Organisation und Führung im Ausland studieren

Was einen guten Vorgesetzten ausmacht, darüber sind sich Arbeitnehmer und Wirtschaftsexperten einig: Er soll klare Zielvorgaben machen, Verantwortung abgeben, über Fachkompetenzen verfügen, Lob aussprechen, fair sein und stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter haben. Natürlich kommt niemand als Führungspersönlichkeit auf die Welt. Um Aufgaben zu delegieren, Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter zu motivieren, müssen Führungskräfte über Fachwissen aus den Bereichen Organisation und Führung verfügen. Mittlerweile gibt es Studiengänge, die angehende Chefs und Manager auf genau diese Aufgaben vorbereiten.

Das Management-Studium im Überblick

Organisation und Führung eines Unternehmens verlangt einiges an Wissen, um erfolgreich zu sein.

Die Studienangebote aus dem Bereich Organisation und Führung sind zahlreich. Zum einen besteht die Möglichkeit, sich in einem regulären BWL-Studium auf die entsprechenden Aufgabenfelder zu spezialisieren. Zum anderen gibt es eigenständige Studiengänge, die die Studierenden mit Führungskompetenzen ausstatten. Einige dieser Studienprogramme sind auf spezielle Arbeitsfelder zugeschnitten, etwa auf Management-Aufgaben im Gesundheitswesen.

Es gibt aber auch Studiengänge, die branchenübergreifende Management-Kompetenzen vermitteln und beispielsweise auf die Führung von international operierenden Unternehmen oder mittelständischen Unternehmen vorbereiten. Viele Studienangebote richten sich an Personen, die bereits im Beruf stehen und ihre Führungskompetenzen ausbauen möchten. Diese Studienprogramme sind oft berufsbegleitend konzipiert.

Bachelor

Die Bachelorprogramme aus dem Bereich Organisation und Führung statten die Studierenden zum einen mit Wissen aus dem Fach BWL aus. Zu anderen vermitteln sie die Soft Skills und methodischen Kompetenzen, die nötig sind, um ein Unternehmen zu leiten. In den meisten Bachelorprogrammen geht es anfangs vor allem um Wissen aus Bereichen wie Marketing, Rechnungswesen oder Personalmanagement. Wie in allen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen stehen Fächer wie Mathematik, Statistik, Wirtschaftsrecht oder Wirtschaftsenglisch auf dem Lehrplan.

In den spezialisierten Bachelorprogrammen lernen die Studierenden zusätzlich branchenbezogenes Wissen. So beschäftigen sich die Studierenden eines Studienganges, der auf Management-Aufgaben in Gesundheitseinrichtungen vorbereitet, beispielsweise mit dem Aufbau des deutschen Gesundheitswesens oder der Gesundheitspolitik. Im weiteren Verlauf des Studiums rücken zunehmend die Organisations- und Führungskompetenzen in den Fokus. Die Studierenden lernen beispielsweise, wie sie strategische Entscheidungen treffen, Mitarbeiter motivieren oder Krisen bewältigen.

In vielen allgemeinen Management-Studiengängen haben die Studierenden die Möglichkeit, Schwerpunkte zu legen. Hier kommen Bereiche wie Marketing-Management, Personalmanagement oder Management im Bereich Hotel und Tourismus infrage. Zusätzlich zu den methodischen Kenntnissen bekommen die angehenden Führungskräfte wichtige Soft Skills vermittelt, beispielsweise Präsentationstechniken oder rhetorische Fähigkeiten. In vielen Studiengängen sind außerdem Praxisphasen oder Praxissemester in den Lehrplan integriert, die den Studierenden einen ersten Blick in die Führungsetagen von großen Unternehmen ermöglichen.

Master

Wer später tatsächlich im höheren Management tätig werden möchte, kommt um den Master nicht herum. Die Masterprogramme aus dem Bereich Organisation und Führung ermöglichen Absolventen die Möglichkeit, das im Bachelorstudium erworbene Wissen zu vertiefen. Viele Masterprogramme stehen auch Absolventen anderer Fachbereiche offen. Wie im Bachelorbereich, gibt es dabei sowohl allgemeine als auch branchenspezifische Studiengänge.

