Soziale Arbeit im Ausland studieren

Arbeitslosigkeit, Armut, Obdachlosigkeit und Drogenprobleme: Wer durch das soziale Raster fällt, hat es schwer. Die Betroffenen werden aus der Gesellschaft ausgegrenzt und können an ihrer Situation oft aus eigener Kraft nichts mehr ändern. Eben da greifen Sozialarbeiter ein.

Aufgaben von Sozialarbeitern

Soziale Arbeit führt bei vielen hilfsbedürftigen Menschen zu besserer Lebensqualität.

Sozialarbeiter versuchen, Menschen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Diese Hilfe kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Manche Sozialarbeiter sind auf der Straße unterwegs, teilen Essen an Obdachlose aus oder versuchen, Drogensüchtige beim Entzug zu unterstützen. Andere vermitteln vernachlässigte Kinder in Pflegefamilien oder versuchen, Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Auch die Arbeit mit Häftlingen, Jugendlichen und alten Menschen kann zur Aufgabe von Sozialarbeitern gehören.


Soziale Arbeit als Studienfach

Das Studium des Fachs Soziale Arbeit bereitet die Studierenden umfassend auf ihre spätere berufliche Tätigkeit vor. Es wird in Deutschland vor allem an Fachhochschulen angeboten, die sich durch relativ praxisnahe Studiengänge auszeichnen. Auch Universitäten bieten das Studienfach Soziale Arbeit an. Anders als an der FH sind dort unter der Fachbezeichnung Soziale Arbeit die ehemals getrennten Studiengänge Soziale Arbeit und Sozialpädagogik zusammengefasst. Der Schwerpunkt der Sozialpädagogik liegt aber auf der Erziehung von Menschen, nicht so sehr auf der Hilfe. Wer an einer Universität studieren möchte, sollte sich darum das Studienprogramm ganz genau anschauen und feststellen, ob die angebotenen Studienschwerpunkte den eigenen Berufsvorstellungen entsprechen. Die Bezeichnung des ersten Studienabschlusses kann dann je nach gewähltem Studiengang im Bereich Soziale Arbeit „Sozialarbeiter B.A.“ oder „Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge B.A.“ lauten.

Bachelorstudium Soziale Arbeit

Im Bachelorstudium werden die Studierenden zunächst in die Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit eingeführt. Sie

  • erfahren alles über die Geschichte des Fachs
  • fragen nach der Aufgabe von Sozialarbeitern
  • analysieren gesellschaftliche Entwicklungen und Problemfelder
  • lernen, selbst Statistiken zu erstellen.

Daneben stehen auch Fächer wie Pädagogik, Soziologie, Psychologie, Wirtschaft und Recht auf dem Lehrplan. Seminare zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, zur Rhetorik oder zum Konfliktmanagement dienen zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Außerdem lernen die Studierenden, mit Informationstechnologien umzugehen. In den höheren Semestern haben sie dann die Gelegenheit, sich auf einen Arbeitsbereich der Sozialen Arbeit zu spezialisieren. Das kann etwa Jugendarbeit, Familienhilfe, Gesundheitswesen oder Sucht und Abhängigkeit sein. Praktika oder Praxissemester in sozialen Einrichtungen oder bei Behörden runden das Studium ab. Sie geben den Studierenden die Gelegenheit, das theoretische Wissen in der Praxis zu erproben.

In einigen Bundesländern müssen die Absolventen nach dem Bachelorstudium ein Anerkennungsjahr ableisten, um die Berufsbezeichnung Sozialarbeiter führen zu dürfen. In anderen Bundesländern können sie mit dem Bachelorabschluss direkt in den Beruf einsteigen.

Masterstudium Soziale Arbeit

Viele entschließen sich dennoch dazu, ein Masterstudium anzuhängen, da dieses für besser bezahlte leitende Positionen qualifiziert. In den Masterstudiengängen haben die Studierenden die Gelegenheit, sich noch weiter zu spezialisieren, beispielsweise auf die Arbeit mit Migranten oder psychisch Kranken. Auch Masterstudiengänge mit betriebswirtschaftlicher Ausrichtung sind beliebt, beispielsweise Sozialmanagement.


Voraussetzungen für ein Studium der Sozialen Arbeit

Sozialarbeiter sollten sich mit ihrer Arbeit identifizieren können, um den späteren Belastungen im Beruf gewachsen zu sein. Neben dem Wunsch, Menschen zu helfen, sind im Berufsleben eine stabile psychische Konstitution, Kommunikationstalent und Stressresistenz erforderlich. Für das Studium sollte Interesse an gesellschaftswissenschaftlichen Fächern und pädagogischen sowie medizinischen Inhalten vorhanden sein. Auch gute Englischkenntnisse sind wünschenswert, da ein Teil der Fachliteratur nur auf Englisch vorliegt.


Berufsfelder für Sozialarbeiter

Je nach Schwerpunkt des Studiums und praktischer Erfahrung sind die Einsatzbereiche für Sozialarbeiter ganz unterschiedlich. In der Kinder- und Jugendarbeit arbeiten sie beispielsweise in Jugendzentren, Kinderhorten, Mutter-Kind-Heimen oder betreuten Wohngemeinschaften. Als Streetworker sind sie direkt auf den Straßen unterwegs und arbeiten mit Obdachlosen und Drogenabhängigen. Sie können aber auch Häftlinge auf ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorbereiten oder psychisch kranke Menschen betreuen. Weitere Arbeitsbereiche sind die Familienhilfe, die Behindertenhilfe, die Suchthilfe oder die Schulsozialarbeit.

Die wichtigsten Arbeitgeber für Sozialarbeiter sind:

  • städtische Einrichtungen wie Jugend- oder Sozialämter
  • kirchliche Einrichtungen wie die Caritas
  • Institutionen der freien Wohlfahrtspflege wie das Deutsche Rote Kreuz

Auch Landschaftsverbände, private und öffentliche Stiftungen, Institutionen des Gesundheitswesens und Non-Profit-Organisationen stellen Sozialarbeiter ein. Viele wechseln nach einigen Jahren direkter Arbeit mit Betroffenen in das Management und die Verwaltung dieser Einrichtungen. Mit einem Masterabschluss besteht außerdem die Möglichkeit, zu promovieren und in die universitäre Forschung und Lehre zu gehen. Auch Anstellungen in der Erwachsenenbildung sind möglich.


Gründe für ein Auslandsstudium im Fach Soziale Arbeit

Ein oder mehrere Semester im Ausland eröffnen zukünftigen Sozialarbeitern die Gelegenheit, viele Zusatzqualifikationen zu sammeln. Zum einen können sie ihr wissenschaftliches Profil durch das Erlernen anderer Studieninhalte bereichern. Zum anderen verbessern sie ihre Fremdsprachenkenntnisse. Darüber hinaus erwerben sie interkulturelle Kompetenzen und Soft Skills, die für ihre spätere Arbeit von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, sich auch über kulturelle Unterschiede hinweg zu verständigen oder in kurzer Zeit Kontakte zu knüpfen.