8 Dez
Erfahrungsbericht von Annegret S.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 12/2010 bis 04/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1 Vorbereitung des Aufenthaltes

1.2 Sprache und Kulturelles
Thailands Kultur und Sprache sind für Europäer mitunter recht schwer zu verstehen. Scheinbar alle Thailänder verehren ihren König mit größter Leidenschaft und viele sind streng gläubige Buddhisten. Beides wird einem jeden Tag auf´s Neue bewusst gemacht, da – gerade in der Innenstadt Bangkoks – in allen öffentlichen Orten überlebensgroße Bilder des Monarchen und/oder seiner Familie aufgestellt sind und jedes einzelne Taxi von Mönchen gesegnet wurde bzw. irgendwo in Fahrernähe eine Buddha-Schutzfigur auf das Amaturenbrett geklebt wurde. Über beide Dinge sollte man niemals Witze machen!
Sich auf diese Kultur vorzubereiten, ist meiner Meinung nach kaum möglich. Sehr wichtig ist es, offen und flexibel zu sein und sich nicht durch scheinbar unhöfliche Thais einschüchtern oder verärgern zu lassen. Teilweise liegt der Unhöflichkeit einfach nur ein kulturelles Missverständnis zugrunde.
Betreffend der Sprache wird kaum jemand mehr als ein paar Sätze und Worte während seines Aufenthaltes lernen können – außer er belegt einen Sprachkurs. Asiatische Sprachen und so auch das Thailändische bedürfen einer Vielzahl von unterschiedlichen Betonungen, die für deutsche Ohren mitunter überhaupt nicht voneinander unterscheidbar sind. Dennoch sind viele Thais sehr gern bereit, während einer Taxifahrt oder im Restaurant zu versuchen, den unwissenden Farrang etwas beizubringen.
Zur Vorbereitung eignen sich natürlich diverse Reiseführer, wenn auch sie meist für den Durchschnittstouristen verfasst wurden. Zu empfehlen ist eindeutig der Lonely Planet, die Bibel jedes Trekkers und Reisenden. Weiterhin gibt es viele Bücher, die einem die thailändische Lebensweise in Geschichten verpackt näher bringen. Einen Autor habe ich durch den Tipp eines Freundes dabei als besonders gut empfunden: John Burdett mit seinen Büchern Bangkok Eight und Bangkok Tattoo (nicht für Dünnhäutige geeignet).

1.3 Politik

Kurz vor meinem Aufenthalt in Thailand kam es zu heftigen politischen Unruhen in Bangkok aufgrund der Wahlen. Rot- und Gelbhemden bekriegten sich und es kam zu teils gewaltsamen Ausschreitungen.
Außerdem kommt es gerade im äußersten Süden des Landes immer wieder zu Anschlägen und Kämpfen, da dort, vor allem in der Nähe von Hat Yai, vermehrt muslimische Bürger leben. Viele Reiseveranstalter warnen vor Reisen zu den Grenzen Malaysias.
Wichtig empfinde ich es hierbei, sich dessen bewusst zu sein, dass man sich nicht mehr im wohl organisierten Deutschland befindet. Hat man diese Tatsache verinnerlicht, besteht jedoch kaum mehr Gefahr als während einer Demo zum Transport nach Gorleben. Ich selbst bin mit Freunden während eines Ausflugs teils direkt durch Demonstrationen der Rothemden gelaufen und fühlte mich nicht in Gefahr.

1.4 Behördengänge

Als deutscher Staatsbürger benötigt man für ein Auslandssemester in Thailand ein Visum. Dieses wird nur erteilt, soweit man einen Pass besitzt, der noch mindestens ein halbes Jahr nach Einreise gültig ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Visumserteilung. Ein Ganzjahresvisum (Multiple.Entry) ist kostenintensiver, kann aber während des Aufenthaltes von großem Vorteil sein. Ist es eh geplant, während des Asienaufenthaltes eventuell noch mal in das nah gelegene Malaysia oder nach Laos, Kambodscha etc. zu reisen, so verlängert sich diese Art von Visum automatisch, solange man innerhalb der ersten 90 Tage aus Thailand aus- und wieder einreist, um entweder 30 oder 90 weitere Tage. Reist man nicht aus, wird ein weiterer Behördengang in Bangkok nötig, um sein Visum kostenpflichtig (ca. 50 €) verlängern zu lassen. Dies ist mit viel Aufwand, Bürokratie und nicht zuletzt auch der Willkühr der Beamten verbunden.
In München, Stuttgart, Berlin und anderen deutschen Städten befinden sich thailändische Konsulate oder Zweigstellen. An jedem dieser Standorte kann man sein Visum beantragen. Am einfachsten geschieht dies per Einschreiben. Auf jeden Fall sollte man hier darauf achten, dass sich die Zeitspanne bis zur Ausstellung etwas in die Länge ziehen kann (2-4 Wochen). Daher ist es wichtig, Visa rechtzeitig zu beantragen.
Über sämtliche benötigten Unterlagen informiert College Contact kompetent und schnell. Hier gibt es auch jederzeit Infos zur Beantragung von Visa, medizinischen Zeugnissen, der Anmeldung an der Hochschule, etc..

