Interkulturelle Kommunikation im Ausland studieren

Ein Geschäftsessen in Japan: Der deutsche Manager reicht dem japanischen Geschäftsführer die Hand, sie lassen sich am Tisch nieder. Der Deutsche versucht, möglichst gekonnt mit den Stäbchen zu essen und verzehrt die Suppe geräuschlos. Nach dem Essen verabschieden beide Parteien sich höflich, dabei steckt der Manager die Visitenkarte seines japanischen Gegenübers beiläufig in die Hosentasche. Ein glatt verlaufener Abend? Bereits in diesem grob skizzierten Beispiel hat der deutsche Manager drei Fehltritte begangen:

  1. In Japan ist anstatt eines Handshakes eine kleine Verbeugung üblich.
  2. Geräusche beim Essen sind nicht unhöflich. Wer geräuschvoll isst, dem schmeckt es.
  3. Die Visitenkarte sollte man mit beiden Händen entgegennehmen und ausführlich begutachten. Alles andere ist respektlos.

Ob es nach diesem Abend noch zu einem gelungenen Geschäftsabschluss kommt, ist fraglich. Dabei kann man interkulturelle Kommunikation lernen. Als Reaktion auf die fortschreitende Globalisierung ist es heutzutage sogar möglich, Interkulturelle Kommunikation zu studieren.

Studieninhalte

Wer ein Auslandsstudium der interkulturellen Kommunikation absolviert, erweitert bereits durch den Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen seine interkulturellen Kompetenzen.

In Studiengängen aus dem Bereich Interkulturelle Kommunikation lernen die Studierenden, wie Kommunikation in und zwischen verschiedenen Kulturen abläuft. Dabei beschäftigen sie sich sowohl mit sprachwissenschaftlichen als auch mit sozial- und kulturwissenschaftlichen Themenfeldern. Sie lernen die Kulturen unterschiedlicher Länder und die dort herrschenden Sitten und Gebräuche kennen.

Außerdem erfahren sie, wie die verbale und non-verbale Kommunikation in den verschiedenen Teilen der Welt funktioniert. Die meisten Hochschulen richten ihren Fokus dabei auf die Wirtschaftskommunikation. Neben der Praxis wird großer Wert auf die wissenschaftliche Reflexion von Begriffen wie Kultur, Fremdheit, Multikulturalität oder Diversität gelegt. Darüber hinaus lernen die Studierenden die qualitativen und quantitativen Methoden der Sozialforschung kennen.


Studienangebote für Interkulturelle Kommunikation

Die meisten Angebote für ein Studium im Bereich Interkulturelle Kommunikation finden sich im Masterbereich. Die Masterprogramme richten sich an Absolventen unterschiedlicher Studiengänge, die sich auf dem Feld der Interkulturellen Kommunikation weiterbilden und für Führungspositionen qualifizieren möchten. Im Bachelorbereich gibt es nur wenige Studienprogramme zur Interkulturellen Kommunikation. Diese Bachelorprogramme legen den Fokus häufig auf die Wirtschaftskommunikation.


Voraussetzungen für ein Studium des Fachs Interkulturelle Kommunikation

Das Studium der Interkulturellen Kommunikation setzt ein hohes Interesse an verschiedenen Kulturen voraus. Die Bewerber müssen in der Regel über sehr gute Englischkenntnisse und Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache verfügen, um eine Zulassung zum Studium zu erhalten.


Berufsfelder

Das Studienfach Interkulturelle Kommunikation qualifiziert für die unterschiedlichsten Berufsfelder. Die meisten Absolventen streben eine Tätigkeit an, in der sie im direkten Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen stehen. Sie arbeiten zum Beispiel als Länderexperten in großen Unternehmen oder sind in Verwaltungsbehörden tätig. Besonders multinationale Organisationen oder supranationale Institutionen wie die EU brauchen interkulturell geschulte Fachleute, die Tätigkeiten im Management, in der Verwaltung oder in der Beratung übernehmen.

Absolventen können aber auch in anderen Berufsfeldern tätig werden. Ihr Knowhow qualifiziert sie für Tätigkeiten in PR-Agenturen, Redaktionen oder Verlagen. Weitere Arbeitsbereiche ergeben sich in der Erwachsenenbildung, im Kulturmanagement oder der Unternehmensberatung. Mit einem Masterabschluss ist es auch möglich, zu promovieren und dann eine wissenschaftliche Karriere an der Universität einzuschlagen.


Ein Studium im Ausland? Interkulturelle Kommunikation in der Praxis!

Studierende der Interkulturellen Kommunikation sollten möglichst viel praktische Erfahrung sammeln. Ein Auslandsstudium ist perfekt geeignet, um

  1. andere Kulturen und Länder aus erster Hand kennenzulernen.
  2. das theoretisch erworbene Wissen über die interkulturelle Kommunikation auch im echten Leben anzuwenden.

Während des Aufenthalts im Ausland verbessern die Studierenden auch ihre für das Fach so wichtigen Fremdsprachenkenntnisse. Außerdem schulen sie ihre interkulturelle Kompetenz und erwerben Soft Skills, mit denen sie im späteren Berufsleben punkten können. Das sind beispielsweise Flexibilität und Organisationsvermögen.