Medieninformatik im Ausland studieren

Musik, Bilder, Filme und Bücher: Die Digitalisierung der Medien ist nicht mehr aufzuhalten. Analoge Speichermedien, wie die (Video-)Kassette oder das Fotonegativ, haben längst ausgedient. Die neuen Formate heißen MP3, JPEG oder WMV. Bibliotheken und Museen digitalisieren ihre Bestände und Archive und machen sie via Internet überall auf der Welt zugänglich. Und Formen des multimedialen Unterrichts und E-Learning gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mit dem technischen Fortschritt entstehen auch immer neue Herausforderungen. Je größer die Datenmengen sind, desto langwieriger ist ihre Übertragung. Gleichzeitig müssen die digitalen Inhalte ansprechend aufbereitet sein, damit der Nutzer sich überhaupt für sie interessiert.

Medieninformatiker arbeiten an genau dieser Schnittstelle zwischen Medien und Informatik. Sie beschäftigen sich mit der digitalen Informationsverarbeitung in den Medien. Sie entwickeln beispielsweise schlankere Formate, um Daten bei gleichbleibender Qualität schneller zu übertragen. Sie sind aber auch gestalterisch tätig, programmieren Redaktionssysteme, kreieren Webseiten oder entwerfen Animationen.

Das Studium Medieninformatik: Überblick

Fast jeder verwendet digitale Medien, daher ist ein Studium der Medieninformatik sehr spannend.

Ein Studium der Medieninformatik ist eine Variante des Informatikstudiums und ist sehr anwendungsorientiert. Viele Universitäten und Fachhochschulen bieten eigenständige Bachelor- und Masterprogramme an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in einem Studium der Angewandten Informatik oder der Medienwissenschaft auf den Schwerpunkt Medieninformatik zu spezialisieren.

Studieninteressierte sollten die Angebote der Hochschulen genau miteinander vergleichen, denn die inhaltlichen Schwerpunkte sind sehr unterschiedlich. An vielen Hochschulen steht die Informatik im Mittelpunkt, es gibt aber auch Studiengänge, die den Fokus auf Medientheorie oder auf Gestaltung und Design setzen.

Bachelor of Science Medieninformatik

Generell setzen sich die grundständigen Studiengänge aus den Fachgebieten Informatik, Kommunikationswissenschaften und Gestaltung zusammen. In den ersten Semestern setzen sich die Studierenden zunächst mit den Grundlagen der Informatik auseinander. Die Studierenden lernen verschiedene Betriebssysteme und Web-Anwendungen kennen und üben sich im Programmieren. Als Grundlagenfach der Informatik steht auch Mathematik auf dem Lehrplan.

Darüber hinaus lernen die Studierenden digitale Gestaltungstechniken und Programme wie Java, Avid oder Photoshop kennen. Je nach Ausrichtung des Studiengangs kommen gestalterische Fächer wie Layout oder Typografie oder Einführungen in die Kommunikationswissenschaft oder in BWL dazu.

In den höheren Semestern spezialisieren sich die Studierenden sich dann auf einen Teilbereich der Medieninformatik. Je nach Hochschule stehen unterschiedliche Schwerpunktfächer, wie Mobile Communication oder Netzwerktechnik, zur Auswahl.

Master of Science Medieninformatik

Wer sich nach dem Bachelorabschluss noch weiter spezialisieren möchte, hat die Möglichkeit ein Masterstudium anzuschließen. Dieses bietet nicht nur die Gelegenheit, das Fachwissen zu erweitern, sondern ist auch Voraussetzung für eine Promotion und anschließende wissenschaftliche Karriere. Viele Unternehmen setzen für Führungspositionen ebenfalls einen Masterabschluss voraus. Wie in den Bachelorprogrammen, setzen die Hochschulen in den Masterstudiengängen ganz unterschiedliche Schwerpunkte, beispielsweise auf Interaktionsgestaltung oder auf Multimedia. Manche der Masterprogramme sind als berufsbegleitende Fernstudiengänge konzipiert.


Persönliche Voraussetzungen für ein Studium der Medieninformatik

Studieninteressierte sollten sich darüber im Klaren sein, das ein Studium der Medieninformatik zu achtzig Prozent aus Informatik besteht. Gute Kenntnisse in Mathematik und die Fähigkeit zum logischen und abstrakten Denken sind in jedem Fall Voraussetzung. Gleichzeitig ist Kreativität gefragt, denn schließlich müssen angehende Medieninformatiker ein Auge für eine ansprechende Darstellung der Inhalte haben. Ebenso sollten fundierte Englischkenntnisse vorhanden sein, um die größtenteils englischsprachige Fachliteratur zu verstehen.


Arbeitgeber und Tätigkeitsfelder

Sowohl große Unternehmen der Industrie als auch Unternehmen der Dienstleistungsbranche brauchen dringend Medieninformatiker. Absolventen haben also hervorragende Berufsaussichten. Mögliche Arbeitgeber sind

  • Multimedia-Firmen
  • Telekommunikationsunternehmen
  • Werbeagenturen
  • Software-Unternehmen
  • Rundfunkanstalten und Verlage

Hier programmieren sie Datenbanken oder Multimedia-Anwendungen oder richten Webserver ein. Außerdem sind sie im technischen Support oder in der Administration tätig oder schulen die Mitarbeiter im technischen Bereich.

Masterabsolventen übernehmen oft leitende Aufgaben in den EDV-Abteilungen, der Öffentlichkeitsarbeit oder im Marketing und Vertrieb. Je nach Schwerpunktsetzung übernehmen Medieninformatiker nicht nur Aufgaben im IT-Bereich. Sie arbeiten ebenfalls als Webdesigner und sind im Bereich der 3D-Computergraphik tätig. Masterabsolventen steht es darüber hinaus offen, zu promovieren und eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen.


Vorteile von Auslandserfahrung für Medieninformatiker

Viele Unternehmen wünschen sich Absolventen mit Auslandserfahrung. Ein oder mehrere Semester in einem anderen Land signalisieren späteren Arbeitgebern Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Flexibilität und Engagement. Doch auch von eventuellen Pluspunkten bei späteren Bewerbungen abgesehen, bringt ein Auslandssemester viele Vorteile mit sich. Schließlich bietet sich hier die einmalige Gelegenheit, tief in ein anderes kulturelles Umfeld einzutauchen, internationale Kontakte zu knüpfen und die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern.