31 Jul
Erfahrungsbericht von Andreas P.

University of Sunderland

Stadt: Sunderland
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Kunst und Design
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2014 bis 06/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der Prozess der Universitätswahl hat in meinem Fall relativ viel Zeit gekostet, da ich für mich das Optimum aus meinem Auslandssemester rausholen wollte. Die Uni meiner Wahl sollte sich durch gute Kurse auszeichnen und gleichzeitig auch bezahlbar bleiben – sowohl was Studiengebühren als auch Lebenshaltungskosten in der entsprechenden Stadt angeht. Nach ausgiebigen Recherchen stieß ich auf die Webseite von College Contact und war von der übersichtlichen Darstellung von Kosten und Kursen angetan. Nach Durchstöbern der vielen veröffentlichten Erfahrungsberichte und Abwägen aller Pro und Contra entschied ich mich für die University of Sunderland im Nordosten Großbritanniens.

Von da an ging alles seinen relativ problemlosen, bürokratischen Weg…

Nach informativen Telefongesprächen mit einer Mitarbeiterin von College Contact wusste ich genau, was zu tun war und konnte die Bewerbung fertigstellen. Dazu gehörte unter anderem die Auswahl von Modulen, ein Empfehlungsschreiben eines Professors, sowie ein persönliches Motivationsschreiben. Die Finanzierung des Auslandssemesters konnte ich durch den Antrag auf Auslandsbafög sicherstellen. Nach Durchsicht der Unterlagen durch College Contact ging die Bewerbung an die University of Sunderland…und wenige Wochen später flatterte die Zusage in das Postfach. Es war Zeit, den Flug zu buchen und eine Unterkunft in Sunderland zu suchen…

Eine der einfachsten und praktikabelsten Unterkunftsmöglichkeiten ist die Unterbringung in den Studentenwohnheimen der Hochschule. Internationale Studierende werden für gewöhnlich im Clanny House untergebracht. Clanny House besteht aus etwa 14 Blocks, in denen man in gemischten WGs zusammenwohnt. Die Größe der WGs variiert zwischen etwa 4 und 7 Bewohnern. Im Großen und Ganzen war ich mit der Unterkunft absolut zufrieden. Die Räume sind funktional und ordentlich eingerichtet. Außer mir wohnten eine Britin, ein Pole, eine Australierin und zwei Amerikaner in meiner WG. Für reichlich Diversität und interessante Gespräche war also gesorgt.

Wenn man zu den von der Universität vorgegeben Terminen in Sunderland ankommt, wird man auf jeden Fall von Mitarbeitern der Universität am Flughafen in Newcastle abgeholt. Zusammen mit anderen Neuankömmlingen wird man dann in Taxis gesetzt und unentgeltlich/auf Kosten der Universität bis zur Eingangstür des jeweiligen Wohnheims gebracht. Den Service sollte man auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Von den Mitarbeitern des Wohnheims erhält man dann das bedding package (sofern man es bei Buchung des Wohnheimzimmers mitbestellt hat) und wird zum gemieteten Zimmer gebracht. Dann steht einem ersten Kennenlernen der flatmates und dem Einrichten des Zimmers nichts mehr im Wege.

Die ersten beiden Tage an der Universität dienten in erster Linie dazu, sich einzuleben. Dafür waren von den Betreuern des Study Abroad Programms mehrere Veranstaltungen geplant worden. Zuerst wurden diverse Präsentationen gehalten, um Informationen zu der Stadt, der Universität, englischen Verhaltensformen, der students union (vergleichbar mit AStA), etc. zu vermitteln. Im Anschluss fand eine Stadtrallye statt. Nach einer Pause ging es dann zur Bowling Arena. Die perfekte Gelegenheit, um den Kontakt zu den anderen Studenten zu vertiefen. Die Study Abroad Truppe bestand aus geschätzt 40 Leuten. Etwa 70 % davon waren Amerikaner…außerdem gab es noch eine Dänin, ein paar Australier und außer mir noch 4 weitere Deutsche. Sehr schnell hatten wir uns auch über Facebook organisiert und haben danach sehr häufig zusammen in den WG’s, den Clubs und Bars tolle Partys gefeiert.

Am zweiten Tag hatte jeder Study Abroad Student das Treffen mit dem persönlichen academic advisor. Dort (und auch im Laufe der nächsten Woche) hatte ich dann nochmal die Gelegenheit, über meine gewählten Kurse zu sprechen und sie gegebenfalls zu ändern. Sehr hervorzuheben ist die Hilfsbereitschaft des Personals an der University of Sunderland! Egal was für Probleme
auftreten: es gibt in der Fakultät oder im Gateway (das Verwaltungsgebäude der Universität) wirklich viele Leute, die sich um die Bedürfnisse der Studenten kümmern.

Am ersten Samstag kam als letzte Einführungsveranstaltung noch ein Ausflug in die schöne Stadt York hinzu. York ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert! Auch davon abgesehen gibt es natürlich sehr viele interessante Reiseziele im Umland. Newcastle (nur 25km entfernt) hat in Sunderland einen tollen Ruf für ihre Shoppingmöglichkeiten und vor allem für ihre Partyszene am Wochenende. Ansonsten lohnt sich auch immer ein Trip mit der students union, die über deren Webseite oder Facebook angekündigt werden. So kann man gut und günstig z.B. Edinburgh, den Lake District, Liverpool, Stirling, etc. erkundigen.

Das Niveau meiner Module (Media Production Skills und Introduction to Film Studies) empfand ich als gut und angemessen. Aber laut den Aussagen anderer Kommilitonen kann dieses zwischen den Fakultäten durchaus ziemlich stark schwanken. Da sollte man sich eventuell nochmal gesondert schlau machen. Generell ist die Form der Prüfung eine andere. Meistens gibt es keine Klausuren, sondern nur zwei oder drei Essay pro Fach, die man zu verschiedenen Terminen während des Semesters abliefern muss. Dadurch bleibt einem der gesammelte Stress am Semesterende größtenteils erspart.

Zusammengenommen muss ich sagen, dass die Entscheidung für die University of Sunderland absolut richtig war! Ich konnte an der Universität vieles Neue lernen, mein Englisch im Umgang mit Briten und Amerikanern vertiefen und viele tolle Erfahrungen sammeln. Die schönen Strände dort und die einzigartige Natur des Nordostens (und generell Englands) habe ich lieben gelernt!