Dabei ist insbesondere der Master of Business Administration (MBA) hervorzuheben. Dieser beliebte Masterabschluss richtet sich vornehmlich an studierte Fachkräfte, die bereits im Beruf stehen und sich zusätzliche Management-Kompetenzen aneignen möchten. Dabei kann es sich sowohl um Wirtschaftswissenschaftler als auch um Absolventen anderer Fächer handeln, also etwa Mediziner oder Ingenieure. Klassischerweise handelte es sich beim MBA um ein branchenübergreifendes Studium. In den letzten Jahren entstanden aber auch hier zunehmend spezialisierte Studienprogramme, die sich beispielsweise explizit auf die Gesundheitsbranche oder das Internationale Management beziehen.

Die Bachelor- und Masterprogramme aus dem Bereich Organisation und Führung bieten sowohl Universitäten und Fachhochschulen als auch private Wirtschaftsschulen (Business Schools) an. Bei letzteren sollten die Bewerber darauf achten, dass sie über eine staatliche Anerkennung verfügen. Dies gilt insbesondere für MBA-Programme, die sehr hohe Studiengebühren verlangen.


Organisation und Führung/Management studieren: Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für die Zulassung variieren von Hochschule zu Hochschule. Viele Studiengänge sind mit einem Numerus Clausus belegt. In den internen Auswahlverfahren haben Bewerber mit sehr guten Abschlussnoten auf dem Abitur oder dem Bachelorzeugnis die größten Chancen. Einige Hochschulen führen zusätzliche Eignungstests und Auswahlgespräche durch. Insbesondere für die Masterprogramme setzen die Hochschulen oftmals auch Berufserfahrung und gute Englischkenntnisse voraus. Angehende Manager sollten aber nicht nur gute Noten mitbringen und gerne mit Zahlen umgehen, sondern ebenso über soziale Kompetenzen wie Empathie und Kommunikationsfähigkeit verfügen.


Berufsfelder

Ein Studienabschluss aus dem Bereich Organisation und Führung befähigt die Absolventen, Aufgaben im Management zu übernehmen. Als Arbeitgeber kommen sowohl Unternehmen sämtlicher Branchen als auch staatliche und private Einrichtungen, Banken, Vereine, Verbände, Internationale Organisationen oder NGOs infrage. Je nach Ausrichtung des Studienfachs arbeiten Absolventen beispielsweise in Unternehmen für Tourismus, in der Industrie oder im Gesundheitssektor.

Je nach fachlicher Qualifikation kommen sie häufig zunächst in einzelnen Abteilungen, wie dem Marketing, dem Vertrieb oder dem Personalmanagement zum Einsatz. Viele Absolventen steigen nach einiger Zeit in leitende Positionen auf. Mit dem erworbenen Know-how ist es natürlich auch möglich, sich mit einem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen. Auch Tätigkeiten im Consulting-Bereich sind möglich.


Auslandserfahrung: Ein Muss für Führungskräfte!

Unabhängig davon, in welcher Branche ihr später arbeiten möchtet: Führungskräfte und Manager müssen mittlerweile zwingend über Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung verfügen. An vielen Hochschulen sind darum Auslandsaufenthalte fest in den Studienverlauf eingeplant. Ein oder zwei Semester in einem anderen Land geben euch Möglichkeit, eure Sprachkenntnisse zu erweitern oder zu perfektionieren und euch zugleich wichtige interkulturelle Kompetenzen anzueignen. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, in internationalen Teams zu arbeiten oder sich einer fremden Kultur anzupassen. Darüber hinaus eröffnet ein Auslandssemester euch die Chance, schon früh ein Netzwerk an internationalen Kontakten aufzubauen. Späteren Arbeitgebern signalisiert ihr zudem Eigenschaften wie Flexibilität, Durchsetzungskraft und Organisationstalent.