Naturwissen­schaften im Ausland studieren

Nach welchen Gesetzen funktioniert das Leben auf unserer Erde? Gibt es in den Weiten des Universums Lebewesen, die mit uns vergleichbar sind? Wie können wir in Zukunft erneuerbare Energien gewinnen? Naturwissenschaftler suchen nach Antworten auf die existentiellen Fragen des Lebens.

Die Naturwissenschaften: Ein Überblick

State-of-the-Art-Labore und eine enge Betreuung: Ein Studium der Naturwissenschaften im Ausland lohnt sich!

Naturwissenschaftler versuchen, mit Hilfe von Experimenten und Beobachtungen die Prinzipien zu ermitteln, nach denen die Natur, die uns umgibt, funktioniert. Dabei unterscheidet man:

  • die unbelebte Natur und
  • die belebte Natur

Zur unbelebten Natur gehören beispielsweise Metalle, Gase, Steine, aber auch andere Planeten. Unter dem Begriff „belebte Natur“ sammeln sich Menschen, Tieren und Pflanzen.

Die exakten Naturwissenschaften

Zu den so genannten „exakten Naturwissenschaften“, die sich mit der unbelebten Natur befassen, gehören:

Die exakten Naturwissenschaften zeichnen sich dadurch aus, dass die Wissenschaftler versuchen, Naturphänomene in berechenbaren mathematischen und physikalischen Formeln auszudrücken.

Schnittstellenfächer: Biowissenschaften und Geographie

Biologen suchen ebenfalls nach allgemein gültigen Gesetzmäßigkeiten. Der Gegenstand ihrer Untersuchungen ist jedoch die belebte Natur. Deshalb müssen sie auch die Zusammenhänge zwischen einzelnen Systemen und Organismen und Faktoren wie Zeit oder Zufall in ihre Untersuchungen mit einbeziehen.

Um das Leben in seiner Komplexität erfassen zu können, haben sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche weitere Fächer aus der Biologie entwickelt, die das Fach mit anderen Gebieten der Wissenschaft vernetzen. Zu den so genannten Biowissenschaften gehören unter anderem:

Diese Studiengänge sind häufig praxisbezogener als die klassischen naturwissenschaftlichen Studiengänge. Sie versuchen, Lösungen für aktuelle medizinische oder auf die Umwelt bezogene Fragestellungen zu finden.

Auch die Geographie lässt sich als Schnittstellenfach bezeichnen, da sie neben naturwissenschaftlichen auch geistes- und sozialwissenschaftliche Inhalte behandelt.

Sonderfälle: Mathematik und Informatik

Die Mathematik ist streng genommen keine Naturwissenschaft, sondern eine so genannte Strukturwissenschaft. Sie beschäftigt sich nämlich in ihrer Reinform weniger mit unbelebter oder belebter Natur, sondern mit abstrakten Formen und Strukturen. Da sie aber die Grundlage fast aller naturwissenschaftlichen Studiengänge darstellt, wird das Studienfach Mathematik an vielen Universitäten der naturwissenschaftlichen Fakultät zugeordnet.

Gleiches gilt für das Studienfach Informatik, welches seinerseits oft noch in weitere Unterfächer wie die Angewandte Informatik, die Technische Informatik oder die Medieninformatik aufgeteilt ist.


Studienmöglichkeiten

Fast alle Universitäten in Deutschland bieten die Fächer Mathematik, Informatik, Physik, Chemie und Biologie an. Das Angebot an jüngeren Studiengängen wie Biochemie oder Neurowissenschaften unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule. Insbesondere die praxisbezogenen Studiengänge aus dem Bereich Informatik oder Biologie werden auch an Fachhochschulen angeboten, die sich häufig durch ein besonders praxisbezogenes Studium auszeichnen.

Einen Sonderfall stellt das Fach Astronomie dar, das sich etwa der Erforschung von Planeten, Sternen und schwarzen Löchern widmet. Dieses wird in Deutschland derzeit nicht als eigenständiger Bachelorstudiengang angeboten. Man kann sich lediglich an einigen Universitäten im Rahmen eines Physikstudiums auf den Bereich Astrophysik spezialisieren. Daran können Studierende dann aber einen Masterstudiengang Astronomie/Astrophysik anschließen.


Voraussetzungen, um Naturwissenschaften zu studieren

Egal, für welche Naturwissenschaft man sich entscheidet: Um Mathematik wird kein Student herumkommen. Gern mit Zahlen und Formeln umzugehen, ist also eine gute Voraussetzung für ein naturwissenschaftliches Studium. Wer noch dazu bereits in der Schule gute Noten in Mathematik, Physik, Chemie, Bio und Informatik hatte, der hat grundsätzlich gute Karten.


Vorteile eines Studiums der Naturwissenschaften im Ausland

Es bietet sich an, während des Studiums ein oder zwei Auslandssemester einzulegen, denn:

  • Studierende können so ihre Fremdsprachenkenntnisse schulen und lernen, in internationalen Teams zu arbeiten.
  • Andere Forschungsschwerpunkte an den ausländischen Hochschulen bieten den Studierenden die Gelegenheit, ihr wissenschaftliches Profil zu schärfen.
  • Ein Auslandssemester stellt eine einmalige Chance dar, ein anderes Land und eine andere Kultur kennenzulernen und Freundschaften zu Kommilitonen aus aller Welt zu knüpfen.

Berufe für Naturwissenschaftler

So unterschiedlich die Studiengänge aus dem Bereich der Naturwissenschaften sind, so unterschiedlich sind auch die beruflichen Möglichkeiten.

Arbeiten in der Forschung

Diejenigen, die sich für eine „klassische Naturwissenschaft“ entschieden haben, bleiben oft auch nach ihrem Studium der Forschung treu. Arbeitsstellen finden sie an universitären, staatlichen und privaten Forschungsinstituten, aber auch in den Abteilungen für Forschung in Wirtschaftsunternehmen.

Absolventen jüngerer Studiengänge wie etwa der Biochemie oder der Biomedizin arbeiten nach ihrem Studium zumeist in der anwendungsorientierten Forschung. Sie sind beispielsweise in den Forschungslaboren der pharmazeutischen, optischen oder biotechnologischen Industrie beschäftigt.

Viele Forschungsteams sind international zusammengesetzt. Auch die großen Unternehmen operieren weltweit. Wer später im Bereich Forschung arbeiten möchte, sollte also nicht nur über Fachwissen, sondern auch über Kenntnisse einer oder mehrerer Fremdsprachen und interkulturelle Kompetenzen verfügen.

Arbeiten in anderen Bereichen

Abseits der Forschung arbeiten Absolventen unter anderem in den Bereichen Qualitätsmanagement, Überwachung oder Unternehmensberatung. Informatiker, aber auch Mathematiker sind oft in der IT-Branche anzutreffen. Je nach Schwerpunkt ihres Studiengangs entwickeln sie neue Hard- oder Software oder installieren und betreuen IT-Anlagen. Ein anderer typischer Arbeitsbereich für Mathematiker ist das Versicherungs- und Bankwesen. Absolventen entwickeln beispielsweise neue Produkte oder arbeiten im Bereich Risikomanagement.

Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie oder Physik auf Lehramt zu studieren. Wer auf Lehramt studiert hat, gibt sein Wissen in der Regel an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien an Schüler weiter.