5 Sep
Erfahrungsbericht von Anika H.

California State University San Bernardino

Stadt: San Bernardino
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Marketing , Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Erfahrungsbericht California State University San Bernardino
Im Rahmen dieses Erfahrungsberichtes möchte ich allen Studieninteressierten einen Überblick über die Möglichkeiten an der Cal State in San Bernardino geben und hoffe, Eure Entscheidung, wo ihr die beste Zeit Eures Lebens verbringen werdet, vereinfacht sich dadurch.
In meinem dualen Studiengang ist es Pflicht, eines der späteren Semester im Ausland zu verbringen. Also hatte ich bereits genug Zeit, mich für oder gegen unterschiedliche Hochschulen im Ausland zu entscheiden und zu recherchieren. Meine Hochschule hat zwar selbst zahlreiche Partnerhochschulen all over the world, jedoch wollte ich bewusst an eine Nicht-Partnerhochschule, um nicht mein komplettes Auslandssemester mit deutschen Studenten zu verbringen. Durch Freunde und Bekannte erfuhr ich von College Contact. Die übersichtliche Homepage gab mir schnell einen Überblick, wie man am besten nach kostengünstigen Hochschulen in verschiedenen Ländern, passend zum Fachbereich schaut.
Für mich war schnell klar, dass ich in die USA möchte und am liebsten nach Kalifornien. Hier gibt es viele Unis, jedoch meistens auch leider ziemlich teuer. Aufgrund dessen entschied ich mich für ein Trimester, welches von der Cal State San Bernardino angeboten wurde. An dieser Hochschule hat mich außerdem gereizt, dass Sie ein sehr umfangreiches Kursangebot hatte und nicht ganz so bekannt war. Dank College Contact verliefen die Vorbereitungen ziemlich unkompliziert. Ich hatte ca. tausend Fragen, die alle per Mail oder Telefon immer superschnell beantwortet wurden. Nachdem ich die Bewerbung an College Contact geschickt hatte, wurde alles weitere für mich geregelt. Ich erhielt die Zusage der Uni, sowie weitere Anweisungen (Checkliste usw.) was bis wann zu tun ist. Das war natürlich alles mit ein wenig Lauferei und organisatorischem Geschick verbunden (Sämtliche Bankauskünfte holen, KFW-Kredit beantragen, Visum beantragen und abholen etc.), aber prinzipiell genügt die Vorbereitung 6 Monate vorher. Meinen Flug habe ich über STA Travel gebucht, hier gibt es meiner Erfahrung nach mit Abstand die günstigsten Flüge. Da ich noch nicht genau wusste, wann ich zurück fliege, habe ich zunächst One-way gebucht. Der Flug ging nach Los Angeles und dann mit dem Super-Shuttle nach San Bernardino. Dies kann man bequem vorab im Internet buchen (ca.80$), aber auch genauso gut vor Ort. Die blauen Busse stehen am Flughafen herum, so wie in Deutschland an jeder Ecke ein Taxi.
Ich habe mich für eine Unterkunft auf dem Campus entschieden, weil ich es für die günstigere, bzw. bequemere Variante hielt. Das kann ich im Nachhinein nicht wirklich weiterempfehlen. Die Unterkünfte sind verhältnismäßig viel zu teuer (ca. 750$/Monat) und waren in nicht berauschendem Zustand. Es gibt drei verschiedene Unterkunftsarten:

  • Arrowhead-Village: Vierer-Wohnung mit gemeinsamer Küche und Wohnzimmer, Badezimmer wird immer mit einer Person geteilt
  • University-Village: Vierer-Wohnung mit gemeinsamer Küche und Wohnzimmer, Badezimmer wird immer mit einer Person geteilt, etwas komfortabler wie Arrowhead aber auch noch teurer
  • Serrano-Village: Einzelnes Zimmer, gemeinsame Küche, Aufenthaltsraum sowie Badezimmer auf dem Flur. Enthält Meal-Plan (d.h. 600$ monatlich zahlen und dafür auf dem Campus essen).

