Regie im ausland studieren

Wolfgang Petersen, Roland Emmerich, Tom Tykwer, Wim Wenders, Fatih Akin - Nicht nur Hollywood hat berühmte Regisseure vorzuweisen. Hinter jedem Kinofilm, jeder TV-Serie, aber auch hinter jedem Theaterstück und Musical steht ein Regisseur. Und bevor der auf dem berühmten Klappstuhl sitzen und „Action“ rufen kann, hat er erst eine ganze Menge zu tun.

Aufgabenfelder eines Regisseurs

Ein Regisseur hat es mit Menschen aus aller Welt zu tun: Regie im Ausland zu studieren bereitet optimal auf ein internationales Umfel im Berufsleben vor.

Um seine Visionen später auf der Bühne oder Leinwand verwirklicht zu sehen, muss er zunächst einiges an Vorarbeit leisten: Er muss

  • den Inhalt des Films genau recherchieren
  • mit dem Produzenten zusammen die Kosten für Ausstattung, Crew und Produktion kalkulieren
  • in Zusammenarbeit mit dem Autor das Drehbuch anpassen
  • Schauspieler und technische Mitarbeiter aussuchen
  • Requisiten, Masken und Kostüme bestimmen und
  • zusammen mit Dirigenten und Musikern die musikalische Untermalung erarbeiten.

Erst nach dieser Vorarbeit beginnen die Proben beziehungsweise die eigentlichen Dreharbeiten. Dabei sorgt der Regisseur dafür, dass Schauspieler und Kameraleute das Drehbuch seinen Ideen und Vorstellungen entsprechend umsetzen. Nach dem Dreh ist die Arbeit des Regisseurs aber noch nicht beendet, zumindest, wenn er beim Film arbeitet. Er wählt die besten Takes aus, überwacht Schnitt und Sprach-Synchronisation und ist an Werbemaßnahmen beteiligt.


Das Fach Regie im Überblick

Auf die umfangreichen Aufgaben des Regisseurs bereitet ein Studium der Regie vor. In Deutschland gibt es sechs staatliche beziehungsweise halbstaatliche Filmhochschulen, die spezielle Regie-Studiengänge anbieten. Darüber hinaus gibt es etwa ein Dutzend private Lehranstalten, die ein zumeist kostenpflichtiges Studium anbieten. Auch die eine oder andere Kunsthochschule bietet das Fach Regie an. Für angehende Theaterregisseure gibt es spezielle Studiengänge, die den Fokus auf die Inszenierung von Stücken am Theater setzen.

Bachelorstudium Regie

Zu Beginn ihres Bachelorstudiums besuchen die Studierenden zunächst Vorlesungen und Seminare zu den Grundlagen von Regie und Dramaturgie. Sie analysieren Filme, lernen, worauf es beim Casting ankommt und wie sie eine Idee weiterentwickeln und umsetzen. Je nachdem ob sie Theaterregie oder Filmregie studieren, stehen Fächer wie Filmgeschichte, Licht- und Bühnentechnik oder Medientechnologie auf dem Lehrplan. Angehende Theaterregisseure erhalten darüber hinaus Schauspiel-, Bewegungs- und Tanzunterricht.

In den höheren Semestern steht dann die Praxis im Vordergrund. Die Studierenden erarbeiten eigene Projekte, wirken bei Inszenierungen mit oder drehen erste kurze Filme. An den meisten Hochschulen besteht die Möglichkeit, sich zu spezialisieren. Angebotene Schwerpunkte sind etwa Werbefilm, Dokumentarfilm, Animation, Operette oder Musical. Das Studium endet mit einer praktischen Abschlussarbeit in Form eines Films oder einer Inszenierung.

Masterstudium Regie

Wer sich direkt nach dem Bachelorstudium oder einigen Jahren Berufstätigkeit noch weiter qualifizieren möchte, kann an den Bachelor noch einen Master anschließen. Die Masterprogramme sind sehr praxisorientiert und bestehen zumeist aus mehreren Projektarbeiten und praktischen Übungen. Hier perfektionieren die Studierenden unter anderem ihre kommunikativen und kreativen Fertigkeiten.


Regie studieren: Voraussetzungen

Regisseur zu sein ist ein Traumberuf und der Run auf die Hochschulen ist dementsprechend groß. Umso schwerer ist es, einen Studienplatz zu ergattern, zumal die Film- und Theaterhochschulen nur etwa zehn neue Studierende pro Jahr aufnehmen. Die Auswahlkriterien sind sehr hart: Die Bewerber müssen einen eigenen Film oder ein Inszenierungskonzept einreichen, dass ihre Kreativität und ihr Talent unter Beweis stellt. Praktische Erfahrungen beim Film oder Theater erhöhen die Chancen. Wer die Vorauswahl geschafft hat, muss sich einer mündlichen Prüfung unterziehen, zu der beispielsweise die Analyse eines Films oder einer Inszenierung gehören kann.

Wer nicht für die Regie brennt, hat kaum Chancen auf einen Ausbildungsplatz oder eine Karriere als Regisseur. Neben der Leidenschaft für ihr Medium und einer großen Portion Kreativität und Talent müssen angehende Regisseure sich insbesondere auf den Umgang mit Menschen verstehen. Die Umsetzung ihrer Projekte ist schließlich nur im Team möglich. So gehört es zu den wichtigsten Aufgaben des Regisseurs, seine Ideen zu kommunizieren und alle Mitwirkenden zu motivieren und anzuleiten.


Berufsfelder für Regisseure

Filmregisseure arbeiten in der Regel bei Gesellschaften für Film- und Fernsehproduktion sowie bei Radio- und Fernsehanstalten. Theaterregisseure sind natürlich am Theater und an Opernhäusern tätig. Oft sind ihre Verträge auf eine oder mehrere Spielzeiten befristet. Je nach Schwerpunkt drehen beziehungsweise inszenieren Regisseure Spiel- oder Dokumentarfilme, Fernsehserien, Theaterstücke, Operetten oder Musicals.


Vorteile von Auslandserfahrung für Regisseure

Viele Regisseure träumen davon, den Sprung nach Hollywood zu schaffen. Wer Ambitionen hat, im internationalen Film- und Theatergeschäft mitzuwirken, sollte bereits im Studium Auslandserfahrung sammeln. Ein Auslandssemester oder ein komplett im Ausland absolviertes Studium bieten bereichernde Einblicke in andere Regiemethoden. Außerdem ist das die Gelegenheit, ein Netzwerk internationaler Beziehungen zu knüpfen, das ihr im späteren Berufsleben als Regisseur unbedingt braucht. Ihr lernt, in internationalen Teams zu arbeiten, was in der Film- und Theaterbranche zum Alltag gehört. In diesem Sinn hilft euch ein Studium im Ausland natürlich auch bei dem Erwerb oder der Perfektionierung von Fremdsprachenkenntnissen.