2 Sep
Erfahrungsbericht von Andreas B.

Sheffield Hallam University

Stadt: Sheffield
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Internationale BWL
Studientyp: Masterstudium
Zeitraum: 01/2012 bis 06/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Organisation & Planung

Die Organisation des Studiums durch College Contact lief wirklich super und unkompliziert. Als ich mich während meines Bachelorstudiums dazu entschlossen hatte, einen Master im Ausland zu absolvieren und dies gerne in England machen wollte, habe ich zu Beginn recherchiert, welche Universitäten in Frage kommen würden in Punkto Starttermin, Studieninhalte, Kosten, Ort etc. Dabei bin ich auf mehrere Universitäten gestoßen. Durch Freunde wurde ich daraufhin auf College Contact aufmerksam gemacht und habe gesehen, dass mein Favorit (Sheffield Hallam University – SHU) auch im Portfolio von College Contact war. So kam ich also zu College Contact und war sehr begeistert von der persönlichen Beratung und Betreuung. Nachdem ich alle Unterlagen zusammen hatte, wurde die Bewerbung über College Contact an die Universität geschickt und nach wenigen Tagen hatte ich schon die Zusage und konnte mich so auf die weitere Planung konzentrieren. Beworben hatte ich mich ca. 7 Monate vorher.

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Ankunft & erste Tage

Nach erfolgreicher Bewerbung hat man von der SHU eine wirklich gute Info-Broschüre erhalten, in der viel über die Uni, die Stadt und die Ankunft geschrieben wurde. So bietet die Uni z.B. einen Abholservice vom Manchester Airport an, für den man sich anmelden kann. D.h. man kann seinen Hinflug so buchen, dass man am Flughafen von Studenten abgeholt wird und nicht alleine seinen Weg nach Sheffield finden muss. Mit anderen internationalen Studenten wird man dann vom Flughafen im Bus zur Universität gebracht, wo ein Empfangskomitee einen erwartet, um weitere Infos zugeben und um dir ein Taxi zu deiner Unterkunft zu organisieren, welches die Uni sogar bezahlt.

Ich hatte mir von Deutschland aus für eine Woche ein Studentenwohnheim (Woodville Hall) organisiert, um mir dann vor Ort eine private Unterkunft zu suchen, da ich kein Fan von Wohnheimen bin. Hier muss ich auch sagen, dass das die richtige Entscheidung war, da viele Wohnheime sehr abgewohnt sind und dazu noch sehr teuer sind. Daher würde ich jedem empfehlen, erst einmal nach Sheffield zu kommen, um sich dann hier vor Ort seine entsprechende Unterkunft zu suchen – auch wenn es natürlich einfacher wäre, sich von Deutschland aus direkt einen Wohnheimplatz zu sichern. Vor Ort gibt es einen Accommodation Service sowie in den ersten Wochen eine organisierte House Hunting Week, bei der man sich diverse Unterkünfte angucken kann. Hier lernt man natürlich auch schon die ersten Mitstudenten kennen und kann erste Kontakte knüpfen. Darüber hinaus bietet die Uni in den ersten Wochen viele Aktivitäten an, um die Uni, Stadt und Umgebung kennenzulernen. Ich empfehle definitiv hier mitzumachen, da man so schon viele andere internationale Studenten kennenlernen kann. Es gibt natürlich auch die üblichen Facebook-Gruppen (einfach nach Sheffield Hallam University suchen), in denen man sich vorher schon ein paar nützliche Tipps holen kann.


Studium

Es gibt zwei Einstiegstermine für den Master: Januar und September. Da ich zum Januar begonnen habe, hat mein Studium insgesamt 15 Monate gedauert, was an einer Sommerpause von ca. 3-4 Monate liegt und das Studium dann erst im September weiter geht. In dieser Zeit kann man entweder an seiner Masterarbeit schreiben, ein Praktikum machen oder einfach nur chillen ;-) Ich hatte mich für ein Praktikum entschieden.

Mit dem Master bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Mein Masterkurs (International Business Management) war international sehr gemixt. Von vielen Chinesen, über Inder, Nigerianer, Taiwanesen, Thailänder, Malaysier und andere asiatische Studenten, gab es auch amerikanische und europäische Studenten – natürlich war auch der ein oder andere Deutsche dabei. Leider gab es keine britischen Studenten in meinem Kurs, was mich etwas enttäuscht hatte, da diese die Sprachentwicklung im Kurs vermutlich positiv beeinflusst hätten.

