20 Jan
Erfahrungsbericht von Anja E.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Vorbereitung des Aufenthaltes

Zuerst einmal habe ich nach Unis recherchiert, die in meinem Wunschland (USA bzw. Kalifornien) lagen. Kriterien waren u.a., dass die Studienzeit in Quarter also Trimester aufgeteilt sein musste und praxisorientiert war (da mein Studium an die Praxis- und Theoriezeiten der DHBW gekoppelt ist). Aber nicht nur deshalb habe ich die CSUEB gewählt, sondern auch, da sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bot und gute Bewertungen für ihre Bachelor-Studiengänge erhielt.
Mein Tipp: sich so früh wie möglich informieren, um keine Anmeldefrist zu verpassen und alle Erledigungen ohne Stress bewältigen zu können!
Auch die Bewerbung für ein eventuelles Stipendium muss zeitig erstellt werden, da die Fristen oft schon sehr früh sind.
Mit Hilfe von College Contact (www.college-contact.com) musste ich nicht alle Formulare selbst recherchieren, sondern erhielt alle benötigten Formblätter bzw. eine Auflistung aller Unterlagen, die sonst noch nötig waren (Visum, Krankenversicherungsbescheinung, Transkript). Diese wurden dann auch wieder über College Contact zurück gesendet, was eine schnellere und problemlosere Prozedur ermöglicht, als wenn man selbst alles mit der Uni klärt. Wichtig ist außerdem, sich vorab zu vergewissern, ob an der Uni auch Kurse angeboten werden, die man sich in Deutschland wieder anrechnen lassen kann.
Nachdem ich dann u.a. Flugtickets, Visum, alle Unterlagen, die Zulassung, Reisepass, Versicherungen, Unterkunft etc. hatte, konnte die Reise losgehen.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Alle Kurse fanden auf dem Campus auf den Hayward Hills statt. Von dort aus kann man bei guten Wetter die gesamte East Bay Area mit Blick nach Oakland bis nach San Francisco überblicken. Die Universität verfügt über einige Wissenschaftsgebäude, eine gute Bibliothek, ein Health Center, ein Helpdesk und zahlreiche Sportanlagen. Die CSUEB befindet sich im Zentrum einer guten Hochschullandschaft (Stanford und Berkeley) und mitten in Kalifornien, von wo aus viele schöne Orte zu erreichen sind (San Fran, Las Vegas, San Diego, Seattle, Lake Tahoe, Yosemite, um nur wenige zu nennen). Durch das American Language Programm (ALP), dessen Mitarbeiter vor Ort für uns Visiting Students zuständig waren, wurde eine Einführungswoche organisiert, in welcher wir mit den Räumlichkeiten und organisatorischen Gegebenheiten vertraut gemacht wurden.

Da ich als DH-Studentin in Deutschland nicht gewohnt war, meine Kurse selbst wählen zu können, Inhalte abzugleichen und mich selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt im Internet einzuschreiben, war der Tag der endgültigen Einschreibung nach einer „Schnupperwoche“ eine Qual. Leider können sich ausländische Studenten erst nach den US-Amerikanern in Kurse immatrikulieren. Viele Kurse waren daher bereits in ihren Kapazitäten ausgelastet und so musste ich teilweise selbst noch einmal zu den Professoren gehen und um die Teilnahme dem Kurs bitten, was auch sehr lohnenswert war. Letztendendes war ich in allen 3 von mir zuvor ausgewählten Kurse immatrikuliert. Als Tipp empfehle ich, sich nicht zu scheuen, sich auf Wartelisten zu setzen. Selbst bei Teilnehmerplatz 10 auf der Warteliste hat man sehr realistische Chancen doch noch in den Kurs zu „rutschen“. Wichtig ist, sich rechtzeitig wieder auszuschreiben, damit keine zusätzlichen Gebühren entstehen. Kostenlos konnte jeder Austauschstudent einen Sportkurs belegen, was dankend von fast allen angenommen wurde (ohne Kredits und Benotung).

Nach erfolgreichem Einschreiben hatte ich dann Zugang zu dem Unisystem, das sog. Blackboard, einer Plattform auf welcher man Zugang zu allen Skripten und Dokumenten zu den gewählten Kursen hat sowie einen persönlichen E-Mail-Zugang der Universität.

