29 Mär
Erfahrungsbericht von Atilay B.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Emden/Leer HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Vor dem Auslandssemester

1.1 Planung, Organisation und Bewerbung an der Gasthochschule

Bereits 1 Jahr vor Beginn des Auslandssemesters begannen unsere Vorbereitungen. Zunächst musste geklärt werden, welche potentiellen Auslandsziele in Frage kommen sollten. Ich hatte fest geplant, aufgrund meiner türkischen Herkunft mein Auslandssemester in Istanbul zu absolvieren. Doch nach Gesprächen mit Kommilitonen aus dem höheren Semester habe ich mich letztendlich für Bangkok entschieden. Zum einen, weil ich Istanbul in Zukunft noch öfter besuchen werde, und zum anderen wollte ich auch mal etwas „Neues“ sehen und erleben.

Nachdem ich mich nun für das Auslandsziel entschieden hatte, musste ich mich noch auf eine Gasthochschule einigen. Diese Entscheidung fiel jedoch recht schnell und einfach, da die Kommilitonen aus den höheren Semestern immer die Ramkhamhaeng Universität besucht hatten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese Universität nur wirtschaftliche Fächer anbietet. Mehr Informationen zum Studium an der Gasthochschule folgen später.

Die Bewerbung an der Gasthochschule lief komplett über COLLEGE CONTACT, dies ist ein Internetportal, welches dich an Gasthochschulen im Ausland vermittelt und den Kontakt herstellt. Sehr zu empfehlen, denn der gesamte Prozess von der Bewerbung bis hin zur endgültigen Einschreibung verlief reibungslos und war innerhalb von knapp drei Wochen erledigt. Sie füllen die von COLLEGE CONTACT zur Verfügung gestellten Bewerbungsunterlagen aus, fügen die benötigten Nachweise diesem hinzu und schicken es per Post an COLLEGE CONTACT. Sind diese Unterlagen komplett, müssen Sie nun nur noch auf die Einschreibebestätigung warten.

1.2 Visa und Flugbuchung

Das Flugticket habe ich vier Monate vor Antritt des Auslandssemesters im Internet gebucht. Es ist schwierig, das Datum für den Rückflug bereits festzulegen, deshalb bleibt dabei flexibel und bezahlt lieber ein bisschen mehr (für mögl. Umbuchung / Rücktrittsversicherung etc.), als später einen komplett neuen Flug buchen zu müssen.

Für den Visa-Antrag benötigt ihr das gültige Flugticket, einen gültigen Reisepass, das ausgefüllte Visa-Formular, Zusage der Gasthochschule und Bargeld. Empfehlen kann ich euch das Multiple-Entry Visa, welches euch die mehrfache Ein- und Ausreise innerhalb eines Jahres erlaubt, dabei ist aber zu beachten, dass man nie mehr als 90 Tage am Stück in Thailand bleiben darf. Bei einem Aufenthalt von sechs Monaten ist man dann gezwungen, mind. 2x das Land zu verlassen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


2. Während des Auslandssemesters

2.1 Unterkunft

Für ein Auslandssemester an der Ramkhamhaeng Universität ist  die @home Residence optimal geeignet, von dort aus ist die Universität in maximal 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Diese Unterkunft wurde uns auch empfohlen und schnell haben wir uns dann auch darauf geeinigt. Würde ich jedoch dieses Auslandssemester nochmals machen, würde ich persönlich mir die Mühe machen, eine Wohnung zu suchen. Die Zimmer im @home kann man sich wie Hotelzimmer vorstellen, es ist schwierig, sich dort heimisch zu fühlen. Freunde, welche an der Kasetsart Universität in Bangkok studiert haben, haben sich ebendiese Mühe gemacht und zu dritt eine Wohnung bezogen. Man fühlt sich heimisch und es ist um einiges günstiger. Der Vorteil einer solchen Residence ist es jedoch, dass dort sehr viele Studenten wohnen und man sehr einfach Kontakte knüpfen kann. So habe ich innerhalb kürzester Zeit neue Freunde gefunden.

2.2 Studium an der Gasthochschule

Das Studium an der Ramkhamhaeng Universität war sehr abwechslungsreich. Durch die Professoren, welche aus unterschiedlichsten Ländern kommen, variiert der Unterricht in Niveau und Stil sehr. So hatte man Unterricht auf zum Teil sehr schlechtem Niveau, aber auch Unterricht auf sehr hohem Niveau. Speziell Professoren aus Deutschland und Frankreich haben sehr hohe Erwartungen. Generell fand ich es sehr interessant, ebendiese unterschiedlichen Unterrichtsstile zu erfahren, und man hat auch viel Wissen mitgenommen. Ein Fan des Blockunterrichts bin ich jedoch nicht geworden, Unterricht von 09.00-16.00 Uhr in nur einem Fach ist meiner Meinung nach kein gutes System. Des Weiteren beschäftigt sich man mit einem Fach maximal drei Wochen, ehe man dieses mit einer Prüfung abschließt. Es war sicher eine Erfahrung wert, mehr aber auch nicht.

