Pharmazie im Ausland studieren

„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.“ Dieser Aufforderung kommen täglich hunderte Menschen in Deutschland nach.

Aufgaben des Apothekers

Neue Einblicke: Wer Pharmazie im Ausland studiert, kann viel über die medizinische Versorgung in anderen Ländern lernen.

Der Apotheker ist oft der erste Ansprechpartner, wenn es um die richtige Anwendung eines Medikaments geht. Auch bei einer Erkältung fragen viele erst einmal den Apotheker um Rat. Damit der seine Kunden optimal beraten kann, muss er die Zusammensetzung der rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Arzneimittel genau kennen. Vom Antibiotikum bis zur Zinktablette sind fast 58.000 Präparate auf dem Markt. Keine leichte Aufgabe also. Der Apotheker kann aber noch mehr, als Kunden zu beraten. Bei Bedarf führt er einfache Untersuchungen wie das Blutdruckmessen selbst durch und stellt auch eigene Salben und Kräutertees her.


Das Studienfach Pharmazie

Das Studium der Pharmazie bereitet angehende Apotheker umfassend auf ihre spätere Berufstätigkeit vor. In seiner Struktur ähnelt es einem Medizinstudium: Auf das Grund- und Hauptstudium von jeweils vier Semestern folgen das Staatsexamen und das praktische Jahr. Im Grundstudium stehen erstmal die naturwissenschaftlichen und pharmazeutischen Grundlagen auf dem Programm. Die Studierenden pauken Biologie und Chemie und lernen verschiedene pflanzliche und pharmazeutische Wirkstoffe kennen. Im Labor bestimmen sie Heilpflanzen unter dem Mikroskop und mischen Wirkstoffe zusammen.

Ein achtwöchiges Praktikum in einer Apotheke oder einem Unternehmen der Pharmaindustrie verleiht erste Einblicke in die Berufspraxis. Am Ende des vierten Semesters wird das bisher gelernte Wissen in vier Multiple-Choice-Klausuren abgefragt.

Nachdem sie das Erste Staatsexamen bestanden haben, vertiefen die Studierenden ihr Wissen in den fünf Fachgebieten der Pharmazie.

  • In der pharmazeutischen Chemie beschäftigen sie sich unter anderem damit, wie man Arzneistoffe gewinnt.
  • In der pharmazeutischen Biologie lernen die Studierenden beispielsweise, Wirkstoffe aus Heilpflanzen zu extrahieren.
  • In der pharmazeutischen Technologie beschäftigen sie sich mit der industriellen Herstellung von Tabletten und anderen Arzneimitteln.
  • In der klinischen Pharmazie geht es um die optimale Behandlung von Patienten.
  • In der Pharmakologie lernen die Studierenden, wie welche Medikamente im Körper wirken.

Das Hauptstudium schließt nach vier Semestern mit dem Zweiten Staatsexamen in Form von fünf mündlichen Prüfungen ab.

Das Praktische Jahr

Nach dem Zweiten Staatsexamen steht das Praktische Jahr an. Dieses umfasst ein mindestens sechsmonatiges Praktikum in einer öffentlichen Apotheke. Die restlichen sechs Monate kann man entweder weiterhin in einer Apotheke oder in einem pharmazeutischen Unternehmen, einer Spezialapotheke oder einer Arzneimittelprüfstelle ableisten. Blockseminare zum Apothekenrecht runden die praktische Ausbildung ab.

Am Ende des Jahres steht das Dritte Staatsexamen beziehungsweise die Apothekerprüfung. Hier wird getestet, was die Studierenden in den absolvierten Praktika gelernt haben. Nach erfolgreich bestandener Prüfung erhalten sie die Approbation beziehungsweise die Erlaubnis als Apotheker zu praktizieren.


Pharmazie studieren – Studienmöglichkeiten und Voraussetzungen

Gute Noten, Interesse an Naturwissenschaften und soziale Kompetenzen - all das sollten Pharmaziestudenten mitbringen.

Ein Pharmaziestudium ist ausschließlich an Universitäten möglich. Wie das Studium der Medizin bleibt auch das Pharmaziestudium ein Staatsexamensstudiengang. Einige Universitäten bieten auch Bachelor-und Masterstudiengänge im pharmazeutischen Bereich an. Diese richten sich allerdings ausschließlich an Studierende, die in die Pharmaindustrie gehen möchten.

Eine Approbation zum Apotheker ist nur nach dem Dritten Staatsexamen möglich. Approbierte Apotheker haben hingegen die Möglichkeit, sich in einem Masterstudiengang fortzubilden und so neue Berufsfelder zu erschließen. Angeboten werden unter anderem Masterprogramme mit den Schwerpunkten Arzneimittelentwicklung oder Arzneimittelzulassung.

Akademische und persönliche Voraussetzungen

Eine der größten Schwierigkeiten auf dem Weg zum Apothekerberuf stellt bereits die Studienbewerbung dar. Alle Bewerbungen laufen über die Stiftung für Hochschulzulassung (ehemals ZVS). Ein Teil der Studienplätze wird nach Abiturdurchschnitt vergeben. Im Wintersemester 2012/2013 lag dieser zwischen 1,2 und 1,7. Ein weiterer Teil der Studienplätze wird nach Wartezeit vergeben, der Großteil nach Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen. Auch dabei ist meistens der Abiturdurchschnitt entscheidend, der NC liegt allerdings nicht ganz so hoch.

Studieninteressierte sollten vor allem gute Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie, Physik und Biologie mitbringen. Im späteren Berufsleben sind auch soziale Kompetenzen wie Kommunikationsgeschick und Empathie gefragt.

Studium der Pharmazie im Ausland

Ein Auslandsstudium bietet Pharmaziestudenten die Gelegenheit, das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung in anderen Ländern besser kennenzulernen. Ein Studienaufenthalt in Asien eröffnet den Studierenden beispielsweise Einblicke in alternative Heilmethoden, die auch in Deutschland immer gefragter sind.

Neben dem fachlichen Wissen schulen die Studierenden während eines Auslandsaufenthaltes auch ihre Fremdsprachenkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen. Diese können sie im späteren Berufsalltag gut gebrauchen.


Berufsfelder für Absolventen eines Studiums der Pharmazie

Die meisten Absolventen des Studiengangs Pharmazie arbeiten später als Angestellte in einer Apotheke oder eröffnen ihre eigene Apotheke. Dabei wird zwischen öffentlichen Apotheken und Spezialapotheken, beispielsweise in Krankenhäusern, unterschieden.

Nur rund 20 Prozent der Absolventen stehen später nicht hinter dem Apothekertisch. Ein möglicher Arbeitsplatz ist auch die pharmazeutische Industrie, wo approbierte Apotheker die Produktion leiten oder in den Bereichen Qualitätsmanagement, Marketing und Vertrieb tätig sind. Auch Krankenkassen stellen Apotheker ein. Sie entscheiden beispielsweise darüber, für welche Arzneimittel diese die Kosten übernehmen oder beraten Ärzte und Versicherte. Weitere Arbeitgeber sind Arzneimittelprüfstellen und Patentämter. Auch der Schritt in die Forschung ist möglich. Voraussetzung dafür ist ein Promotionsstudium.