Ich selbst habe im Arrowhead-Village gewohnt, zusammen mit drei Asiatinnen. Leider war die Küche meist derartig verschmutzt, dass man sie nur benutzen konnte, wenn man vorher alles gereinigt hat. Das Gleiche galt für das Badezimmer. Trotzdem bot die Unterkunft im Arrowhead-Village auch einige Vorteile, wie die direkte Nähe zu Vorlesungsgebäuden, Mensa und Pool. Dazu kommt die Tatsache, dass man einfach mehr in das Geschehen auf dem Campus integriert ist und sehr leicht Anschluss findet. Es gibt direkt gegenüber vom Campus aber preisgünstige Alternative (z.B. „Sunrise-Appartments“), wo einige Kommilitonen gewohnt haben. Als ich angereist bin, habe ich erfahren, dass es sich bei der Cal State San Bernardino um einen DRY CAMPUS handelt. Das bedeutet keine Drogen und keinen Alkohol. Es gibt auch einmal im Quarter eine unangekündigte Kontrolle der Appartments sowie gewisse Leute, die als Ansprechpartner der Unterkünfte dafür sorgen, dass diese Regeln eingehalten werden. Solange man nicht mehr als 3-mal erwischt wird, hat Alkoholkonsum aber keine Konsequenzen. Ansonsten war das Unigelände sehr gepflegt, modern und mit den 3 Pools und einem wunderschönen, modernen Fitness-Center wirklich ansprechend!
Nun zum Studieren…Ich hatte die Vorgabe, 4 Kurse zu belegen (statt wie die anderen nur 3). Die Kurse kann man sich selbst auswählen, natürlich in Abstimmung mit der Heimatuni. Ich habe vorab eine Wunschkursliste erstellt, aber die finale Kurswahl erst vor Ort vorgenommen. Das ist anfangs etwas mit Stress verbunden, da man zunächst alle „Wunschkurse“ besuchen muss (dafür muss man vorher rausfinden zu welchen Zeiten sie stattfinden). Dann muss man sich die Unterschrift des Professors einholen sowie die Unterschrift des International Office. Das war’s! Wenn man einen speziellen Kurs dringend braucht, kann man eigentlich auch davon ausgehen, dass man ihn besuchen darf. Einfach freundlich nachfragen und etwas beharrlich sein. Meine Kurse, die ich alle sehr weiterempfehlen kann, waren die Folgenden:

  • Advertising: Mr. Assuma
  • Management across Borders: Mr.Lawson
  • Business & Society: Mrs. Coates
  • International Marketing: Mr. Ryan

Alle Professoren waren stets hilfsbereit, interessiert und bemüht im Umgang mit den Studenten. Es herrschte eine entspannt-lockere und somit angenehme Atmosphäre. Zwar gab es immer einiges zu tun, bzw. viele Hausaufgaben, Take-Home-Exams etc. einzuhändigen, aber dafür bekam man auch meist ziemlich gute Noten. Sollte man mal Schwierigkeiten mit der Bewertung haben, bzw. anderer Meinung sein, sind die Professoren auch bereit, die Note nochmal zu überdenken. Ich hatte von Montag-Donnerstag jeweils 4 Stunden am Tag Uni (kein Kurs vor 14 Uhr) und freitags frei. Dafür musste ich meist den Sonntag in der Bibliothek verbringen, um alle Hausarbeiten fertig zu stellen. Grundsätzlich macht das Studium an der CSUSB sehr viel Spaß und ist viel lockerer als in Deutschland.
Neben den Vorlesungen blieb also noch ziemlich viel Freizeit, die wir sicherlich alle gut genutzt und genossen haben. San Bernardino selbst ist wahrscheinlich nicht „the best place to be“, aber immerhin bot die Umgebung rund um den Campus eigentlich alles Nötige an. Zum einen zahlreiche Fast-Food-Restaurants (gut zu Fuß erreichbar), aber auch Supermärkte waren mit dem Bus nicht weit entfernt. Auf dem Unigelände selbst ist ein sehr modernes, großes Fitness-Studio, welches neben zahlreichen interessanten Kursen auch viele Ausflüge zu günstigen Konditionen anbietet (Surf-Overnight, Schnorcheln, Shopping etc.). Hier eine kurze Übersicht der Dinge in San Bernardino, die man auf jeden Fall gesehen und gemacht haben sollte:

  • Brandon Iron (Club, Mittwochs College Night)
  • Ontario Mills (Shopping-Mall, ca. 20min. entfernt in Ontario)
  • Victoria Gardens (Einkaufsstraße)
  • Miyagi Sushi San Bernardino (All you can eat Sushi Restaurant)
  • Wandern in den Bergen hinter dem Unigelände (und Besichtigung der Sternwarte)
  • The Castaway Restaurant San Bernardino

Wenn man selbst kein Auto besitzt, kann man sich bei den nahegelegenen Autovermietungen zu meist günstigen Preisen eins ausleihen, oder man lernt einheimische Kommilitonen kennen, die ein Auto besitzen. Erfahrungsgemäß waren die besten und beliebtesten Autovermietungen folgende:

  • Enterprise Car (mit Abholservice)
  • Hertz (mit Abholserive)
  • Flughafen Ontario (verschiedene Anbieter, kein Abholervice)

Ansonsten bieten die umliegenden Städte viel Abwechslung und gute Freizeitmöglichkeiten an (z.B. Los Angeles, San Diego, Santa Monica oder Las Vegas).
Ein genauer Preis für das gesamte Auslandssemester lässt sich leider nicht so pauschal festlegen. Ich musste beispielswies noch einen vierten Kurs wählen (ca. 1000$ extra), was andere Studenten nicht müssen. Und natürlich hängt es immer davon ab, wo man wohnt, wie häufig man an den Wochenenden weg fährt und wie man sich ernährt (selber kochen vs. Essen gehen). Ich denke, man sollte zwischen 6000$ und 8000$ veranschlagen. Günstiger wird es auf jeden Fall nicht, aber wenn es sich im Rahmen hält, wird es auch nicht teurer.
Ich denke, die Cal State San Bernardino ist eine gute Wahl und wird Euch keinesfalls enttäuschen. Es ist jedoch letztendlich egal für welche der vielen Unis ihr euch entscheidet, denn das Auslandssemester wird sicherlich zu einer der besten Erfahrung Eures Lebens gehören.