1.5 Abstimmung mit der deutschen Hochschule

Die Abstimmung mit der Hochschule erfolgt vorrangig über den Studiengangsleiter. Je nachdem, wie viele Studenten an dieselbe Hochschule gehen werden, empfiehlt es sich, eine Ansprechperson zu wählen, die dann mit dem Studiengangsleiter bzw. dem International Office interagiert.
Es gibt keine Regelung, welche Kurse der ausländischen Hochschule an der DHBW anerkannt werden. Diese Entscheidung liegt allein beim Studiengangsleiter und kann dazu führen, dass eventuell sämtliche verpassten Klausuren im darauffolgenden Semester wiederholt werden müssen.
Zum Ende des Auslandssemesters wird ein Erfahrungsbericht erwartet, der dann an das International Office gereicht wird.
Zu beachten ist außerdem, dass durch eventuell anfallende Studiengebühren im Ausland diejenigen, die sich für ein Semester in Bangkok oder anderswo entscheiden, von der Studiengebühr (nicht dem Verwaltungs- und Studentenwerksbeitrag!) an der DHBW befreit werden.

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Die Ramkhamhaeng University ist eine der drei angesehendsten Hochschulen in Bangkok. Der Campus befindet sich parallel zur Ramkhamhaeng Road und ist riesig. Es dauert eine Weile, bis sich ein Neuankömmling hier zurechtfindet, zumal die wenigsten Studenten und Professoren – wie auch der Rest der thailändischen Bevölkerung – Englisch sprechen. Im Office des Institute of International Studies (IIS) im 7. OG des IIS Gebäudes erhält man eine Karte, die einem den Weg weist.
Das IIS Gebäude befindet sich – von der Innenstadtseite aus gesehen – recht weit zurück gesetzt auf dem Campus. Von hier aus erreicht man die Cafeteria schnell, in deren Ständen alles Mögliche an ausschließlich thailändischen Essen für umgerechnet 20 ct bis 1 € verkauft wird. Zu empfehlen sind die Fruit Shakes.


3 Aufenthalt in Thailand

3.1 Unterkunft

Rund um das Gelände der Uni finden sich in den Nebenstraßen der Ramkhamhaeng Road (Sois) haufenweise Condominia, die von spartanisch und günstig (ca. 130€) bis nagelneu und luxuriös (ca. 300€) reichen. Beispielsweise gibt es recht viele in der Soi 22, von der aus man zwischen 20 und 30 Minuten zum IIS Gebäude läuft. Auch in der 24 und 53 befinden sich solche Wohnhäuser, die mitunter Fitnessräume und Pools zur Verfügung stellen.
Im SWD Court, 99 Ramkhamhaeng Soi 22, gibt es ein englischsprachiges Management und Appartements mit Balkon und Wanne, allerdings keiner Küche.

