Sheffield Hallam University

Vorbereitungen

Im Frühjahr 2010 war es zunächst eine flüchtige Idee, meinen Master im Ausland zu machen. Durch eine Empfehlung wurde ich auf College Contact aufmerksam, wodurch diese „fixe Idee“ ziemlich schnell Form annahm. Die Ansprechpersonen von College Contact waren von Anfang an für alle Fragen offen und die Antworten kamen meist innerhalb weniger Stunden (maximal weniger Tage).

Der Bewerbungsaufwand war insgesamt etwas höher als für deutsche Universitäten, dies lag allerdings hauptsächlich daran, dass neben dem Motivationsschreiben und TOEFL Test auch zwei englische Referenzschreiben (Uni und Arbeitgeber) benötigt wurden sowie ein übersetztes und beglaubigtes Bachelorzeugnis und andere übersetzte Praktika-/ Arbeitszeugnisse.

College Contact überprüfte meine Unterlagen und leitete diese an die englische Universität weiter. Innerhalb von 3-4 Wochen bekam ich bereits eine Zusage per Mail, wobei man im Schnitt etwas länger Zeit für eine Rückmeldung einplanen sollte. Eine Woche später hatte ich bereits das „Welcome Package“ in meinem Briefkasten und ich war bereits voller Vorfreude auf den bevorstehenden Auslandsaufenthalt.

Weitere organisatorische Belange klärte ich dann direkt mit dem „international office“ der Uni per Telefon oder Mail. Zudem hatte ich die Möglichkeit im Juni 2010 bereits für ein paar Tage nach Sheffield zu fliegen, um mir vor Ort ein Bild zu machen. Ich würde dies jedem empfehlen, der die Möglichkeit dazu hat, da man somit viele Fragen vorab klären kann und sich etwas darauf einstimmen kann, was genau auf einen zukommt. Ich konnte mich beispielsweise mit einem Dozent meines Faches für ein kurzes Gespräch treffen sowie mir ein Zimmer suchen und die Stadt kennen lernen.

Zimmer, WGs und kleinere Wohnungen gibt es genug in Sheffield, allerdings ist hier der Preis ein entscheidender Faktor. Ich hatte mich für eine „private hall“ entschieden, sehr zentral gelegen und nur von Studierenden bewohnt. Der Preis war auch hier auf Münchner oder Frankfurter Niveau.

Studieren vor Ort

Ich flog am Wochenende vor Studienstart nach Manchester, nutzte den „pick-up“ Service der Uni, der mich sogar bis vor die Tür meines Studentenwohnheims brachte. Die erste Einführungswoche war für alle neuen Studierenden und somit gemischt mit allen Fachbereichen. Hier bot sich die Möglichkeit, gleich zu Beginn viele neue Leute kennen zu lernen. Es wurden sehr viele unterschiedliche Aktivitäten angeboten: von Kennenlern-Spiele über Filmvorführungen und Stadtspielen bis zu Tagesausflügen ins Umland. In der zweiten Woche fand dann die fachbezogene Einführung statt und wir lernten unsere künftigen Kommilitonen und Dozenten kennen.

Sehr positiv beeindruckt hat mich die Betreuung der Dozenten und Professoren über die ganze Studiendauer hinweg. Auf Mail-Antworten musste man meist nicht länger als einige Stunden (maximal 2-3 Tage warten) und inhaltliche Besprechungen zu assignments (also Hausarbeiten oder Klausuren) wurden regelmäßig angeboten und von den meisten auch genutzt.

Man sollte sich darauf einstellen, dass Vorlesungen an 2-3 Tagen statt finden und der Rest zum Selbststudium dient und in manchen Fächern auch wirklich notwendig ist. Allerdings sind Noten im Bereich gut bis sehr gut durchaus zu erreichen, wenn man von Anfang an mitarbeitet und nicht versucht die Hausarbeiten in der Klausurenphase zu schreiben.

In meinem Fach (Human Resource Management and Development) gab es jeweils 2 Klausuren am Ende vom Semester (also im Januar und Mai) und zusätzlich 4-6 Hausarbeiten von unterschiedlicher Länge. Das hört sich zunächst viel an, ist allerdings zu schaffen, wenn man sich die Arbeiten etwas zeitlich einteilt.

Außerdem haben Studierende dieses Faches die Möglichkeit eine Zusatzqualifikation im Bereich HR zu machen, dessen Anforderungen bereits in den Studieninhalten stecken. Beispielsweise gehörten die Klausuren sowie eine Präsentation dazu. Aber auch diese Anforderungen sind sehr gut zu bewältigen.

Für eine Masterbewerbung noch relevant: Es muss einem bewusst sein, dass die meisten Studiengänge einen sehr hohen internationalen Anteil haben. Dies finde ich primär sehr spannend, erleichtert das Studieren aber nicht unbedingt, da man in einer sehr heterogenen Gruppe arbeitet/ studiert. Allerdings bietet das auch viel Lernpotential.

Ansonsten war ich auch von der allgemeinen Betreuung der Uni bzw. Business School beeindruckt. Sowohl am SHIP (Student Help Desk) oder im SHU card office (Studentenausweis etc.) oder im international office wird man mit großer Sicherheit Antworten auf fast alle Fragen erhalten.

Die Bibliotheksausstattung und der Service vor Ort würde ich ebenfalls mit gut bis sehr gut bewerten, vor allem die Öffnungszeiten (unter der Woche durchgehend) bieten die Möglichkeit auch zu später Stunde noch in Ruhe arbeiten zu können.

Das Leben neben dem Studieren kann man sich durch sehr viele Möglichkeiten versüßen. Die Uni bietet auch hier eine Vielzahl von Events in den unterschiedlichsten Bereichen an: Sport & Fitness, Kultur, Partys, Trips oder auch Treffen mit Leuten oder Familien aus Sheffield. Aber nicht nur über die Uni, sondern auch das „Sheffield Life“ hatte mehr zu bieten als ich gedacht hatte. Viele Pubs, Bars und Restaurants sowie Einkaufsmöglichkeiten und Kulturangebote bieten alles was eine Unistadt braucht, englische Preise inbegriffen

Nach dem 2. Semester vor Ort, folgt normalerweise direkt die Masterarbeit (dissertation). Ich unterbrach jedoch mein Studium für ein Praktikum in Deutschland, da ich in diesem Unternehmen im Anschluss daran meine Masterarbeit schreiben konnte. Prinzipiell war es in meinem Fach gefordert, die Arbeit im Zusammenhang mit einem Unternehmen zu schreiben. Aber auch hier gibt es von Fach zu Fach Unterschiede. Es stellte sich als recht unkompliziert heraus, mein Studium zu unterbrechen ohne dass dafür noch mal Gebühren anfielen.

Betreuung Masterarbeit

Nach Beendigung meines Praktikums folgte eine intensive Zeit der Abschlussarbeit, aber auch hier war die Betreuung meiner Supervisorin erstklassig. Mail-Kontakt und regelmäßige Telefonate ermöglichten mir immer wieder Feedback von ihr zu erhalten und durch zwei Kurz-Aufenthalte in Sheffield konnten wir uns auch persönlich treffen. Auch hier war ich von dem Engagement und Interesse der Dozenten begeistert.

Nun stehe ich kurz vor der Abgabe meiner Arbeit und kann rückblickend nur sagen, dass ich die Entscheidung nach Sheffield zu gehen nie bereut habe und dieser Auslandsaufenthalt mein Leben sehr bereichert hat und ich eine Vielzahl wertvoller Erfahrungen gemacht habe.