Die Organisation des Studiums lief auch top. Man bekommt seinen Stundenplan von der Uni organisiert, der sich aus Vorlesungen und kleinen Gruppenworkshops zusammensetzt. Bei den Gruppenworkshops muss ich jedoch leider bemängeln, dass die Qualität leider nicht immer die Beste war – dies lag an dem sehr bunten Mix aus internationalen Studenten, was somit „Fluch und Segen“ zugleich war.

In meinem Kurs gab es für jedes Fach mindestens eine benotete Gruppenpräsentation sowie eine umfangreiche Hausarbeit von ca. 3000 - 5000 Wörtern die meistens zum Ende Semesters abgegeben werden mussten. Gerade die Gruppenarbeiten haben mich zu Beginn auf eine Probe gestellt, da durch die kulturellen und fachlichen Diversitäten der Gruppenmitglieder ein gemeinschaftlicher Weg gefunden werden musste, um die Ergebnisse adäquat zu präsentieren. Die Hausarbeiten sind sehr interessant, da man in der Regel ein Thema seines Interesses bearbeiten kann. Wenn man früh genug anfängt, gibt’s auch keine Zeitprobleme. Für deutsche Studenten sollte es bei moderatem Einsatz möglich sein 60-69% in der Benotung zu erhalten, was umgerechnet einer deutschen Benotung von 1,7 bis 2,3 entspricht. Wenn man über 70% kommen möchte (1,0 bis 1,3) muss schon viel Zeit investiert werden, ist dann aber auch machbar. Gerade zu Beginn des Studiums gibt es viele weitere Services wie Englischkurs, Korrekturlesen von Hausarbeiten etc., sodass man schnell eine Weiterentwicklung in den Sprachkenntnissen feststellen kann.

Die Bibliothek ist wirklich sehr gut ausgestattet und vor kurzem erst renoviert und modernisiert worden. Unter der Woche hat sie 24 Stunden geöffnet, was gerade zu den Stoßzeiten, wenn alle Studenten Hausarbeiten schreiben müssen, sehr gut ist. Denn tagsüber kann es dort sehr voll und laut werden, daher empfehle ich die Silent-Area auf Floor 2 ;)

Als ein besonderes Highlight fand ich das „Consultancy Project“. Hier berät man eine britische Firma bezüglicher diverser Fragestellungen, die vorab vom Unternehmen festgelegt werden und muss die Ergebnisse am Ende des Semesters dem Kunden in einer Präsentation und einem Report vorstellen. Unsere Gruppe musste z.B. für eine britische Bierbrauerei die Internationalisierung nach Polen vorbereiten. Gibt natürlich schlechtere Firmen für die man beratend tätig werden kann ;)

Außerdem sollte man sich um Ausland-BAföG bemühen. Die Bedingungen hierfür sind andere als für’s Inland-BAföG und man sollte es definitiv früh genug beantragen und gucken ob man eine Finanzierung erhält.


Stadt und Freizeit

Als ich mich über Sheffield vor Anreise informiert, hatte Stand im Reiseführer: „Sheffield überzeugt nicht auf den ersten Blick“. Diese Aussage kann ich nur teilweise unterstützen. Je nachdem in welchem Stadtteil Sheffield’s man sich gerade aufhält, trifft dies vielleicht zu. Man muss natürlich bedenken, dass Sheffield mal eine Stahlstadt war mit dem dazugehörigen Flair. Aber die Innenstadt, die London Rd. mit sehr guten Restaurants oder die Ecclesall Rd. mit vielen Pubs überzeugt da schon eher. Es gibt einen zentralen Aldi für den kostenbewussten Deutschen sowie grenzt der Peak District an Sheffield an, wo man wunderbar klettern, wandern und Rad fahren kann. Die Stadt ist recht überschaubar und man kann sie gut erlaufen. Trotzdem gibt es Tram und Busse, die alle Stadtteile gut miteinander verbinden und abends wenn es Richtung Pub/Disco geht, hält man sich einfach ein traditionelles Cap am Straßenrand an. Abends kann man sich auch über gut betrunkene und leicht bekleidete Engländer(innen) erfreuen – und dass unabhängig davon ob es 20 oder -20 Grad sind. Der typische Engländer kennt kein Kälteempfinden ;)


Fazit

Ich kann meinen Master in Sheffield definitiv empfehlen. Es war eine schöne Zeit und das Studium hat mir bei meinem Jobeinstieg definitiv geholfen. Auch wenn die Arbeitsbelastung teilweise sehr hoch war und die Qualität nicht immer auf hohem Niveau lag, lernt man gerade im kulturellen und internationalem Bereich sehr viel dazu und schließt Freundschaften über die ganze Welt verteilt.