Recht und Verwaltung im Ausland studieren

In Deutschland leben circa 81 Millionen Menschen. Damit das Zusammenleben so vieler Individuen nicht im Chaos mündet, ist ein funktionierendes Rechtssystem nötig. Dieses besteht in Deutschland aus drei Säulen:

  • Die Legislative bezeichnet die gesetzgebende Gewalt, also die Parlamente, die auf Grundlage des Grundgesetzes Gesetze und Verordnungen verabschieden.
  • Die Judikative ist die rechtsprechende Gewalt, die in Deutschland durch unabhängige Gerichte verkörpert wird.
  • Die Exekutive bezeichnet die ausführende Gewalt, das heißt jene Instanzen, die dafür sorgen, dass das herrschende Recht befolgt wird. Dazu gehören die Polizei, aber auch Steuer- und Finanzbehörden, Sozialämter oder die Bundesministerien.

Ihr möchtet einen Beitrag dazu leisten, dass dieses Rechtssystem weiterhin funktioniert? Dann solltet ihr einmal in Gedanken durchspielen, ob für euch ein Studium im Bereich Recht und Verwaltung infrage kommt.

Juristische und administrative Disziplinen: Ein Überblick

Das Studium von Recht und Verwaltung beinhaltet auch die drei Säulen eines funktionierenden Rechtssystems: Legislative, Judikative und Exekutive.

Um als Richter, Anwalt, Staatsanwalt oder Notar im Staatsdienst arbeiten zu können, ist beispielsweise ein achtsemestriges Jurastudium und ein anschließendes Referendariat von zwei Jahren nötig.

Spezialisierte juristische Bachelor- und Masterstudiengänge bilden zwar nicht wie das klassische Jurastudium zum „Volljuristen“ aus. Wer jedoch zum Beispiel eine Karriere als Wirtschaftsjurist anstrebt, der ist mit einem solchen Studium gut beraten.

Verwaltungswissenschaft

Weniger bekannt sind Studiengänge aus dem Bereich der Verwaltungswissenschaft. Sie bilden für Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung aus und decken juristische, soziologische, politik- und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte ab.

Angesichts der zunehmenden europäischen Vernetzung hat die Anzahl der Studiengänge in diesem Bereich in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Sie bereiten die Studierenden gezielt auf internationale Tätigkeiten vor, etwa bei der EU oder anderen internationalen Organisationen.

Forensik

Innerhalb der Exekutive gibt es noch weitere Studiengänge: Studienprogramme aus dem Bereich der Forensik bilden dazu aus, kriminelle Vorgänge zu rekonstruieren, zu analysieren und Verbrechen aufzuklären. In dieses Tätigkeitsfeld fallen Berufe in der Rechtsmedizin, der Forensischen Psychiatrie und Psychologie, der IT-Forensik und der Forensischen Kriminaltechnik.

In Deutschland ist die Anzahl spezialisierte forensischer Studiengänge relativ gering. Der in Deutschland übliche Weg in diesen Tätigkeitsbereich ist ein Studium der Medizin, Informatik, Sprachwissenschaft oder Physik. In dessen Verlauf spezialisieren sich die Studierenden auf forensische Inhalte.


Was muss ich für das Studium mitbringen?

Schon in der Schule hattet ihr Freude an sozialwissenschaftlichen Fächern wie Politik, Geschichte oder Soziologie? Oder ihr könnt euch für Wirtschaftswissenschaften begeistern? Dann bringt ihr bereits eine wichtige Voraussetzung für ein rechts- oder verwaltungswissenschaftliches Studium mit.

Je nach Studiengang sind andere Fähigkeiten und Interessen von Belang:

  • Angehende Juristen brauchen ein gutes Gedächtnis
  • Rechtsmediziner sollten sich für naturwissenschaftliche und medizinische Inhalte interessieren
  • Wirtschaftsjuristen sollten Interesse am politischen und wirtschaftlichen Weltgeschehen haben

Im späteren Berufsleben sind in jedem Fall Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Abstraktionsvermögen und Genauigkeit erforderlich. Ein gutes Ausdrucksvermögen und ein hohes Maß an Durchsetzungskraft sind von Vorteil.


Berufsmöglichkeiten für Absolventen

Absolventen der Studiengänge aus dem Bereich Recht und Verwaltung arbeiten vor allem im Staatsdienst auf allen Ebenen des Rechtssystems. Juristen werden etwa Richter, Staatsanwälte, Anwälte oder Notare. Verwaltungswissenschaftler arbeiten im gehobenen oder höheren öffentlichen Dienst, wohingegen Forensiker bei Kriminalämtern angestellt sind.

Tätigkeiten außerhalb des Staatsdienstes sind ebenfalls denkbar. So bietet sich für Juristen beispielsweise die Möglichkeit, in den Rechtsabteilungen großer Wirtschaftsunternehmen zu arbeiten. Forensiker stehen Betätigungsfelder in der Chemie- oder Pharmaindustrie offen. Verwaltungswissenschaftler haben Chancen auf eine Karriere im Ausland, bei der EU oder internationalen Organisationen.


Vorzüge eines Auslandsstudiums im Bereich Recht und Verwaltung

Im Bereich Recht und Verwaltung lohnt es sich, während des Studiums den Schritt ins Ausland zu wagen. Besonders für Juristen, die in großen Kanzleien arbeiten wollen, ist Auslandserfahrung häufig ein entscheidendes Einstellungskriterium. Gleiches gilt für Verwaltungswissenschaftler, die auf EU-Ebene tätig werden möchten.

Wer im Ausland studiert, gewinnt wertvolle Einblicke in andere Rechtsordnungen, was aufgrund der zunehmenden Internationalisierung immer bedeutsamer wird. Zudem signalisieren ein oder mehrere Semester im Ausland Flexibilität und schulen interkulturelle Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnisse.