11 Mai
Erfahrungsbericht von Anika Z.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 01/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung
Die Bewerbung an der Ramkhamhaeng University ist dank der Unterstützung durch College Contact unkompliziert und wenn man alle Unterlagen zusammen hat auch recht schnell erledigt.
Das Studentenvisum kann man schriftlich bei einem der in Deutschland ansässigen Thailändischen Konsulate (es ist egal bei welchem) beantragen. Ich habe mein Visum beim Konsulat in Stuttgart beantragt und bekam es schon nach drei Werktagen zugeschickt. Trotzdem sollte man für die Vorbereitung alles in allem genug Zeit – etwa für die Erstellung eines Reisepasses, dem Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, der Flugbuchung, Impfungen etc. – einplanen.
GANZ WICHTIG! College Contact verschickt ein Infoblatt zum Non-Immigrant 90 Tages Visum für 55 €. Dieses berechtigt lediglich zu EINER EINZIGEN EINREISE. Da die meisten Studenten jedoch während ihres Aufenthaltes das Land verlassen möchten empfiehlt es sich das Non-Immigrant Visum (Multiple Entry) für 130 € zu beantragen. Das Visum kann dann vor Ort verlängert werden und ihr könnt das Land so oft verlassen wie ihr möchtet. In unserem Fall war es leider so, dass wir nach Singapur ausgereist sind, unser Studentenvisum somit verfallen ist und wir am Ende einen Haufen Ärger mit den Behörden hatten – außerdem Kosten, die eine ursprüngliche Investition von 130 € weit überschritten haben.

Vermerk von College Contact: Erfahrungsgemäß wird das Non-Immigrant Visum an den meisten Konsulaten problemlos ausgestellt. Das gilt allerdings nicht immer für das Multiple Entry Visum. Sollte ein Konsulat das Multiple Entry Visum nicht ausstellen wollen, könnt ihr euch gerne an uns wenden.

Ankunft
Nach unserer Ankunft wohnten wir erstmal 3 Tage in einem Hotel, dass wir von Deutschland aus gebucht hatten (Metro Point Bangkok, in der Nähe der Uni). Da wir zu viert angereist sind und auch zu viert wohnen wollten, gestaltete sich die Wohnungssuche recht kompliziert. Glücklicherweise haben wir aber dann doch noch ein Appartment für ca. 1000 € (250 €/Person) gefunden. Wir mussten die Erfahrung machen, dass es in Bangkok auch nicht anders ist wie hier in Deutschland. Wer eine anständige Wohnung möchte, bezahlt auch einen anständigen Preis. Es gibt natürlich auch Appartments für weniger Geld, diese bieten allerdings oftmals wenig komfort und haben selten eine Küche. Unserer Unterkunft hieß Kantary House und wurde auch gerne von Professoren bewohnt. Da es dort einen speziellen Studententarif gibt, war die Wohnung bezahlbar. Es gibt dort einen Fitnessraum, einen Pool und Zimmerservice außerdem wurde die Wohnung einmal die Woche gereinigt. Handtücher und Bettwäsche inklusive. Vor allem hatten wir eine eigene Küche und auch eine Waschmaschine, was die meißten anderen Unterkünfte bzw. Wohnheime nicht zu bieten haben. Von unserer Unterkunft aus war die Universität in 10 min mit dem Bus zu erreichen. Es gibt in Bangkok keine festen Fahrpläne. Einfach an die Straße stellen und einsteigen.

Universität
Die Ramkhamhaeng Universität ist alles andere als schön und modern. Der Campus und die Gebäude sind ziemlich heruntergekommen. Auf den Grünflächen liegt überall Müll und tote Ratten, streunende Hunde und Kakerlaken sind dort auch an der Tagesordnung. Die Mensa gleicht eher einer Halle. Ringsherum befinden sich verschiedene Stände an denen verschiedenste Reisgerichte zubereitet werden. Für ca. 1 € kann man dort aber wirklich gut Essen. Außerdem werden auch Softdrinks, frisches Obst und sogar Eis angeboten.
Die Vorlesungssäle der Universität sind leider so überklimatisiert, dass man eine Jacke mitnehmen sollte um sich nicht zu erkälten. Da der Unterricht eigentlich ausschließlich von Gastprofessoren aus UK, Australien, USA etc. bestritten wird ist dieser meißt interessant und abwechslungsreich. Das International Office scheint auf den ersten Blick das reinste Chaos zu sein. Die Angestellten dort sind jedoch alle sehr sehr nett und hilfsbereit und letztendlich hat die Abwicklung bzw. das Zuschicken des Zeugnisses nach Abschluss des Auslandssemesters wirklich reibungslos und schnell funktioniert.

Freizeit
Hat man sich erstmal mit dem Taxi in die Stadt vorgekämpft ( ca. 1 h Stunde im Stau sollte man schon einplanen), hat man jede Menge Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Riesige Shoppingmalls mit Kino, Bowlingbahn etc. bieten jede Menge Möglichkeiten zur Abwechslung. Außerdem gibt es unzählige Märkte mit Kleidung, Schmuck etc. Natürlich alles zu günstigen Preisen.
Für die Abendgestaltung empfiehlt sich ein Besuch auf einer der Skybars (REDSky oder die aus Hangover 2 bekannte Scirocco Bar). Die Aussicht ist einfach toll. Außerdem findet einmal im Monat der sog. Club Crawl statt. Man bezahlt einmal Eintritt und zieht dann weiter durch drei Clubs (Beginn im Bedsupperclub. Auf der Homepage findet ihr Informationen) Hier nehmen immer viele Studenten der Ramkhamhaeng teil und man lernt auch viele neue Leute kennen.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall mit dem Taxi in die Stadt zu fahren. Für ca. 2 – 3 € kommt man genau dort hin wo man möchte und es ist klimatisiert. Eher weniger zu empfehlen ist eine Fahrt auf dem Klong (Fluss der von der Uni aus zu Fuß zu erreichen ist). Der Fluss besteht zu einem Großteil aus Fäkalien, die auch schon mal ins Boot spritzen können. Außerdem ist es unglaublich laut und eng auf dem Boot. Der Vorteil ist jedoch der günstige Preis (ca. 50 Cent) und die Möglichkeit der niemals endenden Rushhour zu entgehen (Fahrt mit dem Boot ca. 45Min).

Fazit
Bangkok und Thailand sind absolut verrückt und die Hitze ist oft unerträglich. Trotzdem möchte ich diese Erfahrung nicht missen. Kaum ein anderes Land bietet einem die Möglichkeit so günstig zu reisen und zu leben. Bevor man die Reise nach Bangkok/Thailand antritt sollte man sich jedoch im Klaren darüber sein, dass man auch viel Elend und Armut, sowie Müll und Dreck sehen wird. Andererseits begnet man natürlich aber auch unglaublichem Luxus (Skybars, Shoppingmalls etc.).
Die Erfahrung an der Uni würde ich trotz der baulichen Gegebenheiten positiv bewerten. Man gewöhnt sich recht schnell an das vorherrschende Chaos und lernt dort viele interessante Menschen kennen.