Innenarchitektur im Ausland studieren

Das gemütliche Café an der Ecke, die durchgestylte Designerwohnung oder Tante Hildas spießiges Wohnzimmer. Räume üben beim ersten Betreten eine einzigartige Wirkung auf uns aus. Harmonieren die Farben nicht oder sind die Möbel zu dunkel, fühlen wir uns nicht wohl. In andere Räume würden wir am liebsten gleich einziehen, etwa weil das Licht so schön reinfällt oder die Einrichtung stilvoll ist.

Einen Raum so zu gestalten, dass wir uns darin wohlfühlen, ist häufig keine leichte Aufgabe. Aus diesem Grund gibt es Fachleute, die dies zu ihrem Beruf machen: die Innenarchitekten.

Innenräume im Fokus: Aufgaben von Innenarchitekten

Ein vielseitiges Studium für kreative Konzeptentwickler, die Inspiration suchen: Innenarchitektur im Ausland studieren.

Innenarchitekten richten private Räume ebenso wie Arztpraxen, Restaurants, Büros, Schulen, Stadthallen und Durchgangsräume wie Bahnhofshallen ein. Sie gestalten den kompletten Raum: von der Tapete über die Stühle bis hin zu Lampen und Bildern.

Zum Teil sind Innenarchitekten an der Entkernung, dem Umbau oder der Sanierung ganzer Gebäude beteiligt. Entsprechend vielschichtig gestaltet sich das Studium der Innenarchitektur.


Bachelorstudium: Die ersten Semester

In den ersten Semestern des Bachelorstudiums stehen die gleichen Kurse auf dem Lehrplan wie in einem klassischen Architekturstudium. In Fächern wie Baukonstruktion, Statik oder Bauphysik lernen die Studierenden die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen der Baukunst kennen.

Daneben haben sie von Anfang an Unterricht in den Bereichen Gestaltung und Design. Sie lernen verschiedene Mal- und Zeichentechniken kennen, arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und besuchen Kurse zum Thema Farb- oder Lichtgestaltung.

Außerdem richten sie Räume mithilfe spezieller Computersoftware ein und beschäftigen sich in Fächern wie Design- oder Kunstgeschichte mit den theoretischen Grundlagen des Fachs.


Im fortgeschrittenen Stadium des Bachelors

In den höheren Semestern rückt mehr und mehr das praktische Arbeiten in den Mittelpunkt. Die Studierenden entwerfen eigene Innenraumkonzepte, aber auch Möbel, die sie im Rahmen von Messen und Ausstellungen praktisch umsetzen.

An den meisten Hochschulen besteht die Möglichkeit, einen Schwerpunkt zu wählen. Zur Auswahl stehen Themenbereiche wie

  • Gestaltung
  • Möbelentwurf
  • Lichtplanung
  • Gebäudetechnik

Darüber hinaus sollen Fächer wie BWL oder Fremdsprachen die Studenten auf ihre Berufspraxis vorbereiten.

Das Studium schließt mit der Bachelorarbeit ab. Dabei handelt es sich in der Regel um einen praktischen Entwurf, der zusammen mit einem theoretischen Konzept eingereicht wird.


Masterstudium Innenarchitektur

Nach erfolgreich absolvierten Bachelorstudium haben die Absolventen die Möglichkeit, direkt in die Berufspraxis einzusteigen oder ein Masterstudium anzuhängen.

Nur wer den Mastertitel trägt und zwei Jahre berufstätig war, wird in die Architektenkammer aufgenommen und darf sich Innenarchitekt nennen.

Der Master ist in der Regel praxisorientiert und bietet den Studierenden die Chance, ihr Wissen in Spezialgebieten der Innenarchitektur zu vertiefen. Zur Auswahl stehen Schwerpunkte wie Denkmalpflege, Raumkunst oder Technik und Licht.


Innenarchitektur studieren? Die Voraussetzungen

Ein Studium im Bereich Innenarchitektur ist in Deutschland vor allem an Kunsthochschulen und Fachhochschulen möglich. In den meisten Fällen setzen die Hochschulen neben dem (Fach-)Hochschulzeugnis ein handwerkliches Vorpraktikum voraus.

Über die Zulassung zum Studium und die künstlerische Eignung der Studierenden entscheiden zwei Aspekte:

  • eine Mappe mit praktischen Entwürfen und Skizzen
  • eine zweitägige Eignungsprüfung

Wie aus den Zulassungskriterien hervorgeht, spielen für die Arbeit eines Innenarchitekten Kreativität und handwerkliches Geschick eine wichtige Rolle. Insbesondere in den ersten Semestern des Studiums sind zudem mathematische Kenntnisse gefordert. Auch das Arbeiten mit dem Computer sollte kein Problem darstellen. Da die Fachliteratur zum Teil nur in Englisch vorhanden ist, sind ebenfalls gute Englischkenntnisse erforderlich.


Berufsfelder

Absolventen des Studiengangs Innenarchitektur steht ein breites Arbeitsspektrum offen. Sie sind in Architektur-, Innenarchitektur- oder Ingenieurbüros angestellt. Dort erhalten sie Aufträge zur Gestaltung von Innenräumen aller Art: von Hotels und Restaurants über Geschäftsräume, Verwaltungsgebäude, Arztpraxen oder private Wohnräume bis hin zu Discos und Konzertsälen.

Einige Innenarchitekten kommen zudem bei Film- und Fernsehproduktionen unter, wo sie die Sets für einzelne Drehs gestalten.

Absolventen, die sich im Studium auf den Bereich Möbeldesign oder Licht spezialisiert haben, arbeiten zum Teil als Angestellte für Möbelhäuser oder Raumausstatter. Zu ihren Aufgaben zählt es, Möbel, Lampen oder andere Einrichtungsgegenstände zu entwerfen.

Viele Innenarchitekten mit Masterabschluss machen sich nach einigen Jahren Berufspraxis mit einem eigenen Büro für Innenarchitektur selbstständig. Ihnen steht ebenfalls eine Karriere im wissenschaftlichen Bereich offen, etwa in der Forschung und Lehre an einer Hochschule.


Gründe für ein Studium der Innenarchitektur im Ausland

Absolventen des Studiengangs Innenarchitektur sind im Ausland gefragt. Doch auch bei Bewerbungen innerhalb Deutschlands sind gute Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrungen gerne gesehen.

Ein Auslandsstudium im Fachbereich Innenarchitektur ermöglicht es den Studierenden, andere Konzepte der Raumgestaltung kennenzulernen und das eigene künstlerische und handwerkliche Repertoire zu erweitern. Auch die erworbenen interkulturellen Kompetenzen, beispielsweise das Arbeiten in internationalen Teams, sind im späteren Berufsleben hilfreich.

Ein oder mehrere Semester im Ausland ermöglichen es zudem, frühzeitig internationale Kontakte zu knüpfen, die sich im späteren Berufsleben als nützlich erweisen können.