10.000 Baht aufwärts. Man hat einen olympischen, gut gepflegten Pool, ein kleines Gym und ein tolles Rooftop, welches von den Anwohnern kaum genutzt wird. Man kann hier also mitten in Bangkok ruhige Sonnenuntergänge genießen und wirklich frische Luft atmen. Meine Wohnung befand sich im 34. Stock mit einer unglaublichen Aussicht auf Bangkoks Skyline. Das Haus ist rund um die Uhr bewacht, sauber und hat sogar einen eigenen kleinen 7-Eleven-Store. Außerdem benötigt man mit dem Bus nur rund 25 Minuten bis zum NIDA bzw. 5-10 Minuten mit dem Taxi. Ein weiterer Vorteil ist die nahegelegene ARL (Airport Rail Link) Station, von der aus man bequem ins Stadtzentrum gelangen kann.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


NIDA

Vorneweg muss ich gleich betonen, dass die Kommunikation mit dem NIDA von Beginn an durchgehend sehr gut funktioniert hat. Alle drei Monate findet eine Einführungsveranstaltung für die neuen Studenten statt. Die Teilnahme daran kann ich zu hundert Prozent empfehlen. Kurioserweise wurde man an der Tür mit einem freundlichen Lächeln und Handshake vom Dekan höchstpersönlich empfangen. Zu meinem Erstaunen war ich der einzige Europäer bei der Veranstaltung und wurde sogar während des Einführungsvortrages hervorgehoben begrüßt. Danach macht man einen kleinen Rundgang um die Uni und lernt bereits einige der Kommilitonen kennen. Die Hochschule genießt einen sehr hohen Standard. Die Bibliothek ist mit vielen PCs ausgestattet. Man kann sich einzelne Abteile für Gruppenmeetings reservieren. Jeder Hörsaal (welche mehr an Klassenzimmer erinnern) ist mit Beamer, Laptop und Overheadprojektor ausgestattet. Außerdem gibt es einen tollen, feinen Foodcourt, wo man täglich frische thailändische Gerichte für wenig Geld bekommt.


Kurse

Am NIDA hat man in der Regel jeden Monat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Kursen. Diese werden dann teilweise nochmals doppelt angeboten. Das heißt, man kann den Kurs entweder unter der Woche (meist Montag und Dienstag) oder am Wochenende (Samstag und Sonntag) besuchen. Die Kurse gehen dann regulär von 9 Uhr bis 16/17 Uhr.

Kurs 1 – Global Management Practices

Diesen Kurs besuchte ich an den Wochenenden. Dazu möchte ich gleich ein paar Hinweise geben. Wer die Kurse an den Wochenenden besucht, hat einen großen Anteil von thailändischen Kommilitonen/Kommilitoninnen. Das liegt daran, dass die Thailänder größtenteils unter der Woche ihrer Arbeit nachgehen und „nebenbei“ studieren. Darunter leidet dann vor allem die aktive Mitarbeit während der Präsenzveranstaltung, aber auch die Motivation und Bereitschaft engagiert an Gruppenarbeiten, wie z.B. gemeinsamen Präsentationen, mitzuwirken.

Nichtsdestotrotz ist es eine absolute Bereicherung an einem Wochenendkurs teilzunehmen. Es ist gar nicht wertvoll genug einzuschätzen einen thailändischen bzw. multikulturellen Freundeskreis in Bangkok aufzubauen. Dadurch erhält man einen ganz anderen Einblick in die Normen- und Wertevorstellungen der Einheimischen. Man lernt mehr über die Kultur, den Buddhismus, probiert exotischere Nahrungsmittel, reist zu Orten, die nicht im „Lonely Planet“ stehen. Ich kann es einfach jedem empfehlen. Thailänder sind von Natur aus ein liebevolles Volk, es gibt keine Vorurteile, keine Ausgrenzungen. Jeder wird akzeptiert und angenommen wie er ist. Dazu sind sie meist auch sehr interessiert an der westlichen Lebensweise und unseren Grundwerten.

