Schauspiel im Ausland studieren

Einmal als Star über den roten Teppich schweben. Ständig in neue Rollen schlüpfen. Das Publikum zum Lachen bringen oder zu Tränen rühren. Begeisterten Applaus ernten. Schauspieler zu sein, ist für viele der Traumberuf schlechthin. Doch hinter dem Ergebnis auf der Leinwand oder der Theaterbühne steckt harte Arbeit. Denn kaum jemand kommt als perfekter Schauspieler auf die Welt. Der Weg auf die Bühne oder vor die Kamera führt in der Regel über eine knallharte Ausbildung. Schauspiel könnt ihr in Deutschland an mehreren staatlichen und einigen staatlich anerkannten privaten Schauspielschulen studieren. An den privaten Schulen ist das Studium zumeist kostenpflichtig. Auch Kunst-, Musik- und Theaterhochschulen bieten die Fachrichtung Schauspiel an.

Schauspiel studieren: Ein Überblick

Fremdsprachen lernen und die Persönlichkeit stärken: Ein Auslandsstudium kann für Schauspielstudenten nur von Vorteil sein.

Während ihrer Ausbildung lernen die Studierenden, wie sie mittels verschiedener Techniken in andere Rollen schlüpfen. An den meisten Hochschulen gehört auch die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit zum Studium, beispielsweise in Form von Entspannungsübungen oder Bewegungsarbeit.

Besonders zu Beginn des Bachelorstudiums geht es darum, die eigenen schauspielerischen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen. Die Studierenden trainieren Atem und Stimme, haben Tanzunterricht, machen Improvisationsübungen und erarbeiten die ersten Rollen. Auch die Theorie gehört zum Studium dazu, etwa in Form von Theatergeschichte oder Schauspieltheorie.

In den höheren Semestern erarbeiten die Studierenden dann eigene Schauspielprojekte. Daneben stehen weiterhin praktische Übungen auf dem Programm. Die Studierenden haben Gesangs- Tanz- oder Fechtunterricht, erarbeiten verschiedene Szenen und Rollen und üben sich im Rezitieren. Auch Kurse wie Vertragsrecht oder Selbstmanagement stehen auf dem Lehrplan, um die Studierenden möglichst gut auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Das Studium schließt mit einem Schauspielprojekt ab, das öffentlich aufgeführt wird. Dieses ist zugleich auch letzter Bestandteil der „Bühnenreifeprüfung“, die aus dem Abschlussprojekt und weiteren, zumeist studienbegleitenden Teilprüfungen besteht.

Die „Bühnenreifeprüfung“ nimmt die Kommission des Deutschen Bühnenvereins gemeinsam mit der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger ab. Nur wer diese Prüfung besteht, wird in das offizielle Schauspieler-Verzeichnis der Zentralen Bühnen-, Fernseh-, und Filmvermittlung aufgenommen. Dieses Verzeichnis ist zugleich die größte deutsche Vermittlungsagentur für Schauspieler.


Voraussetzungen für ein Schauspielstudium

Um es in das Schauspieler-Verzeichnis zu schaffen, müsst ihr zunächst eine Menge Hürden meistern. Die Größte steht gleich am Anfang: Die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule oder den Kunsthochschulen. Mehrere Tage lang müssen die Bewerber ihre künstlerische Eignung unter Beweis stellen. Neben der schauspielerischen Begabung spielen auch Textgedächtnis, Körperbeherrschung und Musikalität eine wichtige Rolle. Die gesundheitliche Eignung zum Schauspieler müssen sich die Bewerber durch einen Arzt attestieren lassen.


Berufsfelder

Wenn es gut läuft, erlangen die Studierenden durch ihr Abschlussprojekt bereits einige Aufmerksamkeit. Nicht wenige erhalten direkt nach ihrem Abschluss ein erstes Engagement an einem Theater. Festanstellungen sind allerdings eher rar gesät. Die meisten Schauspieler hangeln sich mit Jahresverträgen von Spielzeit zu Spielzeit.

Die Gagen sind beim Theater eher bescheiden. Viele Schauspieler zieht es darum ins Filmgeschäft oder zum Fernsehen. Rollen in TV-Serien oder Fernsehfilmen sind heiß begehrt und die meisten Schauspieler träumen von einer Kinokarriere. Da die Konkurrenz groß ist, schadet es nicht, sich schon während des Studiums auf den Bereich Fernsehen und Film zu konzentrieren.

Bachelorabsolventen steht darüber hinaus die Möglichkeit offen, noch einen Master anzuhängen. Sie können sich beispielsweise in den Bereichen Theaterwissenschaft oder Dramaturgie fortbilden. Auf diese Weise lenken sie ihre Karriere in eine andere Richtung lenken und arbeiten dann beispielsweise als Dozent, Schauspiellehrer oder Regisseur.

Vorteile von Auslandserfahrung

Um auch fremdsprachige Rollen glaubwürdig spielen zu können, sind perfekte Fremdsprachenkenntnisse gefragt. Besonders wer Englisch und Französisch sicher beherrscht, hat gute Chancen auf fremdsprachige Rollen oder ein Engagement in einer ausländischen Produktion. Doch nicht nur um die Sprachkenntnisse zu verbessern, bietet es sich an, ein oder mehrere Semester im Ausland zu studieren. An ausländischen Schauspielschulen lernt ihr auch andere Schauspielmethoden, die euer Repertoire ungemein bereichern können. Zudem besteht die Möglichkeit, schon früh Kontakte zur internationalen Theater- und Filmszene zu knüpfen.