Stadt- und Raumplanung im Ausland studieren

Fast drei Viertel der Deutschen leben in Städten, Tendenz steigend. All diese Menschen brauchen Wohnungen, eine funktionierende Infrastruktur, Plätze zum Entspannen und vieles mehr. Stadt- und Raumplaner entwerfen Konzepte, um den Bewohnern in Städten oder ganzen Regionen gerecht werden. Dabei setzen sie sich immer auch mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander.

Stadt- und Raumplaner müssen sich bei ihrer Arbeit mit vielen verschiedenen Interessengruppen und Institutionen abstimmen: Beim Bau von Wohnvierteln stehen die Bedürfnisse des stetig wachsenden Anteils älterer Menschen in unserer Gesellschaft im Vordergrund. Fabrikanlagen sollen Anwohner und die Natur möglichst wenig belasten.

Studieninhalte der Stadt- und Raumplanung

Für ein Studium der Stadt- und Raumplanung im Ausland sind Kreativität und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen von Vorteil.

Um Städte und Regionen nachhaltig und im Interesse aller planen zu können, bedarf es einer umfassenden Ausbildung. Studiengänge aus dem Bereich Stadt- und Raumplanung befassen sich darum mit:

Stadt- und Raumplanung wird an zahlreichen Universitäten, Technischen Universitäten und Fachhochschulen als eigenständiger Studiengang angeboten. Wer sich für das Fach interessiert, sollte keine Scheu vor naturwissenschaftlichen Fächern und Mathe haben. Auch eine Affinität zu Technik und IT ist hilfreich. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit analytisch und kreativ zu denken sind ebenfalls gute Voraussetzungen für ein Studium der Stadt- und Raumplanung.


Im Bachelorstudium

In den ersten Semestern des Bachelorstudiums vermitteln die theoretischen Grundlagen der Stadt- und Raumplanung. Auf dem Lehrplan stehen Fächer wie Stadt- und Baugeschichte, Baurecht oder Theorien der Architektur.

Die praktische Ausbildung der zukünftigen Stadt- und Raumplaner ist von Anfang an wichtig: Die Studierenden lernen mit computergestützten Zeichenprogrammen und Informationssystemen umzugehen und bekommen gestalterische Grundlagenkenntnisse vermittelt. Auch Statistik und ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Baukonstruktion stehen auf dem Programm.

In den höheren Semestern erwerben Studierende weiterführendes Fachwissen aus dem Bereich der Stadt- und Raumplanung. Themen sind beispielsweise Stadtmanagement, Landschafts- und Umweltplanung oder Immobilienwirtschaft. In den meisten Bachelorprogrammen sind Studienprojekte und Praktika integriert, in denen die Studierenden das Gelernte praktisch umsetzen können.


Im Masterstudium

Absolventen dürfen sich erst offiziell Stadt- und Raumplaner nennen, wenn sie in die Stadtplanerlisten der Architektenkammer aufgenommen sind. Erst diese offizielle Auszeichnung erlaubt es, sich als Stadt- und Raumplaner selbstständig zu machen oder in den höheren öffentlichen Dienst zu gehen. Dafür ist der Masterabschluss nötig.

Im Masterstudium vertiefen die Studierenden das im Bachelor erworbene Wissen und können sich auf einzelne Bereiche der Stadt- und Raumplanung spezialisieren. Je nach Hochschule sind Themenbereiche wie zum Beispiel Immobilienmanagement oder Umweltschutz als Schwerpunktfächer im Angebot. In Studienprojekten können die Studierenden das erlernte Wissen direkt praktisch anwenden können.


Berufsaussichten für Stadt- und Raumplaner

Im späteren Berufsleben spielen Fähigkeiten wie Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick eine große Rolle, wenn es darum geht die Interessen vieler verschiedener Gruppen zu verhandeln.

Öffentlicher Dienst

Die meisten Absolventen des Studiengangs Stadt- und Raumplanung sind später im öffentlichen Dienst angestellt. Sie planen Stadtteile oder ganze Regionen und haben dabei immer auch rechtliche und wirtschaftliche Fragestellungen im Auge. Arbeitgeber sind zum Beispiel Stadtplanungsämter, Regional- und Kommunalverbände oder Kreisverwaltungen.

Masterabsolventen sind dabei dazu berechtigt, Funktionen im höheren öffentlichen Dienst zu übernehmen. Stadt- und Raumplaner sind jedoch nicht nur auf kommunaler Ebene beschäftigt, sondern können auch bei Bundes- und Landesbehörden und internationalen Organisationen Anstellungen zu finden.

In der Privatwirtschaft

Neben dem öffentlichen Dienst ist auch die Beschäftigung in der Privatwirtschaft möglich. Viele Stadt- und Raumplaner arbeiten in Architektur- oder Planungsbüros oder machen sich selbstständig. Auch Immobilienfirmen und Unternehmen des Wohnungsbaus beschäftigen Stadt- und Raumplaner.

Neben ihren klassischen Arbeitsbereichen können Stadt- und Raumplaner dabei auch mit weiteren Arbeitsfeldern betraut werden, etwa der Planung der Verkehrs- und Infrastruktur oder der Energieversorgung. Masterabsolventen steht darüber hinaus die Möglichkeit offen, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen und in die universitäre Forschung und Lehre zu gehen.


Stadt- und Raumplanung global studieren

Wer die Möglichkeit nutzen möchte, bereits während seines Studiums wichtige Zusatzqualifikationen zu erwerben, sollte darüber nachdenken, ein oder mehrere Semester im Ausland zu studieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, völlig andere Bedingungen und Ansätze der Stadt- und Raumplanung kennenzulernen.

Neben der Erweiterung des fachlichen Wissens werden aber auch die Fremdsprachenkenntnisse verbessert und gern gesehene interkulturelle Kompetenzen und Soft Skills gesammelt. So lernt man zum Beispiel in internationalen Teams zu arbeiten und flexibel auf neue Situationen zu reagieren. Auch für die Schulung der Kommunikationsfähigkeit von Stadt- und Raumplanern ist ein Auslandsstudium hilfreich.