Das Kursangebot variiert ebenfalls von Semester zu Semester, abhängig davon, welche Professoren aus dem Ausland kommen. Fünf der von mir geplanten sechsten Fächer konnte ich nicht belegen, ärgerlich ist dies deshalb, weil man neue zu belegende Kurse dann erst wieder von der Heimuniversität genehmigen lassen muss, ehe man diese dann letztendlich belegen kann. Darauf sollte man sich einstellen, dass das Learning Agreement vor Ort in den meisten Fällen noch angepasst werden muss. Des Weiteren bietet die Ramkhamhaeng Universität nur wirtschaftliche Fächer auf Englisch an, möchte man technische Fächer belegen, sollte man sich nach einer anderen Universität in Bangkok umschauen, alternativ die Kasetsart Universität.

Zur Universität selber ist zu sagen, dass sie dort sehr bemüht sind, es jedem Recht zu machen. Kleine Probleme wurden schnell aus dem Weg geräumt und das Personal kam einem immer entgegen. Das Universitätsgelände gleicht jedoch leider einer großen Baustelle. Überall werden kleinere Dinge gemacht, wobei das International-Gebäude im Vergleich zu den anderen Fakultäten sehr sauber und modern gestaltet ist.

2.3 Alltag und Freizeit

An Uni-Tagen ist man von 09.00-16.00 Uhr in der Uni. Hat man zwei Kurse parallel laufen, kann es auch durchaus vorkommen, dass man eine Sechs-Tage-Woche hat. Üblich ist jedoch, dass man ungefähr drei Uni-Tage in der Woche hat. Eben durch das Block-System hat man den Vorteil, dass man komplett freie Tage hat und auch während des Semesters mal ein oder zwei Wochen frei hat. Dies gibt einem natürlich ausreichend Zeit, das ausgebreitete Freizeitprogramm von Bangkok oder eben Thailand und umliegende Länder zu bereisen. Und genau dies sind eben die Stärken Thailands, ob der Norden Thailands oder der Süden mit seinen wunderschönen Inseln, es gibt genug zu sehen.

In Bangkok gibt es sehr schöne und große Tempelanlagen, die man unbedingt mal gesehen haben muss. Für Shopping-Liebhaber gibt es eine Unmenge an Märkten und Shopping-Malls und für das Abendprogramm eignet sich immer eine der wunderbar gelegenen Roof-Tops-Bars. Das Partyleben ist in Bangkok sehr belebt, es gibt viele Clubs und die Khasosan Road ist sicher einen Besuch wert.

Bekannt ist Thailand natürlich für seine Inseln im Süden, und das zurecht. Koh Samui, Koh Phangan und Phiphi Islands habe ich bereist und dort muss man einfach mal gewesen sein. Auch Phuket ist sehr schön. Doch am meisten begeistert hat mich Chiang Mai. Chiang Mai liegt im Norden Thailands und weist wunderschöne Landschaften auf. Es ist dort sehr ruhig und mit dem Roller kann man alles erreichen. Ob hoch in die Berge oder den Grand Canyon von Thailand besichtigen und dort einen Tag verbringen – dort ist alles möglich. Auch der dort vorhandene Zoo mit seinen Pandas ist sehr empfehlenswert.

Des Weiteren habe ich die Nachbarländer Kambodscha und Malaysia bereist. Einen Besuch in Angkor Wat, der Tempelstadt von Kambodscha, würde ich sehr empfehlen und auch Kambodscha weist sehr schöne Inseln auf. Im Vergleich zu den Inseln in Thailand sind diese noch sehr „jung“, was den Tourismus etc. angeht. Malaysia hingegen ist sehr islamisch ausgerichtet, man überquert die Grenze und meint, man ist in einer anderen Welt angekommen. Kuala Lumpur war sehr schön und das Essen in Malaysia ist super.


3.Fazit

Die Zeit in Thailand hat mich sehr geprägt. Ich habe viele, zum größten Teil positive Erfahrungen sammeln können, welche mich fachlich und persönlich weiter gebracht haben. Ich bin sehr froh, dieses Auslandssemester gemacht zu haben! Ich habe nicht nur eine völlig andere Art des Lebens kennengelernt, sondern habe es auch gelernt, kleine Dinge bereits schätzen zu lernen. Die thailändische Bevölkerung ist auf sich allein gestellt, es gibt kaum Regularien die das dortige Leben vereinfachen.

Hinzu kommt die neue Sprache, neue Leute und eine völlig neue Kultur – in welche man sich einleben muss. Auch dies prägt den persönlichen Charakter. Ich habe dort sehr gute Bekanntschaften aus aller Welt gemacht und neue Freunde gefunden, aus ebenfalls anderen Ländern, wodurch man wieder viel lernen konnte. Und das alles in einem wunderschönen Land, welches alles an Landschaften und Abenteuern zu bieten hat.

Bangkok, Thailand als potentielles Auslandssemester-Ziel – kann ich nur weiterempfehlen.