Nun aber zurück zum Kurs. Die Dozentin war eine renommierte Professorin aus Bratislava. Die Studenten wurden dazu animiert, sich in den Vorlesungen einzubringen. Es gab tägliche Gruppenarbeiten, Ausarbeitungen, Hausaufgaben. Der Kurs wurde mit einer Präsentation, einem Essay und einer 2 stündigen Klausur abgeschlossen. Alles in allem eine ziemliche Herausforderung, da der Kurs ja nur über einen Monat geht. Anstrengungen werden am Ende jedoch auch mit einer sehr guten/guten Note belohnt. Ich habe aus diesem Kurs einiges mitgenommen, vor allem da das Vorlesungsmaterial aus einem US-amerikanischen, sehr renommierten Buch stammte.

Kurs 2 – Public Policy, Advocacy, Social Change, Philanthropy and Civil Society

Der kleinste und wohl persönlichste Kurs den ich am NIDA besucht habe. Wir waren lediglich acht Studenten in dem Kurs, wodurch er für mich an ungewohnter Qualität zugewann. Die Kommilitonen kamen aus Myanmar, Butan, Österreich, Belgien und Nigeria – es war also eine spannende multikulturelle Erfahrung an diesem Kurs teilzunehmen.

Dozentin war eine deutsche Doktorin, die in Österreich lehrt. Abgesehen von leichten Defiziten im englischsprachigen Bereich, hatte die Dozentin einen unglaublich reichen Erfahrungsschatz im Bereich politischer, bürgerrechtlicher und wirtschaftlicher Aktivitäten, welchen sie gerne und ausgiebig mit uns geteilt hat.

In dem Kurs wurden diverse Gruppenarbeiten und Präsentationen gehalten. Zum Abschluss gab es eine kleine, nicht sehr anspruchsvolle Klausur. Die Dozentin legte größeren Wert auf die aktive Mitarbeit während der Präsenzveranstaltungen. Alles in allem ein toller und sehr interessanter Kurs, welchen ich zweifellos jedem weiterempfehlen kann.

Kurs 3 – ASEAN Studies – Political, Economic, Social and Cultural Forces

Für alle Studenten, die sich vorstellen können, später mal in der ASEAN Region zu wirtschaften oder dort einen Job zu finden, ist dieser Kurs ein absolutes Muss. Der Dozent war ein renommierter Professor aus Hongkong, welcher sich gerne mit den Studenten beschäftigte, ja sogar mit Ihnen zusammen essen ging. Der Kurs kann teilweise etwas langatmig werden, da der Professor alle ASEAN Länder komplett chronologisch abarbeitet und statistische Werte, wie BIP, durchschnittliches Einkommen, Arbeitslosigkeit, usw. miteinander abgleicht. Zwischendurch flammen jedoch hitzige Diskussionen in dem Kurs auf, woran sich viele Studenten gerne beteiligten.

Durch die Herkunft des Professors erfährt man außerdem sehr viel über die Vormachtstellung und Zukunftsvisionen Chinas in der Region. Dadurch habe ich einen ganz neuen Blick auf China und die ASEAN Region bekommen.
Zum Abschluss des Kurses werden Gruppenpräsentationen zu einem frei gewählten Thema gehalten. Dazu muss jeder noch eine mindestens zehnseitige Ausarbeitung zu einem ebenfalls frei gewählten Themengebiet erstellen.


Thailand und Südostasien

Wer, so wie ich, das erste Mal in Südostasien ist, wird davon begeistert sein. Man kann dort für vergleichsweise wenig Geld unglaublich viel erleben. Ich empfehle jedem mindestens noch einen freien Monat die Region zu bereisen. Es gibt unglaublich viel zu sehen. Man lebt im Paradies. Und es gibt, auch in Thailand, noch immer verlassene weiße Strände und Inseln, Flüsse, Wasserfälle und gigantische Aussichten, die vom Massentourismus noch nicht heimgesucht werden. Ich habe sie gefunden, möchte sie hier jedoch nicht preisgeben. Viel Spaß bei der Suche.

Auf alle Fälle sollte man sich dazu noch die Zeit nehmen Kambodscha, Vietnam, Laos und Myanmar zu besuchen. Besonders das UNESCO-Welterbe von Angkor Wat in Siem Riep war ein absolutes Highlight meines Auslandsaufenthalts.

Mein Auslandssemester am NIDA war eine unglaublich spannende Erfahrung, die mein Leben bereichert hat. Ich werde diese Region definitiv nochmal bereisen und immer wieder zu ihr zurückfinden.