Nach anfänglichen kleinen Hemmungen konnte ich dann schnell den Vorlesungen inhaltlich und sprachlich gut folgen. Das Niveau war sehr weder zu leicht noch zu schwierig. Besonders gut gefallen haben mir die relativ kleinen Klassen (je nach Vorlesung 30-150 Studenten), die praxisnahe Lehrweise sowie das Engagement der meisten Professoren. Jederzeit konnte ich Professoren per E-Mail kontaktieren oder in den Office-Hours persönlich sprechen. Die Gruppe der Studierenden ist sehr heterogen, vom Alter, der Praxiserfahrung als auch dem kulturellen Hintergrund.
Der Arbeitsaufwand war im Vergleich zum Studium an der Heimatuni recht hoch, da in jedem Kurs mindestens ein bzw. zwei Midterm und ein Final geschrieben, wöchentliche Hausaufgaben, Projekte und Assigments verlangt wurden. Vorteile waren dabei jedoch, dass man mehrere Möglichkeiten hatte, um gute Noten zu erhalten.
Leider verlangt jeder Professor die Verwendung von bestimmter Begleitliteratur, die meist sehr teuer ausfiel (ca. 200 Dollar). Mein Tipp wäre, auf ältere Editionen aus dem Internet zurückzugreifen. Diese sind zwar meist schwer zuverkaufen, allerdings erhält man dort nach etwas Recherche vergleichsweise günstige Exemplare ( z.B. 40 Dollar).


3.Aufenthalt im Gastland

Als Unterkunft habe ich nicht, wie viele andere, das internationale Studentenwohnheim (On Campus) gewählt, sondern habe ein Appartment mit 2 anderen deutschen Mädchen Downtown (Off Campus) gemietet. Vorteil war, dass man deutlich geringere Mietkosten als im I-House zu zahlen hatte, zudem konnte ich deutschen Besuch empfangen, was im I-House problematisch ist und mich selbst versorgen (kochen).
Was etwas bedauerlich war, dass die Buslinie, welche zur Universität hoch fuhr nicht an unserer Wohnung lag, so dass wir jeden Tag zu Fuß auf den Campus liefen, zum Amusement der „Lauffaulen Kalifornier“ ;).
Als Tipp kann ich im nachhinein empfehlen, sich mit ein paar Visiting Students einen alten Pkw zu kaufen, dies hätte einiges an Busfahren, Taxi fahren und Einkäufe rumschleppen erspart. Zudem sind die Benzinpreise sehr günstig.
Die Lebenshaltungskosten (vor allem Lebensmittel) waren um einiges teurer als in Deutschland.
Jedoch ist das Studieren an der CSUEB in Relation zu anderen Universitäten Kaliforniens bedeutend günstiger (z. B. hinsichtlich Studiengebühren).
Hayward ist an das BART-System angeschlossen (öffentlicher Nahverkehr).So erreicht man in ca. 45 Minuten das schöne San Francisco.
Als Student der CSUEB kann man die Buslinie 92 gebührenfrei benutzen.


4. Teilnahme an Tagungen, Workshops, etc.

Neben der Einführungswoche organisiert das ALP Office wöchentlich (meist Samstags) so genannte Fun trips (kostenfrei!), an welchen ich empfehlen kann teilzunehmen. So ging es am ersten Samstag nach San Fran, danach nach Napa Valley zur Weinprobe oder nach Sacramento zur Besichtigung des Sitzes des Gouverneurs. So lernt man die nahe Umgebung kostengünstig kennen, erhält Anregungen zu selbstorganisierten Trips und kommt in Kontakt zu anderen Visiting Students.


5.Praktische Tipps

  • Anschaffung eines Wörterbuchs mit Vokabular Wirtschaft (Translater durften in den Klausuren nicht genutzt werden)
  • Ansprechpartner kennen und Kontaktdaten stets parat haben (Geldinstitute,
  • Krankenversicherung etc.)
  • Reiseführer für den Westen USA
  • Geld mit Kreditkarte abheben, vorher Konto bei z.B. DKB eröffnen (erheben keine Entgelte auf Abhebungen)
  • Auto kaufen
  • Mietwagen sind über deutsche Websiten wesentlich preisgünstiger zu beziehen (z.B. Sunny cars)
  • Mietwagen sind am Oakland Airport oder direkt in San Francisco günstiger

6. Persönliche Wertung des Aufenthaltes

Auch wenn die Vorbereitungen und Verpflichtungen vor und nach dem Auslandssemster teilweise stressig sein können, kann ich jedem nur empfehlen, den Schritt zu wagen und ein paar Monate „Abroad“ zu leben und zu studieren, es lohnt sich!
Gerade in den USA hat man es als deutscher Neuankömmling leicht Kontakte zu knüpfen und viele helfende und beratende Hände zu finden, denn das stimmt-die US-Amerikaner sind offen und hilfsbereit!
Kalifornien ist ein herrlicher Staat um zu reisen und zu leben, lasst euch den vielfältigen und facettenreichen Bay Staat nicht entgehen! Neben dem Studieren habe ich nicht nur San Francisco unsicher gemacht, leicht zu erreichen ist auch: Las Vegas, Grand Canyon, Seattle, Lake Tahoe, Santa Barbara, Santa Cruiz, San Diego, Tijuana (Mexiko), Hawaii(!), Muir Woods National Park, Yosemite National Park, Los Angeles und und und…!
Vielen Dank an College Contact, die Landesstiftung Baden-Württemberg und meinen Arbeitgeber, die mich alle tatkräftig bei meinem Abenteuer unterstützt haben!