Sport im Ausland studieren

Die Deutschen sporteln gerne: Fast 100.000 Sportvereine und Fitnessstudios gibt es hierzulande und die Hälfte aller Einwohner gibt an, regelmäßig Sport zu treiben. Die Fußballnationalmannschaft und Spitzensportler wie Sebastian Vettel oder Dirk Nowitzki sind in der ganzen Welt bekannt und Vorbilder für Millionen Jugendliche und Erwachsene.

Bei so viel Sportbegeisterung werden Menschen gebraucht, die sich professionell mit dem Thema Sport auseinandersetzen. Damit sind nicht etwa angehende Fußballstars gemeint: Im Sportmanagement, im Marketing, in der Sporttherapie und in Schulen und Vereinen werden Profis gesucht, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wirtschaftsbranche Sport auskennen.

Sport als Studienfach

Wer Sport im Ausland studieren möchte, muss sich in der Regel für eine Sportart entscheiden.

Entsprechend der unterschiedlichen Arbeitsfelder werden an deutschen Universitäten und Sporthochschulen ausdifferenzierte Studiengänge aus dem Bereich Sport angeboten. Studieninteressierte sollten sich zunächst klar machen, in welchem Bereich sie später gerne tätig werden möchten. Angehende Sportlehrer studieren Sportwissenschaft. Wer später einmal als Sportmanager einen Verein leiten möchte, ist in betriebswirtschaftlich orientierten Studiengängen wie Sportmanagement besser aufgehoben. Die Studiengänge unterscheiden sich in ihrer inhaltlichen Ausrichtung stark voneinander.

Sportwissenschaften

Studierende der Sportwissenschaften müssen sehr fit sein: Sie erhalten nur eine Zulassung zum Studium, wenn sie die anspruchsvolle Sporteingangsprüfung bestehen, in der sie in rund 20 Sportarten getestet werden. Auch im Studium selbst treiben sie viel Sport und haben etwa Kurse in Turnen, Leichtathletik oder Tanz. Sie setzen sich aber auch mit den medizinischen, soziologischen, psychologischen, pädagogischen und historischen Hintergründen des Sports auseinander.

Sportmanagement

Von Studierenden des Fachs Sportmanagement erwartet man nicht ganz so viel sportlichen Einsatz. Nur an wenigen Hochschulen müssen Bewerber eine Sporteingangsprüfung absolvieren oder praktische Sportkurse belegen. In den meisten Fällen studieren sie das Feld Sport aus der theoretischen Perspektive. Sie beschäftigen sich dabei mit den Grundlagen der Sportwissenschaft, aber auch mit betriebs- und volkswirtschaftlichen Inhalten und den rechtlichen Aspekten der Sportwelt.

Masterstudium

Wer Lehrer werden möchte, muss an seinen Bachelor der Sportwissenschaften noch einen Master of Education anhängen. Aber auch für alle, die ihre Zukunft nicht in den Schulsporthallen sehen, lohnt sich ein Masterstudium. Schließlich qualifiziert es für Führungspositionen und bietet die Gelegenheit, sich noch weiter auf bestimmte Teilbereiche der Sportwissenschaft oder des Sportmanagements zu spezialisieren. Die Masterprogramme sind inhaltlich sehr ausdifferenziert. Das Angebot umfasst so unterschiedliche Studiengänge wie Leistungssport oder International Sport Studies. Absolventen sportwissenschaftlicher Bachelorprogramme können sich im Master aber auch auf den Bereich Sportmanagement spezialisieren.


Voraussetzungen für ein Studium im Bereich Sport

Für angehende Sportprofis zählt also nicht nur körperliche Fitness und Sportbegeisterung - auch wenn dies sicherlich gute Voraussetzungen für das Studium sind. Je nachdem, welchen Studiengang sie wählen, sollten sie sich auch für medizinische, psychologische, soziologische, pädagogische und wirtschaftliche Aspekte interessieren. Für viele Masterstudiengänge brauchen sie außerdem gute Englischkenntnisse.


Berufsfelder

Die meisten Sportwissenschaftler gehen nach dem Master of Education in den Schuldienst. Diejenigen, die kein Lehramt studiert haben, arbeiten beispielsweise

  • als Sporttherapeuten in Reha-Zentren
  • als Berater für Profisportler
  • als Entwickler neuer Trainingsmethoden und Sportgeräte
  • in der Forschung

Sportmanager kümmern sich eher um wirtschaftliche Aspekte. Zum Beispiel

  • leiten sie Sportvereine
  • organisieren sie Sportveranstaltungen
  • kümmern sie sich bei Sportartikelherstellern um das Marketing

Vorteile eines Auslandsstudiums im Sport-Bereich

Nicht nur die Deutschen sind sportbegeistert. Große Sportveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften zeigen, dass Sport Ländergrenzen überwindet. Sportwissenschaftler und Manager haben es immer wieder mit Sportlern aus aller Welt zu tun und viele große Sportartikelhersteller betreiben weltweit Geschäfte. Ein Auslandsstudium bietet den Studierenden die Gelegenheit, sich auf diese internationalen Aspekte des Sportgeschäfts vorzubereiten. Sie haben die Möglichkeit, andere Sportarten kennenzulernen und so ihr wissenschaftliches Profil zu erweitern. Auch die im Ausland erworbenen Fremdsprachenkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen sind gern gesehene Zusatzqualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.