3.2 Transport

Von der Ramkhamhaeng in das Stadtzentrum gibt es mehrere Möglichkeiten des Transports. Früh morgens und nachts ist es kein Problem, mit einem der tausenden von Taxis zu fahren. Einfach an die Straße stellen und den linken Arm heben, sobald sich ein Taxis mit rotem Licht im rechten unteren Eck der Windschutzscheibe nähert. Dies bedeutet, dass es frei ist. Viele Taxifahrer sprechen ausschließlich Thai. Daher ist es sinnvoll, sich die thailändischen Namen von Orten einzuprägen, wie beispielsweise den des Hauptbahnhofes (Ekkamai) etc. Bis in das Stadtzentrum sollte man nicht mehr als 150-200 THB zahlen. Das sind umgerechnet ca. 3,50 – 5 €. Es ist darauf zu achten, dass der Taxifahrer das Taximeter anschaltet, denn ansonsten verlangen viele immens hohe Preise. Nachts gibt es allerdings kaum jemanden, der das Meter anschaltet, da hier viel zu viel los ist, um mit dem Meter etwas zu verdienen. Das ist durchaus verständlich, denn viele Taxifahrer mieten ihre Fahrzeuge lediglich und müssen von den Einnahmen sowohl Miete, als auch Benzin abzahlen und ihre Familie zusätzlich versorgen. Daher ist es immer wichtig, zu verhandeln und nicht auf den erstbesten Preis zu hören. Man bekommt schnell ein Gefühl für Entfernungen und Preise.
Während der Rush Hour empfiehlt es sich, stadteinwärts ein Wassertaxi (Khlong Boat) zu nehmen. Dieses kostet – je nach Destination – entweder 11 oder 17 THB und hält an allen wichtigen Punkten der Innenstadt. Am Ende der Soi 53 und der Soi 23 gibt es je einen Pier. Zu den Einkaufszentren der Innenstadt benötigt man auf diesem Wege ca. 40 Minuten, was deutlich schneller ist, als mit einem Taxi im Stau zu stehen.
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, sich auf kurzen Strecken von einem Motorradtaxi transportieren zu lassen. Diese sind ein wenig teurer als normale Taxen, kommen aber schneller voran. Jedoch sollte man keine Angst davor haben, sich mit einem fremden Motorradfahrer an Bussen und PKW vorbeizuschlängeln.
Auf der Ramkhamhaeng fahren zudem einige Buslinien. Hat man Glück, findet man im Internet heraus, wohin welche Linie fährt. Eine Busfahrt mit der Linie 60 vom letzten Tor des Campus bis zur Soi 22 kostet 7 THB. Gelegentlich fahren Busse mit Aircondition. Diese sind dann teurer.
Zu Bangkok gehören Tuktuks (dreirädrige Motorräder) wie Black Cabs zu London. Sie sind allgegenwärtig. Außer auf kurzen Strecken und mit viel Verhandlungsgeschick sollte man jedoch auf diese Transportmittel verzichten, soweit man Geld sparen möchte.
Zum Flughafen und in entferntere Abschnitte der Stadt fährt ein Skytrain.

3.3 Unterhaltung

In Bangkok gibt es von kulturellen Stätten bis hin zur Partymeile alles, was das Herz begehrt.
Shopping ist in den scheinbar hunderten von Malls überall möglich. Die wohl bekanntesten sind der Siam Paragon (exklusiv) und das Central Worl (preislich normal) am Siam Square und das MBK (günstig, Fakekleidung). Auf der Ramkhamhaeng sind allein in Uninähe drei verschiedene Malls samt Bowlingcentern, Kinos und Schwimmbädern und ganz in der Nähe befindet sich die gößere Bang Kapi Mall. Außerdem zu empfehlen ist das tägliche „Nachtleben“ auf der Ramkhamhaeng Road. Dort stehen Stände, die Schuhe, Kleidung, Essen, Tiere und und und zu günstigen Preisen verkaufen.
In den Kinos sind amerikanische und britische Filme in Originalsprache mit thai Untertiteln zu sehen.
Bangkok hat viele sehenswerte Tempel. In jedem Reiseführer stehen Namen und Adressen. Man sollte gerade im Gebiet rund um den Königspalast und die Tempel darauf achten, dass man seine Hände nah am Körper trägt und nicht auf alles hört, das einem auf der Straße gesagt wird. Einige Straßenverkäufer versuchen einem Gegenstände zu verkaufen, indem sie es der jeweiligen Person in die Hand drücken. Andere bieten Transporte zum nächsten Tempel an, weil der, vor dem man steht, angeblich geschlossen sei. Grundregel ist hier, sich auf sein Bauchgefühl und den gesunden Menschenverstand zu verlassen.
Bangkok ist die Partystadt in Asien. Wer keine leichtbekleideten Mädels oder Ping-Pong-Shows auf der Soi Cowboy oder in Pat Pong betrachten möchte, ist beispielsweise auf der RCA gut aufgehoben. Hier gibt es Diskotheken, die für jeden Musikgeschmack etwas bieten. In der Sukhumvit Soi 11 finden sich außerdem mehrere Restaurants, Bars und zwei Clubs. In beiden Locations tummeln sich sowohl Thais als auch Ausländer. Mehr Touristen trifft man auf der legendären Khao San Road, auch in Nähe der Innenstadt.
Wer vom Nachtleben erst einmal genug hat, kann mit dem Skytrain (40 THB) zum Chatuchak Weekend Market aufbrechen, um dort Merkwürdigkeiten zu verköstigen, Souveniers und Bekleidung zu shoppen oder einfach nur über den riesigen Platz zu schlendern.


4 Nützliche Infos

http://www.thaiembassy.de/
www.ru.ac.th/english/
http://www.lonelyplanet.com/thailand
http://www.thailandtourismus.de/