Meereskunde im Ausland studieren

Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Die Ozeane und ihre Nebenmeere stellen dabei einen immens wichtigen Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen dar. Außerdem spielen sie eine entscheidende Rolle im gesamten Klimagefüge der Erde. Durch ihre Fähigkeit, sowohl Wärme als auch Stoffe wie beispielsweise Kohlendioxid zu speichern und über weite Strecken zu transportieren, üben Ozeane großen Einfluss auf die Klimaentwicklung der Erde aus.

Die Ozeane selbst und das Leben in ihnen ist durch die Klimaentwicklung beeinflusst. Man kann von einer engen Wechselbeziehung sprechen. In Hinblick auf Fragen der Energieversorgung kommt den Ozeanen ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu, da sich ein großer Teil der noch vorhandenen Öl- und Gasvorräte unter der Meeresoberfläche befindet.

Studieninhalte

Die Unterwasserwelt des Pazifischen Ozeans erforschen: Ein Studium der Meereskunde im Ausland macht es möglich!

Die Wissenschaft von der Erforschung der Meere wird in der Regel als Meereskunde bezeichnet, Dennoch gibt es in Deutschland kein Studienfach mit diesem Namen. Meereskunde ist ein Überbegriff für mehrere natur- und geowissenschaftliche Disziplinen, die das Meer aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Wer in Deutschland ein Studium der Meereskunde anstrebt, muss sich also für eine oder mehrere dieser Teildisziplinen entscheiden.

Teildisziplinen der Meereskunde

Eine der bekanntesten Teildisziplinen ist die üblicherweise als Ozeanographie bezeichnete physikalische Meereskunde. Die Ozeanographie beschäftigt sich mit den komplexen Bewegungsvorgängen innerhalb der Meere wie beispielsweise Strömungen, Gezeiten und Wellen. Zudem befasst sie sich mit deren Auswirkungen auf die Wechselbeziehung zwischen Ozeanen und der Erdatmosphäre. Das Studium der Ozeanographie beinhaltet gerade in den ersten Semestern viele Kurse aus den Bereichen der Physik, Mathematik und Statistik. Ein großes Interesse an diesen Fächern stellt daher eine wichtige Voraussetzung für den Studienerfolg dar.

Ein weiterer wichtiger Teilbereich ist die Meeresbiologie. Aufgrund ihrer Schwerpunktsetzung und Methodik ist diese jedoch weniger den Geowissenschaften als den Biowissenschaften zuzuordnen. Nähere Informationen zum Studium der Meeresbiologie im Ausland finden sich deshalb dort.

Andere relevante Teilbereiche der Meereskunde sind unter anderem die Meeresgeologie, die chemische Meereskunde und die Meerestechnik.


Meereskunde global studieren

Die Rahmen eines Auslandsstudiums quasi nebenbei erworbenen Englischkenntnissen, für angehende Meereskundler sind von großer Bedeutung, da die aktuelle Forschungsliteratur im Bereich der Meereskunde überwiegend in englischer Sprache gehalten ist.

Welche Aspekte unterscheiden sich bei einem Studium der Meereskunde im Ausland?

Im Vergleich zum eher auf einzelne Teilbereiche der Meereskunde spezialisierten Studienangebot in Deutschland gibt es im Ausland auffallend viele Studiengänge, die fast das gesamte Spektrum der Meereskunde abdecken. Diese oft unter dem Begriff Marine Science firmierenden Studiengänge beinhalten Themen und Fragestellungen aus den verschiedensten Teilbereichen der Meereskunde.

Auch sind Studiengänge mit dem Namen Oceanography in der Regel angelegt weniger stark auf den physikalischen Aspekt der Meereskunde fokussiert als Studiengänge im Fach Ozeanographie, die an deutschen Universitäten angeboten werden.

Dies macht ein Auslandsstudium besonders für diejenigen interessant, die sich nicht gleich zu Beginn festlegen möchten, sondern zunächst einen breiten meereskundlichen Überblick erhalten und sich dann zu einem späteren Zeitpunkt spezialisieren wollen.

Regionale Schwerpunkte

Wer sich bereits festgelegt hat, profitiert von dem Perspektivwechsel, den ein Auslandsstudium mit sich bringt. Denn obwohl die meereskundliche Forschung genau wie ihr Forschungsgegenstand im Prinzip keine Ländergrenzen kennt, so gibt es doch regionale Schwerpunkte, die sich am jeweiligen Hochschulstandort festmachen lassen.

Während an deutschen und englischen Hochschulen beispielsweise die Erforschung des Nordatlantiks eine große Rolle spielt, ist für australische und neuseeländische, aber auch für einige kalifornische Hochschulen eher der Pazifische Ozean von Interesse. Ein Auslandsstudium speziell in einem anderen Erdteil kann also wertvolle Möglichkeiten zum Erleben und Erforschen von Phänomenen bringen, die in Deutschland nicht auftreten.


Nach dem Studium der Meereskunde

Der überwiegende Teil der Ozeanographen und anderer Meereskundler ist in der Forschung und Lehre tätig, sowohl an Hochschulen als auch an privaten und öffentlichen Forschungsinstituten. Chancen bieten sich jedoch auch bei verschiedenen Ämtern auf Bundes- und Landesebene oder im gutachterlichen Bereich.

Folgende Tätigkeiten werden dabei ausgeübt:

  • die Durchführung von Messungen entweder vom Schiff aus oder durch Fernerkundung per Satellit
  • die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten
  • die Erstellung von Modellen zur Simulation verschiedener Szenarien

Als globale Wissenschaft bietet die Meereskunde weltweite Beschäftigungsmöglichkeiten. Die im Rahmen eines teilweise oder komplett im Ausland absolvierten Studium geknüpften Kontakte können dabei von entscheidender Bedeutung sein. Zum Beispiel wenn es darum geht, von internationalen Forschungsprojekten zu erfahren und berücksichtigt zu werden.