Medien im Ausland studieren

„Irgendwas mit Medien“: Der Berufswunsch vieler Schulabgänger ist ebenso verständlich wie diffus. Ein Beruf in der Medienwelt verspricht abwechslungsreiches, spannendes und kreatives Arbeiten am Puls der Zeit. Was allerdings „irgendwas“ bedeutet, solltet ihr euch am besten noch vor Studienbeginn überlegen. Denn Medienarbeit muss nicht bedeuten, als Reporter Schlagzeilen aufzuspüren oder in einem Verlagshaus zu sitzen....

Die Facetten des Fachs Medien

Ein Auslandsstudium im Bereich Medien ist an vielen Hochschulen sehr praxisorientiert und wird mit allen erdenklichen Schwerpunkten angeboten.

Neben Studiengängen mit journalistischen und gestalterischen Inhalten gibt es auch Angebote, die wirtschaftliche Faktoren oder eine technische Ausbildung in den Mittelpunkt stellen. Zudem gibt es Studienrichtungen, die sich auf einer rein wissenschaftlichen Ebene mit der Welt der Medien auseinandersetzen. Schulabgänger sollten sich also genau überlegen, in welchem Bereich sie später arbeiten möchten und den Studiengang dementsprechend auswählen. Bei mehreren hundert Studiengängen aus dem Bereich Medien ist eigentlich für jeden das passende Programm dabei.

Medienwissenschaft

Wer sich in erster Linie wissenschaftlich mit dem Bereich Medien auseinandersetzen möchte, ist in einem Studiengang aus dem Bereich Medienwissenschaft richtig. Das Studium gehört in den Bereich Kulturwissenschaften. Medienwissenschaftler untersuchen beispielsweise die Auswirkungen der neuen Medien auf unsere Gesellschaft oder analysieren die Erzählprinzipien von Filmen. In diesen Studiengängen steht die theoretische Reflexion über die Medienwelt im Vordergrund. Wer später journalistisch arbeiten möchte, muss zumeist noch ein zusätzliches Volontariat bei einer Tageszeitung oder einer Rund- oder Hörfunkanstalt absolvieren.

Journalismus

Wer sich bereits bei Studienbeginn darüber klar ist, dass er später als Journalist arbeiten möchte, sollte versuchen, in einem entsprechenden Studiengang unterzukommen. Diese sind eher praktisch ausgerichtet. Die Studierenden lernen hier, welche Recherchetechniken es gibt, wie sie unterschiedliche journalistische Texte verfassen oder Fernsehbeiträge drehen. Auch Themen wie Ethik und Medienrecht spielen eine Rolle. Die Masterprogramme aus dem Bereich Journalismus stehen auch Absolventen anderer Fachrichtungen offen, die sich für die journalistische Arbeit interessieren.

Medienmanagement

Wer sich weniger für die kreative Arbeit interessiert aber gut mit Zahlen umgehen kann, ist in Studiengängen aus dem Bereich Medienmanagement richtig aufgehoben. Hier steht die wirtschaftliche Seite der Medienlandschaft im Fokus. Die Studierenden beschäftigen sich mit dem Aufbau von Medienunternehmen und konzentrieren sich dabei auf alle ökonomischen Zusammenhänge. Dafür besuchen sie Kurse in Fächern wie BWL, Rechnungswesen, Controlling oder Personalmanagement.

Medienproduktion

Studiengänge aus dem Bereich Medienproduktion bilden echte „Allrounder“ aus. Sie beinhalten sowohl wirtschaftliche und technische, als auch gestalterische und journalistische Inhalte. Die Studierenden lernen, wie sie verschiedene Medienprodukte herstellen. Dabei steht in den meisten Studiengängen die Produktion digitaler Medien im Mittelpunkt. Auf dem Lehrplan stehen Veranstaltungen in Medientechnik, Medieninformatik, Medienwirtschaft, aber auch in Journalismus und Mediendesign.


Unterschiede in den Studienprogrammen und (mögliche) Zulassungskriterien

Wer sich für einen Studiengang entschieden hat, sollte die Angebote der Hochschulen genau miteinander vergleichen. Denn die einzelnen Studienprogramme unterscheiden sich zum Teil inhaltlich sehr voneinander. So kann beispielsweise im Studium der Medienwissenschaft die digitale Medienlandschaft aber auch Musik oder Literatur im Mittelpunkt stehen. Da die Studiengänge aus dem Bereich Medien im Allgemeinen sehr beliebt sind, gibt es an vielen Hochschulen einen Numerus Clausus. Bewerber sollten also gute Noten auf dem Abiturzeugnis mitbringen und sich auf interne Auswahlverfahren einstellen.


Berufsfelder

So unterschiedlich die einzelnen Studiengänge aus dem großen Bereich Medien sind, so vielfältig sind auch die späteren Einsatzbereiche für Absolventen. Klassische Arbeitgeber sind Hörfunksender und Fernsehanstalten, Verlagshäuser und Firmen für Online-Medien und Multimedia-Produkte.

Viele Absolventen der Studiengänge Medienwissenschaften und Journalismus sind später journalistisch tätig. In diesem Fall absolvieren sie nach ihrem Studium oft noch ein Volontariat und arbeiten danach freiberuflich. Weitere "kreative" Arbeitsfelder für Medienwissenschaftler und Absolventen journalistischer Studiengänge sind die Arbeit als Medienplaner oder -produzent. Auch Tätigkeiten in den Bereichen PR oder Werbung und in Verlagen sind möglich.

Absolventen wirtschaftlich orientierter Studiengänge kümmern sich dagegen darum, dass Medienunternehmen auch wirtschaftlich funktionieren. Sie entwickeln beispielsweise Marketingstrategien oder sind im Personalmanagement tätig. Neben den klassischen Arbeitgebern sind sie oft auch bei Eventagenturen und Beratungsfirmen tätig.

Wer Medienproduktion studiert hat, produziert später Beiträge für Radio- und Fernsehanstalten, Verlage und Multimedia-Produktionsfirmen. Auch in Werbe- und PR-Agenturen oder den IT- und PR-Abteilungen großer Unternehmen sind Medienproduzenten beschäftigt.


Medien im Ausland zu studieren: Vorteile

Wer im Bereich Medien arbeiten möchte, sollte über interkulturelle Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Für Studierende im Bereich Medien ist ein Auslandsaufenthalt während des Studiums daher grundsätzlich empfehlenswert. Neben dem Erwerb wichtiger Qualifikationen könnt ihr euch während eines oder mehrerer Semester an einer ausländischen Hochschule auch fachlich weiterbilden. Die Kultur der Länder spiegelt sich auch in ihren Medien wider und so hat schließlich jedes Land eine ganz andere Medienlandschaft. Wer später als Korrespondent arbeiten möchte, für den ist ein Auslandsaufenthalt während des Studiums ohnehin ein Muss.