Bergbau im Ausland studieren

Jeder einzelne Deutsche verbraucht in seinem Leben durchschnittlich 1000 Tonnen mineralischer Rohstoffe. Auf den ersten Blick eine enorm große Zahl. Doch schaut man genauer hin, wird schnell klar, wie diese Summe zustande kommt.

In Häusern, Fernsehern oder Autos stecken kiloweise Stahl, Eisen, Aluminium, Stein, Gips, Kies & Co. Dazu kommen weitere Rohstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, die beim Autofahren, Fliegen oder Heizen verbraucht werden. Ein Großteil dieser Rohstoffe wird in Deutschland gewonnen. Kohle wird im Tage- und Untertagebau abgebaut, während Öl und Erdgas durch Bohrungen gefördert werden.

Aufgrund des hohen Rohstoffverbrauchs, aber auch vor dem Hintergrund schwindender Ressourcen, sind Bergbau- und Rohstoffingenieure gefragt, die neue Lagerstätten erschließen, Rohstoffe sicher abbauen und gegebenenfalls für die Weiterverarbeitung und Veredlung aufbereiten. Dabei müssen sie nicht nur die Wirtschaftlichkeit ihrer Arbeit im Blick haben. Sie sind auch mit der wichtigen Aufgabe betraut, den Rohstoffabbau und seine Aufbereitung möglichst umweltverträglich und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

Bergbau in Deutschland studieren: Studienmöglichkeiten, Abschlüsse und Voraussetzungen

Ein Bergbau-Studium im Ausland ist häufig sehr praxisbezogen.

Ein Studium im Bereich Bergbau- oder Rohstoffingenieurwesen ist in Deutschland nur an einigen wenigen Universitäten und Technischen Hochschulen möglich.

Bachelorstudium

Das Bachelorstudium beginnt zunächst mit den für die Ingenieurwissenschaften typischen Grundlagenfächern Mathematik, Chemie und Physik. Das technische Grundlagenwissen erlangen die Studierenden in Fächern wie Verfahrenstechnik oder Maschinenbau. Daneben stehen auch geowissenschaftliche Fächer auf dem Programm, beispielsweise Mineralogie oder Geologie.

Im weiteren Studienverlauf können die Studierenden sich oftmals auf bestimmte Formen der Förderung und Aufbereitung oder bestimmte Rohstoffarten spezialisieren, etwa auf den Bergbau, die Tiefbohrtechnik oder Steine und Erden.

Masterstudium

In den Masterstudiengängen aus dem Bereich Bergbau/Rohstoffingenieurwesen erhalten die Studierenden die Gelegenheit, sich fachlich weiter zu spezialisieren und für Führungsaufgaben zu qualifizieren. Dabei können die verschiedensten Themenbereiche im Vordergrund stehen, beispielsweise die Nutzung nachwachsender Rohstoffe oder der Erdgastransport und seine Verteilung.

Voraussetzungen für ein Bergbaustudium

Wie für alle ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge sollten Bewerber auch für Bergbau- und Rohstoffingenieurwesen Interesse an Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie und Physik mitbringen. Kenntnisse in Informatik sind ebenfalls hilfreich für den Einstieg ins Studium. Da viele Fachaufsätze und -bücher nur auf Englisch vorliegen, sind zudem gute Englischkenntnisse wichtig.


Das Fach Bergbau im Ausland studieren

Auch im Ausland zählen Bergbau und Rohstoffingenieurwesen zu den eher selten angebotenen Studienfächern. Gerade in Ländern mit hohem Rohstoffvorkommen wie Australien, Kanada oder Südafrika gibt es jedoch durchaus einige interessante und in der Fachwelt hoch anerkannte Studiengänge in Mining oder Mining Engineering. Teilweise werden zudem Studiengänge in Petroleum Engineering angeboten. Studierende eines solchen Studiengangs können sich auf die Förderung von Erdöl und Erdgas spezialisieren.

Vorteile eines Auslandsstudiums

Der Markt für Rohstoffe ist global und viele Unternehmen in diesem Bereich sind international aufgestellt. Aus diesem Grund bietet es sich für angehende Bergbau- und Rohstoffingenieure an, während des Bachelor- oder Masterstudiums eine Zeit im Ausland zu verbringen. Viele Hochschulen unterrichten gerade in diesem Fachbereich sehr praxisbezogen und sind eng mit der lokalen Industrie verknüpft. Deshalb sind hier nicht nur fachlich neue Erkenntnisse zu erwarten, sondern auch Einblicke in die berufliche Praxis.

Auch ein komplettes Master- oder sogar Promotionsstudium im Ausland kann sich lohnen. Je nach Land und Rohstoffvorkommen unterscheiden sich die Forschungsschwerpunkte zum Teil erheblich, so dass der Weg ins Ausland den Zugang zu den renommiertesten Professoren und Wissenschaftlern im jeweiligen Interessengebiet eröffnen und somit große Vorteile für die zukünftige Karriere mit sich bringen kann.

Während eines Studiums im Ausland können Studierende auch immer ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern. Sie sammeln zudem wertvolle interkulturelle Kompetenzen und Soft-Skills. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, in internationalen Teams zu arbeiten; aber auch Eigenschaften wie Flexibilität und Organisationstalent. Diese zusätzlichen Qualifikationen kommen einem im späteren Berufsleben zugute.


Berufsfelder

Die Chancen, nach der Uni direkt ins Berufsleben einzusteigen, sind für Bergbau- und Rohstoffingenieure relativ gut. Klassische Arbeitgeber sind Bergwerksbetriebe oder Betreiber von Tagebauen. Zu den Aufgaben eines Bergbau-/Rohstoffingenieurs gehören zum Beispiel die Erkundung von Lagerstätten, die Planung des Rohstoffabbaus und die Überwachung der Förderung. Auch die Qualitätssicherung und die Aufbereitung der Rohstoffe für die Weiterverarbeitung und Veredlung kann Aufgabe der Ingenieure sein.

Einsatzbereiche abseits der konkreten Rohstoffförderung sind beispielsweise das Recycling oder die Altlastensanierung. Neben Unternehmen der Rohstoffindustrie sind auch Ingenieurbüros, Unternehmen aus der Bauindustrie sowie Bau-, Bergbau- und Umweltbehörden und -verbände mögliche Arbeitgeber, die das umfangreiche Knowhow von Bergbau- und Rohstoffingenieuren zu schätzen wissen.