Erwachsenenbildung im Ausland studieren

Man lernt nie aus – gemäß dieser Prämisse bilden sich jährlich Millionen Deutsche an Volkshochschulen, Familienbildungsstätten und anderen Bildungseinrichtungen weiter. Das Angebot dort ist riesig und reicht vom Arabisch-Kurs bis zum Seminar über Zeitmanagement. Wer freiwillig nochmal die Schulbank drückt, möchte natürlich nicht in der hintersten Reihe die Zeit totschlagen, sondern auch wirklich neues Wissen mit nach Hause nehmen. Erwachsene lernen allerdings anders als Kinder und Jugendliche. Darum sind Experten gefragt, die neue Kurse entwickeln und Fachwissen für Erwachsene aufarbeiten und vermitteln.

Erwachsenenbildung als Studienfach

Beim Studium der Erwachsenenbildung erfahren die Studierenden, inwiefern Erwachsene anders lernen als Kinder.

Das Know-how dazu vermitteln Studiengänge aus dem Bereich Erwachsenenbildung. Die Studierenden lernen darin nicht nur, wie man Erwachsene am besten unterrichtet. Sie erwerben auch betriebswirtschaftliches Wissen, das sie dazu befähigt, Einrichtungen der Erwachsenenbildung zu leiten.

Bachelor- und Masterstudiengänge

Die meisten Studienangebote zum Thema Erwachsenenbildung gibt es im Master-Bereich. Sie richten sich an Absolventen aller Fachrichtungen und Personen, die bereits im Bereich der Erwachsenenbildung arbeiten und ihr Wissen erweitern möchten. Einige dieser Masterprogramme sind berufsbegleitend konzipiert und setzen berufspraktische Erfahrungen voraus. Es werden auch einige Bachelorstudiengänge angeboten, beispielsweise „Bildungswissenschaft/Lebenslanges Lernen“ oder „Medien- und Bildungsmanagement“. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in einem Pädagogik-Studium auf den Bereich Erwachsenenbildung zu spezialisieren.

Studieninhalte

Die Studiengänge setzen teilweise recht unterschiedliche Schwerpunkte. In der Regel werden aber in allen Studienprogrammen die verschiedenen Theorien der Erwachsenenbildung sowie die rechtlichen Grundlagen vermittelt. Die Studierenden erfahren, wie Erwachsene lernen, welche didaktischen Konzepte es gibt und wie sie Inhalte für Erwachsene aufarbeiten. Auch die Vermittlung von Managementfähigkeiten steht auf dem Programm. Die Studierenden lernen etwa, wie sie Bildungsprogramme planen, die Qualität der Lehre kontrollieren und die Finanzen verwalten. Gemäß der inhaltlichen Ausrichtung des Studiengangs können Studierende weitere Schwerpunkte setzen, beispielsweise zum Thema „E-Learning“ oder Bildungsforschung.


Wer ist für ein Studium der Erwachsenenbildung geeignet?

Studieninteressierte sollten natürlich Spaß an der Arbeit mit Erwachsenen haben. Neben pädagogischen Fähigkeiten sollten sie auch Interesse an betriebswirtschaftlichen und bildungspolitischen Themen mitbringen. In den meisten Studiengängen werden gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, um die zum Teil englischsprachige Fachliteratur zu verstehen.


Berufsfelder

Klassische Arbeitgeber von Absolventen im Bereich Erwachsenenbildung sind:

  • Volkshochschulen
  • Familienbildungsstätten
  • Bildungsakademien
  • Berufsverbände
  • Gewerkschaften
  • kirchliche Institutionen

Viele Absolventen sind direkt im Lehrbetrieb selbst tätig. Sie geben als Dozenten ihr Fachwissen aus den unterschiedlichsten Bereichen weiter, entwickeln Lehrmaterialien oder erarbeiten Bildungs- und Lehrgangskonzepte. Eine weitere berufliche Perspektive stellt die Arbeit im Management von Bildungseinrichtungen dar. Absolventen können beispielsweise Kursprogramme erarbeiten, den Personaleinsatz planen und den täglichen Betrieb organisieren. Auch Tätigkeiten in den Bereichen Finanzverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit sind möglich. Viele übernehmen nach einigen Jahren Berufstätigkeit Führungspositionen und leiten einen Fachbereich oder eine ganze Bildungsstätte. Wer einen Masterabschluss hat, kann darüber hinaus auch promovieren und eine akademische Karriere einschlagen.


Gründe für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums

Ein Auslandsstudium ist für Studierende aus dem Bereich Erwachsenenbildung aus mehreren Gründen empfehlenswert:

  • Sie lernen andere Lehrmethoden und Lehrinhalte kennen und haben so die Gelegenheit, ihr wissenschaftliches Profil schärfen.
  • Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen, wie die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation, sind im späteren Berufsleben gerne gesehen.
  • Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums signalisiert späteren Arbeitgebern Engagement und Flexibilität.
  • Ein Auslandsaufenthalt eröffnet die Chance, den persönlichen Horizont zu erweitern und Freundschaften in alle Welt zu knüpfen.