15 Feb
Erfahrungsbericht von Andrea S.

Charles University - Faculty of Medicine in Hradec Králové

Stadt: Hradec Králové
Land: Tschechien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Zahnmedizin
Studientyp: Sonstige Studiengänge
Zeitraum: 10/2012 bis 11/-1

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe 2009 mein Abitur abgeschlossen und dann eine Ausbildung zur Zahntechnikerin gemacht, da ich keinen Studienplatz für Zahnmedizin in Deutschland erhalten hatte. Auch nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung erhielt ich keinen Studienplatz, hatte aber bereits damit gerechnet und mich nach Alternativen umgeschaut. Durch Recherche hatte ich über College Contact die Möglichkeit gefunden in Tschechien zu studieren. Da die Aufnahmeprüfungen in Deutschland zeitgleich mit meinen Abschlussprüfungen stattfanden, musste ich jeweils zu den Unis nach Tschechien fahren und konnte mir einen ersten Eindruck machen. Ich wurde in Hradec Králové genommen und Ende September reiste ich mit meinen Eltern nach Tschechien.

Zunächst ließ ich mich in das Student Hostel einquartieren. Ich würde es nicht als dauerhafte Wohnung empfehlen. Ich verbrachte dort zwei Nächte und fand dank der Hilfe von einer ortsansässigen Organisation „for-students“ sehr schnell eine nette WG mit einer deutschen Pharmazie Studentin, einer british-afghanischen Medizin Studentin und einer indischen Erst-Semester Medizin Studentin. Viele Studenten suchen sich zuerst etwas Eigenes zum Wohnen und ziehen dann mit anderen zusammen. Ich würde die Vorgehensweise empfehlen, da es auch abgesehen von vielen teuren Wohnungen günstige Studios gibt. Ich hatte viel Glück mit meiner WG, habe aber von vielen anderen gehört, bei denen es nicht so gut geklappt hat.

Meine Eltern reisten ab und die Uni fing an. Ich musste mich um Bücher kümmern und nahm teil an der Orientierungswoche, die von der ISU (International Students Union) gestaltet wurde.

Es ist möglich, sich alle notwendigen Bücher in der Uni Bibliothek für wenig Geld auszuleihen (man muss lediglich anfangs 10000 Kronen hinterlegen, welche man nach einem Jahr wiedererhält). Ansonsten kann man auch die Bücher Vorort kaufen, ich empfand diese aber als sehr teuer, zumal ich davon bisher wenig benutzt habe, außer den Anatomie Büchern.

Ich wohnte schon länger nicht mehr Zuhause, trotzdem ist es noch einmal etwas anderes in einem fremden Land anzufangen zu studieren, wo man die Landessprache nicht spricht und keinen kennt. Aber die ISU half einem mit der O-Woche wirklich sehr, da alle gemeinsam etwas unternahmen, einem die Stadt näher gebracht wurde und man versuchte, uns bestmöglich auf die kommende Zeit vorzubereiten. Man trifft auf verschiedene Nationalitäten, was wirklich sehr interessant ist, aber teils auch gewöhnungsbedürftig. Gut ist es vorurteilsfrei alles aufzunehmen und sich sein eigenes Bild von den verschiedenen Kulturen zu machen. Auch sollte man nicht alles glauben, was einem auf die Nase gebunden wird.

Die Lebensmittel im Supermarkt sind meines Erachtens nicht günstiger als in Deutschland, aber wenn es nicht grade Sushi ist, kann man gut ausgehen zum Essen zu günstigen Preisen. Bier kostet nie mehr als 1-2€ der halbe Liter (meistens 25-30Kronen) und für ein Gericht zahlt man selten mehr als 6-8€.

Die Stadt ist sehr klein und daher sind auch die Ausgehmöglichkeiten begrenzt. Prag ist ca. 1,5-2std entfernt mit Bus oder Bahn. Und wenn man die Zeit findet, ist es immer wieder eine Reise wert nach Prag zu fahren. Das Riesengebirge ist auch nicht weit und es fährt aus dem Zentrum der Altstadt ein Bus direkt in die Berge ins nächste Skigebiet, das eine Stunde entfernt ist.

Zum Unterricht ist zu sagen, dass es sehr verschieden von Fach zu Fach ist. Grundsätzlich haben wir Lectures und Practicles, die meisten Präsentationen werden einem zugeschickt, was wirklich sehr hilfreich ist beim Lernen. Das Englisch der Professoren ist gut verständlich und die meisten sind sehr nett und fair. Natürlich gibt es wie an wahrscheinlich allen Unis die eine oder andere Ausnahme. Die Practicles sind verpflichtend und dürfen nicht verpasst werden.

An den englischen alltäglichen Umgang gewöhnt man sich sehr schnell, eher wenig an das Tschechisch. Es ist schwer es im Alltag zu verwenden, da grundsätzlich die Meisten Leute Englisch gelegentlich sogar Deutsch sprechen. Der Tschechisch Unterricht ist aber gut gestaltet und es wird nicht mehr als das mögliche erwartet an Fortschritten.

Seid aber darauf gefasst euch durchzubeißen und zu lernen bis zum Umfallen. Es gibt einige verschiedene Bibliotheken und Study-Rooms. Die Meisten schließen spätestens um 21:30, aber in der Uni ist es möglich sich immer bis um 24Uhr aufzuhalten.
Auch wenn man generell effektiv Zuhause lernt, ist ein Szenenwechsel manchmal gut und nötig.

Mir gefällt das Studium gut in Hradec Králové und bin froh die Chance zu haben eine neue Sprache und Kultur kennen zu lernen.

Danke an College-Contact die mir so viel bei so vielen Fragen geholfen haben.