Sinologie im Ausland studieren

China ist auf der Überholspur. Die Volkswirtschaft des riesigen Landes wächst wie keine andere und auch in der Wissenschaft übernimmt das Land eine Vorreiterrolle. Mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben im „Reich der Mitte“. Chinesisch ist damit die meistgesprochene Muttersprache der Welt. Mit der wachsenden Bedeutung, die China in der Weltwirtschaft einnimmt, steigt auch die Nachfrage nach Experten, die sich mit der chinesischen Sprache und Kultur auskennen.

Das Studienfach Sinologie im Überblick

Sinologie führt die Studierenden an die chinesische Sprache und Kultur heran.

Studiengänge aus dem Bereich Sinologie bilden zum Kulturmittler zwischen China und Deutschland aus. Die Studierenden lernen die chinesische Sprache und besuchen Seminare zur chinesischen Kultur, Geschichte und Wirtschaft. Im Rahmen eines Zwei-Fach-Bachelors können die Studierenden an vielen Universitäten ein zweites Fach dazu wählen und ihrem Studium so ein schärferes Profil geben. Seit neuestem gibt es auch die Möglichkeit, das Fach auf Lehramt zu studieren. In diesem Fall gehören auch Inhalte aus den Bereichen Pädagogik und Didaktik zum Studium.

Bachelorstudium

In allen Studiengängen nimmt der Spracherwerb den größten Teil des Bachelorstudiums ein. Die Studierenden lernen die chinesischen Schriftzeichen kennen und besuchen Sprachkurse in Hochchinesisch, das man auch Mandarin nennt. An manchen Universitäten stehen darüber hinaus auch die Grundlagen des Klassischen Chinesisch auf dem Lehrplan. Je nach Studienschwerpunkt der Universität kommen Kurse aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur- und Sozialwissenschaften dazu. Die Studierenden beschäftigen sich etwa mit der Geschichte oder Politik Chinas, werden mit der chinesischen Wirtschaftskultur vertraut gemacht oder lernen die Klassiker der chinesischen Literatur kennen.

Masterstudium

Alle, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben oder später Führungspositionen einnehmen möchten, sollten an das Bachelorstudium einen Master anschließen. Im Masterstudium spezialisieren die Studierenden sich in der Regel auf einen der Themenbereiche Sprache, Literatur oder Kultur Chinas. Lehramtsstudenten hängen einen Master mit pädagogischen und didaktischen Inhalten an, damit sie später den Vorbereitungsdienst antreten können.


Sinologie studieren: Voraussetzungen

Wer sich für ein Sinologie-Studium interessiert, sollte nicht nur Begeisterung für das Reich der Mitte, sondern auch eine gewisse Sprachbegabung mitbringen. Zur Aufnahme des Studiums sind in der Regel keine Kenntnisse der chinesischen Sprache erforderlich. Allerdings wird von den Studierenden erwartet, dass sie genügend Zeit und Disziplin aufbringen, um sich die Sprache im Verlauf des Studiums anzueignen. Auch Englischkenntnisse sind erforderlich, da viele wissenschaftliche Abhandlungen über China nur auf Englisch vorliegen.

Perspektiven für Absolventen eines Sinologie-Studiums

China-Fachleute sind gefragter denn je. Die Wahl des späteren Berufs hängt häufig davon ab, welches Zweitfach im Studium belegt wurde. Absolventen, die Sinologie und ein wirtschaftliches Fach studiert haben, können etwa als China-Experten in Unternehmen tätig werden. Studierende mit einem kulturwissenschaftlichen Nebenfach arbeiten dagegen oft in Museen und Stiftungen.

Weitere Tätigkeitsfelder für Absolventen ergeben sich im Verlagswesen, in den Bereichen Werbung und PR, in der Erwachsenenbildung oder in Unternehmensberatungen. Eine relativ große Zahl der Absolventen schließt eine Promotion an den Master an und arbeitet später in Forschungseinrichtungen oder an Universitäten. Auch in internationalen Organisationen und der Politik sind China-Experten gefragt. Da Chinesisch im Zuge des China-Booms auch an immer mehr Schulen unterrichtet wird, können Sinologen außerdem als Lehrer arbeiten.

Es empfiehlt sich für Sinologen, bereits während des Studiums Praxiserfahrungen zu sammeln und in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern.


Gründe für ein Sinologie-Studium im Ausland

Studienzeiten im Ausland sind obligatorisch, um die Sprachkenntnisse zu vertiefen und die chinesische Kultur vor Ort besser kennenzulernen. Ein oder mehrere Auslandssemester in China schulen außerdem die interkulturellen Kompetenzen und bieten die Möglichkeit, sich schon früh ein Netzwerk internationaler Kontakte aufzubauen.