Physiotherapie im Ausland studieren

Verspannter Nacken, Hexenschuss oder steifes Knie. Physiotherapeuten sind gefragt wie nie. Kein Wunder, denn unsere Gesellschaft wird immer älter. Schreibtischjobs und Bewegungsmangel sorgen zudem für chronische Verspannungen und Krankheiten.

Im Zuge der Umstrukturierung des Gesundheitswesens wird zudem immer mehr Wert auf die Arbeit von Physiotherapeuten gelegt. Unter dieser noch recht jungen Berufsbezeichnung werden die früheren Berufe Krankengymnast und Masseur zusammengefasst.

Was macht ein Physiotherapeut?

Das Erlernen und Vermitteln krankengymnastischer Techniken ist ein wichtiger Bestandteil eines Studiums der Physiotherapie im Ausland.

Die Aufgabe des Physiotherapeuten Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats zu heilen oder zumindest die Schmerzen zu lindern. Zu den Therapiemöglichkeiten zählen: Bewegung, Massage oder der Einsatz von Hilfsmitteln wie Reizstrom. Physiotherapeuten behandeln etwa Menschen mit Sportverletzungen, Schlaganfallpatienten oder Kinder mit Bewegungsstörungen.

Auch auf präventive Behandlungen, die etwaigen Erkrankungen vorbeugen sollen, wird immer mehr Wert gelegt. Klassischerweise wird man in Deutschland durch eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Seit einigen Jahren kann das Fach aber auch studiert werden.


Das Studium der Physiotherapie

Damit folgt Deutschland dem Beispiel anderer Länder und versucht den Berufszweig zu professionalisieren und die wissenschaftliche Forschung voranzutreiben. Die Studiengänge setzen allerdings teilweise eine Ausbildung zum Physiotherapeuten voraus und finden dann berufsbegleitend statt.

Egal, ob Ausbildung oder Studium: Angehende Physiotherapeuten sollten in jedem Fall gerne mit Menschen umgehen und keine Berührungsängste haben. Für die Ausbildung/das Studium ist darüber hinaus Interesse an anatomischen und medizinischen Zusammenhängen wichtig.

Duale und primärqualifizierende Studiengänge

Für alle, die direkt nach der Schule mit dem Studium starten möchten, werden sogenannte duale Studiengänge angeboten, in denen Berufsausbildung und Studium kombiniert werden. Seit kurzem werden auch primärqualifizierende Studiengänge angeboten. In diesen sammeln die Studierenden in Praxisphasen und Übungen die praktische Erfahrung.

Die parallel stattfindende Ausbildung ist nötig, um am Ende ihres Studiums sowohl den Bachelorabschluss als auch den staatlich anerkannten Berufsabschluss „Physiotherapeut“ erhalten. In der Ausbildung lernen die angehenden Physiotherapeuten alles über den Bewegungsapparat des Menschen. Sie erfahren, wie man Patienten untersucht, welche Befunde es gibt und wie man diese mithilfe verschiedener Krankengymnastik- und Massagetechniken behandeln kann.

Auch der Einsatz von Hilfsmitteln wie Ultraschall oder Lichtstrahlen wird eingehend behandelt. Abgesehen vom technischen Know-how erwerben die Studierenden auch Wissen in Fächern wie Pädagogik oder Psychologie. Das soll ihnen später dabei helfen, umfassend auf ihre Patienten einzugehen.

In ihrer praktischen Ausbildung, die zumeist in Krankenhäusern stattfindet, setzen sie das theoretische Gelernte in die Praxis um. Im Studium werden die gleichen Techniken und Wissensgebiete vermittelt wie in der Ausbildung. Anders als in der Ausbildung wird darüber hinaus viel Wert auf die Forschung gelegt.

Studieninhalte im Bachelorstudium

Die Studierenden lernen verschiedene Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens kennen. Am Ende ihres Studiums sollen sie anhand dieser in der Lage sein, eigenständig Daten zu erheben, auszuwerten und wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Das Studium unterscheidet sich auch insofern von der Ausbildung, als dass es auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der Physiotherapie vermittelt. Fächer aus diesem Bereich sind etwa Management oder Public Health.

Im Masterstudium

Ein erfolgreich abgeschlossenes Bachelorstudium eröffnet den Absolventen die Möglichkeit, sich in einem Masterstudium noch weiter zu qualifizieren. In den meisten Masterstudiengängen haben die Studierenden dabei die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Bereich der Physiotherapie zu spezialisieren. Dazu zählt die manuelle Therapie oder das Management von Gesundheitseinrichtungen.


Berufsaussichten für Physiotherapeuten

Physiotherapeuten arbeiten klassischerweise in Krankenhäusern, Kliniken oder Privatpraxen. Ihre Aufgaben umfassen die Behandlung von akuten Erkrankungen, die Rehabilitation nach Verletzungen und die Vorbeugung von Erkrankungen.

Nach einigen Jahren Berufserfahrungen spezialisieren sich die meisten Physiotherapeuten auf einen dieser Bereiche. Nicht wenige machen sich dann mit einer eigenen Praxis selbstständig. Absolventen eines Hochschulstudiums stehen weitere Tätigkeiten im Bereich der Forschung und des Managements offen.

Sie arbeiten beispielsweise in privaten oder staatlichen Forschungseinrichtungen oder für Firmen, die Therapiegeräte herstellen. Auch eine wissenschaftliche Karriere an der Hochschule ist möglich. Darüber hinaus bietet sich für Studienabsolventen die Möglichkeit, selbst als Lehrer an einer Fachschule oder Hochschule tätig zu werden.


Physiotherapie international studieren

In anderen Ländern ist die Ausbildung zum Physiotherapeuten schon seit langem akademisiert. Dort genießt auch die praktische Arbeit der Physiotherapeuten einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. Wer von dieser fortgeschrittenen Professionalisierung profitieren möchte, sollte über ein Auslandsstudium oder ein Auslandssemester nachdenken.

Der Studienaufenthalt in einem anderen Land bietet die Gelegenheit das eigene wissenschaftliche Profil zu schärfen. Darüber hinaus bietet es die einmalige Gelegenheit ein anderes Land und seine Kultur intensiv kennenzulernen, neue Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.