2 Apr
Erfahrungsbericht von Aron W.

Universidad San Ignacio de Loyola - Lima

Stadt: Lima
Land: Peru
Kontinent: Südamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

In dem folgenden Erfahrungbericht moechte ich euch einen Einblick in moeglichst viele Facetten meines sechs monatigen Aufenthalts in Peru gewaehren. Ich werde damit anfangen zu erklaeren, warum ich mich fuer ein ein Auslandssemester in Lima, Peru entschieden habe. Fuer mich stand bereits zu Beginn fest, dass ich mein Auslandssemester in Lateinamerika verbringen moechte. Der Grund dafuer waren die andere Lebensweise, die Sprache und zugegebenermassen auch das Wetter. Ich habe mich daher zunaechst in Monterrey Mexico beworben aber aufgrund der dortigen Probleme mit den Drogenbanden mein Ziel noch einmal kurzfristig aendern muessen.

Die USIL in Lima konnte ueber College Contact zum Glueck sehr schnell organisiert werden und bietet auch – zumindest auf dem Papier – eine grosse Vielfalt an Kursen auf englisch an. Schlussendlich habe ich mich dann jedoch troetzdem fuer die Kurse auf spanisch entschieden, was ich auch jedem, der auch nur die einfachsten Grundkenntnisse besitzt, empfehlen kann. Obwohl ich anfangs kaum Inhalte der Vorlesungen verstehen konnte, hat es einem doch imens geholfen, die Sprache zu erlernen und konnte auch am Ende aktiver am Unterricht teilnehmen.

Die Stadt Lima sowie da Land Peru kann ich sehr empfehlen. Man darf jedoch nicht erwarten, dass in Lima stets gutes Wetter herrscht, weil es ja da unten in Suedamerika ist. In den Monaten Juli bis mindestens September war die Stadt fast taeglich mit Nebel bedeckt, sodass keine Sonne zum Vorschein kommt und es auch dementsprechend nicht richtig warm werden will. Ab dann wird es jedoch immer besser und in den Monaten Oktobe, November und Dezember wird es dann schon durchaus aus sommerlich. Die anderen Monate kann ich nicht beurteilen.

In Lima ist jedoch generell immer sehr viel los. Die Stadt bietet unzaehlige Konzerte (auch bekannter Kuenstler), Bars, Diskotheken, Museen, Denkmaeler und eine wunderschoene Innenstadt. Die Preise sind zwar stark steigend aber immer noch sehr guenstig. Das gilt auch fuer die Mieten. Ich habe trotz der grossen Entfernung zur Universitaet (Universidad Don Ignacio de Loyola) und der wohl hoechsten Mieten in Lima in dem Stadtteil Miraflores gewohnt, da es der Stadtteil Limas ist, in dem man mit Abstand am meisten unternehmen kann und hier auch ein hohes Sicherheitsniveau besteht.

Sicherheit ist zwar etwas, das man in Peru unbedingt beachten sollte, jedoch aus meiner Sicht kein Hinderungsgrund fuer den Besuch des Landes. Vielen Leuten – darunter zaehle auch ich selbst – wurden wertvolle Gegenstaende gestohlen. Dies ist jedoch in fast allen Faellen auf Unachtsamkeit zurueckzufuehren. Gewalttaten sind mir jedoch nie zu Ohren gekommen. Wenn man ein Land wie Peru besucht, sollte man sich bewusst sein, dass man wenn moeglich, keine Wertvollen Gegenstaende mit sich fuehrt, oder zumindest sehr gut auf diese achtet. Auch gibt es bestimmte Verhaltensregeln, mit denen man sich vorher vertraut machen sollte. Dann sehe ich den Aufenthalt als nicht gefaehrlich an und man kann sich auf die schoenen seiten Perus konzentrieren.

Schoene Orte bietet Peru naemlich im Ueberfluss. Ich habe es selbst in meinen fuenf Monaten Aufenthalt nicht geschafft, alle zu Besuchen. Ich bin in dem dschungelhaften Amazonsasgebiet bei Iquitos gewesen, habe die Wuestenlandschaften bei Ica besichtigt, den Canon von Arequipa, die Straende von Mancora und naturelich Machu Pichhu und die Anden Nahe der ueber 3400m hoch gelegenen Stadt Cusco besucht. Ich habe noch nie zuvor ein Land mit einer derartigen Vielfalt erlebt, das sich auch noch so gut bereisen laesst. Das emfphlene Reisemittel ist in Peru der Fernreisebus. Die Busunternehmen dort sind deutlich komfortabler als vergleichbare Unternehmen in Europa und der Preis ist im Vergleich zu den recht teuren Fluegen meist sehr gut.

Nun will ich natuerlich auch einige Worte ueber die Uni loswerden. Ich muss sagen, dass ich in Anbetracht der relativ hohen Studiengebuehren von 5200 USD etwas enttaeuscht von Ausstattung und auch Vermittlung der USIL war. Jedoch habe ich da noch nicht genau beruecksichtigt, dass man was Bildung an geht in Deutschland mit den nahezu kostenlosen, oeffentlichen Universitaeten grade zu verwoehnt wird. Fuer den lateinamerikanischen Standart soll die USIL auf einem sehr hohen Niveau sein und es gibt auch durchaus einige Punkte, die dabei positiv hervorzuheben sind. Zum Einen ist das die Recht uebersichtliche Klassenstaerke von ca. 12-40 Studenten pro Kurs, zum anderen ist es die Betreuung internationaler Studenten.

Es gibt ein International Office, das sich um die Belange auslaendischer Studenten kuemmert und verhaeltnismaessig viele Kurse auf englisch. Zwar verfuegte die USIL bei weitem nicht ueber das Spektrum an englischsprachigen Kursen, wie mir vor dem Tag der Kurswahl versprochen wurde, jedoch muesste sich bei etwas Flexibilitaet im Stundenplan oder in den zu waehlenden Kursen ein komplett englischsprachiges Semester realisieren lassen. Dies hatte auch ich geplant, habe jedoch aufgrund der unguenstig liegenden Zeiten bis auf eine Ausnahme komplett auf spanischsprachige Kurse gewechselt und habe die Entscheidung keinesweges bereuht. Dies haengt natuerlich auch davon ab, wie die Heimatuniversitaet das Auslandssemester anrechnet. Muss man wie in meinem Fall, lediglich seine Kurse bestehen (pass/fail), wuerde ich jedem die Wahl von spanischsprachigen Kursen empfehlen, da man auch ohne grosse Vorkenntnisse schnell die groben Themen versteht. Werden hingegen die Noten der Kurse im Auslandssemester in die Gesamtnote des Abschlusses mit eingerechnet, so sind definitiv die englischsprachigen Kurse vorzuziehen. Diese sind nicht nur besser zu verstehen, sondern auch vom Niveau her deutlich niedriger, da die Herausforderung hierbei fuer viele Peruaner vor Allem die englische Sprache darstellt.

Die Uni bietet Sportteams fuer Fussball, Basketball und auch einige weitere Sportarten an, denen man kostenlos beitreten kann. Zudem werden Sportfeste, sowie zu Semesterabschluss ein grossen Turnier veranstaltet, an dem man teilnehmen kann.

Alles in Allem kann ich nur jedem Peru, Lima und auch die USIL empfehlen. Das dortige Lebensgefuehl, die Menschen, die Atmosphaere und die Landschaft sind mit Bildern oder Worten nicht annaehrend auszudruecken. Ich selbst stand meinem Aufenthalt in Lateinamerika sehr skeptisch gegenueber und kann nur immer wieder sagen, wie froh ich bin, doch dorthin gegangen zu sein.